Samstag, 28. Februar 2015
Donnerstag, 26. Februar 2015
Mittwoch, 25. Februar 2015
Dienstag, 24. Februar 2015
Durch eine Verkettung von Umständen gelangte das Ei eines Adlers in ein Nest im hintersten Winkel einer Scheune, in dem eine Henne auf ihren Eiern brütete.
Als es soweit war, schlüpfte der kleine Adler mit den anderen Küken aus.
Die Zeit verging, und der kleine Vogel begann auf unerklärliche Weise sich danach zu sehnen, fliegen zu können.
Also sagte er zu seiner Mutter, der Henne: „Wann werde ich fliegen lernen?"
Der armen Henne war durchaus bewusst, dass sie nicht fliegen konnte und auch nicht die geringste Ahnung hatte, was andere Vögel taten, um ihre Jungen die Kunst des Fliegens zu lehren.
Aber sie genierte sich, diese Unzulänglichkeit zuzugeben, und sagte daher: „Noch nicht, Kind, noch nicht. Ich werde es dir beibringen, wenn du soweit bist."
Monate vergingen, und der junge Adler begann zu argwöhnen, dass seine Mutter nicht fliegen konnte.
Aber er brachte es nicht fertig, auszubrechen und auf eigene Faust loszufliegen, denn seine Sehnsucht zu fliegen war in Konflikt geraten mit der Dankbarkeit, die er gegenüber dem Vogel, der ihn ausgebrütet hatte, empfand.
Anthony de Mello
Montag, 23. Februar 2015
Befiehl du deine Wege
Befiehl du deine Wege
und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege
des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
Befiehl dem Herrn deine Wege,
vertraue ihm, er wird handeln.
Dem Herren musst du trauen,
wenn dir’s soll wohlergehn;
auf sein Werk musst du schau’n,
wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbst eigner Pein
lässt Gott sich, garnichts nehmen,
es muss erbeten sein.
Auf, auf, gib deinem Schmerze
und Sorgen gute Nacht,
lass fahren, was dein Herze
betrübt und traurig macht;
bist du doch nicht Regente,
der alles führen soll,
Gott sitzt im Regimente
und führet alles wohl.
Paul Gerhardt
Sonntag, 22. Februar 2015
Stell dir vor, du fühlst dich nicht wohl und bist schlechter Laune.
Dabei fährst durch eine wunderbare Landschaft.
Die Gegend ist herrlich, aber du bist nicht in der Stimmung, etwas aufzunehmen.
Ein paar Tage später kommst du wieder an diesem Ort vorbei und rufst:
„Nicht zu glauben! Wo war ich nur, dass ich das alles nicht gesehen habe?"
Anthony de Mello
Samstag, 21. Februar 2015
Freitag, 20. Februar 2015
Donnerstag, 19. Februar 2015
Mittwoch, 18. Februar 2015
Dienstag, 17. Februar 2015
Das also sehe ich, und das erregt mich!
Wohin ich auch schaue, ich finde ringsum
nur Dunkelheit.
Nichts zeigt mir die Natur, was nicht Anlaß
des Zweifels und der Beunruhigung wäre;
fände ich gar nichts was die Gottheit zeigt, würde ich mich zur Verneinung entscheiden;
sähe ich überall die Zeichen eines Schöpfers,
so würde ich gläubig im Frieden ruhen.
Da ich zu viel sehe, um zu leugnen und zu wenig, um gewiß zu sein, bin ich klagenswert, und hundertmal wünsche ich, daß, wenn ein Gott die Natur erhält sie es unzweideutig zeigen möge oder daß, wenn die Zeichen, die sie von ihm weist, Trug sind, sie diese völlig vernichten möge;
daß sie alles oder nichts zeige, damit ich wisse, welcher Seite ich folgen soll,
während ich in der Seinslage, in der ich bin,
in der ich nicht weiß, was ich bin, noch was ich tun soll, weder meine Beschaffenheit noch meine Pflicht kenne. Mein Herz wünscht von ganzer Seele zu wissen, welches das wahre Gut ist,
um ihm zu folgen, nichts würde mir zu teuer für die Ewigkeit sein.
B.Pascal
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