Freitag, 31. Oktober 2014
Mein Leben ist ein Weg.
Aber nicht jeder Weg führt zum Ziel.
Ich brauch Wegweiser, damit ich mir Kraft erspare.
Denn sonst muß ich jeden Weg zu Ende gehen,
um zu erkennen, wohin er führt.
Der Wegweiser ist also energieschonend.
Und er schütz mich vor Irrwegen,
die nicht nur nicht ans Ziel führen,
sondern die gefährlich werden können.
Anselm Grün
Mittwoch, 29. Oktober 2014
Geht hinaus in euren Tag ohne vorgefassten Ideen und vorausgeahntes Ermatten,
ohne Absicht mit Gott, ohne Bescheidwissen über ihn,
ohne Begeisterung,
ohne Bibliothek,
brecht auf, ihm zu begegnen.
Brecht auf ohne vorgezeichneten Weg, ihn zu entdecken,
denn wisst man trifft ihn unterwegs und nicht am Ziel.
Versucht nicht, ihn nach ausgefallenen Rezepten zu finden,
lasst euch selbst in der Armut eines banalen Lebens von ihm finden.
Madeleine Delbrel
Dienstag, 28. Oktober 2014
Montag, 27. Oktober 2014
Sonntag, 26. Oktober 2014
Samstag, 25. Oktober 2014
Freitag, 24. Oktober 2014
Angenehme Vorstellungen von Dingen,
die noch nicht sind, aber sein werden,
zum Beispiel im März,
wenn wieder einmal keine einzige Knospe zu sehen,
kein Frühlingslufthauch zu spüren ist,
während doch gegen Abend der Amselsturm sich erhebt.
Blüten aus Terzen, Blätter aus Quinten, Sonne aus Trillern,
ganze Landschaften aus Tönen aufgebaut.
Frühlingslandschaften,
rosa-weiße Apfelbäume vor blauen Gewitterwolken,
Sumpfdotterbäche talabwärts,
rötlicher Schleier über den Buchenwäldern,
Sonne auf den Lidern,
Sonne auf der ausgestreckten Hand.
Lauter Erfreuliches,
was doch auch in anderer Beziehung,
zum Beispiel in der Beziehung der Menschen zueinander,
eintreten könnte,
Freude, Erkennen.
Amselsturm hinter den Regenschleiern,
und wer sagt,
daß in dem undurchsichtigen Sack Zukunft
nicht auch ein Entzücken steckt?
Marie Luise Kaschnitz
Donnerstag, 23. Oktober 2014
Mittwoch, 22. Oktober 2014
Es gehört zum Leben, immer wieder für etwas zu sterben, um für Neues offen zu sein.
Das bedeutet Auferstehung: sich verabschieden, loslassen, weitergehen.
Nur dann kannst du in Fülle leben.
In Fülle leben bedeutet, in der Gegenwart zu leben.
In der Gegenwart zu leben bedeutet, ganz im Hier und Jetzt da zu sein ...
Das Leben ist nicht im Gestern. Es steckt auch nicht im Morgen.
Es ist in der Gegenwart da.
Das gleiche gilt für die Liebe.
Das gleiche gilt für Gott.
Lebe in der Gegenwart und spüre, wie das Leben jetzt ist.
Das ewige Leben ist ein ewiges Jetzt;
folglich ist es hier und jetzt da.
Anthony de Mello
Dienstag, 21. Oktober 2014
Montag, 20. Oktober 2014
Sonntag, 19. Oktober 2014
Es gibt einen schönen Satz von Tranxu, einem großen chinesischen Weisen.
Er lautet: „Wenn der Bogenschütze schießt, ohne einen besonderen Preis gewinnen zu wollen,
kann er seine ganze Kunst entfalten,
schießt er, um eine Bronzemedaille zu erringen, fängt er an, unruhig zu werden;
schießt er um den ersten Preis, wird er blind, sieht zwei Ziele und verliert die Beherrschung.
Sein Können ist dasselbe, aber der Preis spaltet ihn.
Er ist ihm wichtig! Er denkt mehr ans Gewinnen als ans Schießen,
und der Zwang zu gewinnen schwächt ihn."
Gilt dieses Bild nicht für die meisten Menschen?
Wenn man nicht für Erfolg lebt,
verfügt man über all sein Können, besitzt man all seine Kräfte,
ist man entspannt, sorgt man sich nicht,
es macht einem nichts aus, ob man verliert oder gewinnt.
Anthony de Mello
Samstag, 18. Oktober 2014
Segensgebet aus Ägypten
Der Herr
segne dich.
Er erfülle deine Füße mit Tanz und deine Arme mit Kraft.
Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit und deine Augen mit Lachen.
Er erfülle deine Ohren mit Musik und deine Nase mit Wohlgerüchen.
Er erfülle deinen Mund mit Jubel und dein Herz mit Freude.
Er schenke dir immer neu die Gnade der Wüste:
Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung.
Er gebe uns allen immer neu die Kraft,
der Hoffnung ein Gesicht zu geben.
Es segne dich der Herr.
Er erfülle deine Füße mit Tanz und deine Arme mit Kraft.
Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit und deine Augen mit Lachen.
Er erfülle deine Ohren mit Musik und deine Nase mit Wohlgerüchen.
Er erfülle deinen Mund mit Jubel und dein Herz mit Freude.
Er schenke dir immer neu die Gnade der Wüste:
Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung.
Er gebe uns allen immer neu die Kraft,
der Hoffnung ein Gesicht zu geben.
Es segne dich der Herr.
Freitag, 17. Oktober 2014
Man schämt sich jetzt schon der
Ruhe;
das lange Nachsinnen macht
beinahe Gewissensbisse.
Man denkt mit der Uhr in der
Hand,
wie man zu Mittag ißt,
das Auge auf das Börsenblatt
gerichtet -
man lebt wie einer,
der fortwährend etwas „versäumen
könnte".
„Lieber irgend etwas tun als
nichts" -
auch dieser Grundsatz ist eine
Schnur,
um aller Bildung und allem
höheren Geschmack
den Garaus zu machen.
Und so wie sichtlich alle Formen
an dieser Hast der Arbeitenden
zugrunde gehen,
so geht auch das Gefühl für die
Form selber,
das Ohr und Auge
für die Melodie der Bewegungen
zugrunde.
Der Beweis dafür liegt in der
jetzt überall geforderten
plumpen Deutlichkeit in allen den
Lagen,
wo der Mensch einmal redlich mit
Menschen sein will,
im Verkehr mit Freunden, Frauen,
Verwandten, Kindern,
Lehrern, Schülern, Führern -
man hat keine Zeit und keine Kraft mehr
für die Zeremonien,
für die Verbindlichkeit mit Umwegen,
für allen Esprit der Unterhaltung
und überhaupt für alles Beschauliche.
Friedrich Nietzsche für die Verbindlichkeit mit Umwegen,
für allen Esprit der Unterhaltung
und überhaupt für alles Beschauliche.
Donnerstag, 16. Oktober 2014
Mittwoch, 15. Oktober 2014
Der springende Punkt
Der springende Punkt ist, dass Sie weder okay noch nicht okay sind.
Sie können höchstens der momentanen Stimmung, dem Trend oder der Mode entsprechen.
Heißt das nun, dass Sie okay geworden sind?
Hängt Ihr Okay-Sein davon ab?
Hängt es davon ab, wie man über Sie denkt?
Jesus Christus muss demnach überhaupt nicht okay gewesen sein.
Sie sind nicht ,okay', und Sie sind nicht, nicht okay',
Sie sind Sie selbst!
Ich hoffe, dass dies eine wichtige Entdeckung für Sie wird, zumindest für einige von Ihnen.
Vergessen Sie das ganze Gerede von okay und nicht okay.
Vergessen Sie alle Urteile, und beobachten Sie einfach, schauen Sie zu.
Sie werden wichtige Entdeckungen machen, die Sie verändern werden.
Sie werden sich nicht im geringsten anstrengen müssen, glauben Sie mir.
Anthony de Mello
Dienstag, 14. Oktober 2014
Montag, 13. Oktober 2014
Sonntag, 12. Oktober 2014
Ich stelle mir vor,
dass wir unsere Kinder eines Tages
nicht mehr als manipulierbare Kreaturen
ansehen werden,
sondern als Boten aus einer Welt,
die uns einmal sehr vertraut war,
die wir aber längst vergessen haben,
und die uns mehr über die wahren Geheimnisse
des Lebens lehren können,
als unsere Eltern jemals konnten.
dass wir unsere Kinder eines Tages
nicht mehr als manipulierbare Kreaturen
ansehen werden,
sondern als Boten aus einer Welt,
die uns einmal sehr vertraut war,
die wir aber längst vergessen haben,
und die uns mehr über die wahren Geheimnisse
des Lebens lehren können,
als unsere Eltern jemals konnten.
ALICE MILLER
Samstag, 11. Oktober 2014
Du musst niemanden beeindrucken, nie wieder.
Du fühlst dich in der Welt einfach wohl,
du verlangst von niemandem mehr etwas.
Wenn deine Wünsche nicht erfüllt werden,
macht dich das nicht unglücklich.
Wenn du dich vor niemandem mehr verteidigen musst,
fühlst du dich auch nicht mehr dazu gezwungen,
dich zu entschuldigen.
Noch nicht einmal, dich zu erklären.
Du musst niemand mehr beeindrucken.
Du belastest dich nicht damit, was andere sagen oder denken.
Es macht dir nichts aus, es trifft dich nicht.
Dann wird die Liebe beginnen.
Aber erst dann.
Anthony de Mello
Freitag, 10. Oktober 2014
Innerhalb des Gebäudes
einer Wissenschaft
schwört man leicht,
festen Boden unter den
Füßen zu haben.
Man vergißt, daß das ganze Gebäude
auf ein paar unbeweisbaren
Schwimmern, den Axiomen, ruht.
Axiome sind die von der Intuition
aufgespürten unsichtbaren Trittplatten
unter der Wasseroberfläche
des Wissens,
die ein unbescheidener Intelekt
zu dem Wahn mißbraucht,
er könne über's Wasser gehen
Peter Horton
einer Wissenschaft
schwört man leicht,
festen Boden unter den
Füßen zu haben.
Man vergißt, daß das ganze Gebäude
auf ein paar unbeweisbaren
Schwimmern, den Axiomen, ruht.
Axiome sind die von der Intuition
aufgespürten unsichtbaren Trittplatten
unter der Wasseroberfläche
des Wissens,
die ein unbescheidener Intelekt
zu dem Wahn mißbraucht,
er könne über's Wasser gehen
Peter Horton
Donnerstag, 9. Oktober 2014
Mittwoch, 8. Oktober 2014
GLÜCK ODER PECH?
Eine chinesische Geschichte erzählt von einem alten Bauern,
der ein altes Pferd für die Feldarbeit hatte.
Eines Tages entfloh das Pferd in die Berge,
und als alle Nachbarn des Bauern sein Pech bedauerten, antwortete der Bauer:
„Pech? Glück? Wer weiß?"
Eine Woche später kehrte das Pferd mit einer Herde Wildpferde aus den Bergen zurück,
und diesmal gratulierten die Nachbarn dem Bauern wegen seines Glücks.
Seine Antwort hieß: „Glück? Pech? Wer weiß?"
Als der Sohn des Bauern versuchte, eines der Wildpferde zu zähmen,
fiel er vom Rücken des Pferdes und brach sich ein Bein.
Jeder hielt das für ein großes Pech.
Nicht jedoch der Bauer, der nur sagte: „Pech? Glück? Wer weiß?"
Ein paar Wochen später marschierte die Armee ins Dorf und zog jeden tauglichen jungen Mann ein,
den sie finden konnte.
den sie finden konnte.
Als sie den Bauernsohn mit seinem gebrochenen Bein sahen, l
ießen sie ihn zurück.
ießen sie ihn zurück.
War das nun Glück? Pech? Wer weiß?
Was an der Oberfläche wie etwas Schlechtes, Nachteiliges aussieht,
kann sich bald als etwas Gutes herausstellen.
kann sich bald als etwas Gutes herausstellen.
Und alles, was an der Oberfläche gut erscheint, kann in Wirklichkeit etwas Böses sein.
Wir sind dann weise, wenn wir Gott die Entscheidung überlassen,
was Glück und was Unglück ist;
wenn wir ihm danken, dass für jene, die ihn lieben, alles zum Besten gedeiht.
Dienstag, 7. Oktober 2014
Sonntag, 5. Oktober 2014
Halte Du meine Hand!
Befreie mich
von meinem eigenen Schatten,
mein Gott, von der Verworrenheit
und den Trümmern meines Lebens!
Denn die Nacht ist dunkel,
und dein Pilger ist blind.
Halte du meine Hand:
Erlöse mich von Verzweiflung!
Berühre mit deiner Flamme
die lichtlose Lampe meines Grams!
Wecke meine ermüdeten Kräfte
aus ihrem Schlaf!
Laß mich nicht, meine Verluste zählend,
hinter dem Zuge zurückbleiben!
Laß bei jedem Schritt
die Straße mir singen
von ihrem Ziel, deinem Hause!
Denn die Nacht ist dunkel,
und dein Pilger ist blind.
Halt du meine Hand.
Rabindranath Tagore
Freitag, 3. Oktober 2014
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