Mittwoch, 30. April 2014
MENSCHLICHER FORTSCHRITT
Der Meister begrüßte die technologischen Fortschritte, war sich aber durchaus ihrer Grenzen bewusst.
Als ihn ein Industrieller fragte, was er arbeite, antwortete er: „Ich bin in der Menschen-Industrie tätig."
„Und was bitte ist das?" fragte der Industrielle.
„Nehmt Euch selbst", sagte der Meister. „Ihr bemüht Euch um die Herstellung besserer Dinge, ich bemühe mich, bessere Menschen hervorzubringen."
Zu seinen Schülern sagte er später: „Ziel des Lebens ist es, Menschen zum Erblühen zu bringen. Heute scheint man mehr damit beschäftigt, Sachen zu perfektionieren."
Anthony de Mello
Dienstag, 29. April 2014
INS HEUTE KOMMEN
Warum haben Sie denn Angst? Können Sie mit all Ihren Ängsten Ihr Leben auch nur um den kürzesten Augenblick verlängern?
Warum sich wegen des Morgen beunruhigen? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Werde ich nach dem Tod weiterleben?
Warum sich mit dem Morgen plagen? Kommen sie ins Heute.
Jemand sagte einmal: „Das Leben ist etwas, das uns widerfährt, während wir damit beschäftigt sind, andere Pläne zu schmieden."
Das ist tragisch.
Leben Sie den gegenwärtigen Augenblick. Es ist eine der Ansichten, zu der Sie gelangen werden, wenn Sie wach geworden sind.
Sie werden erkennen, dass Sie in der Gegenwart leben und jeden Augenblick zu schätzen wissen.
Anthony de Mello
Montag, 28. April 2014
„Entschuldigung", sagte ein Fisch aus dem Ozean zu einem anderen.
„Du bist älter und erfahrener als ich und kannst mir wahrscheinlich helfen.
Sag mir, wo kann ich die Sache finden, die man Ozean nennt?
Ich habe vergeblich überall danach gesucht."
„Der Ozean", sagte der ältere Fisch, „ist das, worin du jetzt schwimmst."
„Das? Aber das ist ja nur Wasser. Ich suche den Ozean", sagte der jüngere Fisch sehr enttäuscht und schwamm davon, um anderswo zu suchen.
Sonntag, 27. April 2014
Zu einem Mönchsvater, der sich der Geselligkeit hingab,
kam einmal ein Jäger, der ihn wegen seines Nichtstuns spöttisch anredete.
kam einmal ein Jäger, der ihn wegen seines Nichtstuns spöttisch anredete.
Der Altvater forderte den Jäger auf, seinen Bogen zu spannen.
Der Jäger spannte mit aller Kraft,
aber der Altvater rief ihm zu:
Der Jäger spannte mit aller Kraft,
aber der Altvater rief ihm zu:
„Noch mehr, noch mehr! Du mußt den Bogen noch stärker spannen!"
Der Jäger protestierte:
„Der Bogen wird zerbrechen!"
Daraufhin antwortete ihm der Mönch:
„Auch der Mensch wird zerbrechen, wenn er überspannt ist. "
Freitag, 25. April 2014
Donnerstag, 24. April 2014
Mittwoch, 23. April 2014
Dienstag, 22. April 2014
Werden wir es wagen?
Werden wir je den Schritt wagen
In das, was wir nicht kennen, ins Licht?
Hinein in den Ostertag?
In die Freude?
In die Farben?
In die Freiheit?
In ein Leben, das keinen Zwängen,
sondern allein der Liebe gehorcht?
Wir sind an den Rand des Tunnels gelangt,
zögern, schauen zurück;
die vertrauten Zwänge, das bekannte Grab;
Ein Gott voller Überraschungen,
der alles neu macht,
der atemberaubendes Leben verspricht,
Auferstehung!
Werden wir es wagen?
Josef Osterwalder
Montag, 21. April 2014
Nach Emmaus und zurück
Die beiden Männer glauben nicht,
was in Jerusalem geschehen ist.
Sie wollen Abstand gewinnen von allem,
raus aus dem hysterischen Haufen,
der an diesem Festwochenende hin- und hergerissen ist
zwischen Angst und Hoffnung.
Wir gehen nach Emmaus, da ist weniger Trubel
als in Jerusalem,
weniger Ostern.
weniger Ostern.
Auf dem Wege treffen sie dann den fremden Mann,
der sich in der Schrift auskennt wie keiner;
der sich in der Schrift auskennt wie keiner;
der vieles erklären und Dunkles erhellen kann.
Ein kluger und sympathischer Mann,
der die winzig-verbleibende Hoffnung nährt.
So laden Sie Ihn in Emmaus zu Tisch.
Aber glauben tun sie nicht.
Noch nicht.
Und als sie tun, was Er ein paar Tage vorher erbeten hat,
daß sie es tun, wenn Er nicht mehr da ist,
da erkennen sie Ihn und wissen:
Er ist nicht tot.
Er lebt.
Jesus kann nicht sterben.
Wir haben Ihn gesehen.
Sie rennen nach Jerusalem zurück.
Nun gilt es Ostern zu feiern mit den Brüdern und Schwestern
Kurtmaria Magiera
Sonntag, 20. April 2014
Auferstehen
Steh auf aus der Nacht deiner Mutlosigkeit
und deiner Lebensmüdigkeit zu einem neuen Morgen voller Sonne, voller Vögel und
Blumen.
Komm heraus aus dem Winterschlaf zu einem neuen Frühling voll neuem Licht und
neuen Horizonten.
Erhebe dich und steh auf!
Wenn Gott schon in jedem Blatt eines
jeden Baumes Auferstehung geschrieben hat, um wieviel mehr auch in deine armes Menschenherz.
Tritt gläubig eine in das
magnetische Feld eines Gottes, der Liebe ist und der in der Auferstehung Jesu
unsere Auferstehung ankündigt.
Dann wirst durch alle dunklen
Tunnels hindurch soviel Licht, soviel Leben, soviel Freude finden, daß du bis
in dein tiefstes Wesen spüren wirst:
Auf der Erde hat der Himmel
begonnen.
Phil Bosmans
Samstag, 19. April 2014
Die Seele ist in ihrem Zusammenspiel mit dem Körper
gewissermaßen auf »Diskretion« eingestellt.
Sobald der Mensch »indiskret« isst oder trinkt
oder sich andere »Indiskretionen« gestattet,
läuft er Gefahr, die seelischen Kräfte zu überanstrengen.
Man sollte alles mit Maßen und Vernunft,
also »diskret« tun – und dabei bedenken,
dass wir nicht im Himmel leben.
Hildegard von Bingen
Freitag, 18. April 2014
UNPARTEIISCH
Jesus Christus sagte, er sei noch nie bei einem Fußballmatch gewesen. Also nahmen meine Freunde und ich ihn zu einem Spiel mit. Es war eine wilde Schlacht zwischen den protestantischen Boxern und den katholischen Kreuzfahrern.
Die Kreuzritter erzielten das erste Tor. Jesus schrie laut Beifall und warf seinen Hut in die Luft. Dann waren die Boxer vorne. Und Jesus spendete wild Beifall und warf seinen Hut in die Luft.
Das schien den Mann hinter uns zu verwirren. Er klopfte Jesus auf die Schulter und fragte: „Für welche Partei brüllen Sie, guter Mann?"
„Ich", erwiderte Jesus, den mittlerweile das Spiel sichtlich aufregte, „oh, ich schreie für keine Partei. Ich bin bloß hier, um das Spiel zu genießen."
Der Frager wandte sich seinem Nachbarn zu und feixte: „Hm, ein Atheist!"
Auf dem Rückweg klärten wir Jesus über die Lage der Religionen in der heutigen Welt auf. „Fromme Leute sind ein komisches Volk, Herr", sagten wir, „sie scheinen immer zu denken, Gott sei auf ihrer Seite und gegen die Leute von der anderen Partei."
Jesus stimmte zu. „Deswegen setze ich nie auf Religionen, ich setze auf Menschen", sagte er. „Menschen sind wichtiger als Religionen. Der Mensch ist wichtiger als der Sabbat."
„Du solltest deine Worte wägen", sagte einer von uns etwas besorgt.
„Du bist schon einmal wegen einer solchen Sache gekreuzigt worden."
„Ja - und von religiösen Leuten", sagte Jesus mit gequältem Lächeln.
Anthony de Mello
Donnerstag, 17. April 2014
Anderen nicht heimzahlen
Freund, ich sage Dir ein
Geheimnis, wie Du die Herzen der anderen verwandeln kannst.
Wenn jemand zu Dir böse war und
Dir oftmals Böses angetan hat und Du dennoch zu ihm gut bist: das verwundert
Ihn! Da beginnt er nachzudenken, in sich zu gehen und einzusehen: „Ich habe ihm
Unrecht getan!“
Freund, wenn Menschen zu Dir böse
sind, Du aber bleibst gut zu ihnen, das ändert ihr Herz, ihr Innerstes, Ihren
Kern, Selbst wenn ihr Charakter verwildert und boshaft war: Wenn Du Böses mit
Gutem vergiltst, kannst Du die Herzen verwandeln.
So war Jesus. Er hat das Böse mit
Liebe vergolten. So hat Er uns gewandelt.
Herbert Madinger
Mittwoch, 16. April 2014
Begriffe eignen sich ausgezeichnet dazu, uns im Leben zu führen.
Doch sie sind nicht das Leben.
Dem Leben begegnet man im Erleben.
Es ist, als würde man eine wunderbare Speisekarte lesen.
Sie ist nicht das Essen.
Und wenn du die ganze Zeit auf das Lesen der Speisekarte verwendest, wirst du nie satt.
Es kann manchmal noch schlimmer kommen: manche essen tatsächlich die Speisekarte.
Sie leben von Begriffen und verlieren dabei das Leben.
Wie lässt sich solch ein Verhalten überwinden?
Der große weise Krishnamurti sagt uns: „An dem Tag, an dem du deinem Kind den Namen des Vogels lehrst, hört es auf, den Vogel zu sehen."
Das Kind sieht dieses flauschige, lebendige Etwas, so geheimnisvoll und vielversprechend.
Und wir bringen ihm bei: das ist ein Spatz. Jetzt hat das Kind einen Begriff: Spatz.
Und immer, wenn es dann einen Spatz sieht, wird es sagen:
„Ach ja, das kenne ich schon: das ist ein Spatz."
Anthony de Mello
Dienstag, 15. April 2014
Montag, 14. April 2014
Ein Geizhals versteckte sein Gold unter einem Baum in seinem Garten.
Jede Woche grub er es aus und betrachtete es stundenlang.
Eines Tages fand ein Dieb das Gold und verschwand damit.
Als der Geizhals das nächste Mal seinen Schatz betrachten wollte,
fand er nur noch ein leeres Loch.
Der Mann begann vor Kummer laut zu heulen, so dass seine Nachbarn zusammenliefen
und sehen wollten, was los war.
Als sie erfuhren, was passiert war, fragte einer von ihnen:
„Hast du das Gold zu etwas gebraucht?"
„Nein", sagte der Geizhals, „ich habe es nur jede Woche angesehen."
„In diesem Fall", sagte der Nachbar, „wenn du das Gold nicht direkt gebraucht hast, dann kannst du genauso gut jede Woche herkommen und das Loch betrachten."
Anthony de Mello
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