Samstag, 31. August 2019

Freitag, 30. August 2019



Zu dir kann ich kommen, ohne eine Uniform anziehen oder
einen Koran hersagen zu müssen;
kein Stück meiner inneren Heimat
brauche ich preiszugeben.
In deiner Nähe habe ich mich
nicht zu entschuldigen,
nicht zu verteidigen,
brauche ich nichts zu beweisen.
Über meine ungeschickten Worte,
über die Urteile hinweg,
die dich irreführen können,
siehst du in mir einfach den Menschen.
Dein Ja-Sagen zu dem, was ich bin
hat dich gegen Haltung und Bekenntnis nachsichtig gemacht,
so oft es nötig war.
Ich weiß dir Dank dafür,
daß du mich so hinnimmst wie ich bin.


A. de Saint-Exupery

Donnerstag, 29. August 2019





Die Seele ist der Stille nicht mehr fähig,
in der allein
ihre Liebes- und Glaubenskraft sich sammelt,
ihre höchste Hoffnung gedeiht.
Wenn Gott schwiege
und der Mensch
noch immer nicht zu schweigen vermöchte,
ja der Mensch sich immer lauter gebärdete,
eben weil er fühlt —
nicht weiß und nicht wissen will
daß Gott schweigt:
was dann?
Es würde sich mit den Völkern verhalten
wie mit den Bewohnern einer großen Stadt,
deren übergrelles Licht die Tiefe
des nächtlichen Himmels verdeckt,
so daß kein Blick hinaufdringt;
eingesponnen im mißfarbigen Lichtgewebe,
gefangen im selbsterzeugten Lärm,
liegt die Stadt in der ungeheuren Nacht,
deren Gestirne über sie herrschen
. 



Reinhold Schneider

Mittwoch, 28. August 2019





                Nur die Kreativität
                des kindlich offenen Gemüts
                dringt in die Schale des Nichtwissens,
                die das Herz der Wahrheit
                dem flegelhaften Blick
                eines sich selbst
                vergötzenden Intellekts
                verhüllt.


                    Peter Horton

Dienstag, 27. August 2019




                                                           Lebenskunst


                                                  Nicht Propheten

                                                  Und Patriarchen
                                                  nicht die Heiligen
                                                 des Alten Bundes,
                                                  sondern Vögel des Himmels
                                                  und Lilien auf dem Felde 
                                                  nannte Jesus
                                                  als Vorbilder
                                                  als er von der Kunst
                                                  des Lebens sprach

                                                         Martin Gutl

Montag, 26. August 2019




Theoretisch
gibt es eine vollkommene Glücksmöglichkeit:

An das Unzerstörbare in sich 
glauben 
und nicht
zu ihm streben.

Franz Kafka





Sonntag, 25. August 2019






Ich habe gut lachen

ich habe
gut lachen

wenn mit
am allerbängsten
sein wird
lache ich
das in Hals
steckengebliebene
Lachen
denn DU bist
bei mir
Deinem
gebrannten Kind

Tobe Welt
und springe
ich stehe hier
und häufe
trockene Worte
auf meinen Berg Karmel
und gieße
dreimal Wasser darauf
in der Hoffnung
daß der Blitz 
sie entzündet

Eva Zeller

Samstag, 24. August 2019




                                  Wenn man glücklich sein möchte,
                                  kann man es augenblicklich sein.


                                  Das Glück liegt in diesem Augenblick. 

                                  Wenn man jedoch noch glücklicher sein will
                                  oder glücklicher als die anderen, 
                                  zeigt man alle Eigenschaften eines unglücklichen Menschen, 
                                  denn Glück ist unvergleichlich. 
                                  Solche Wünsche sind unerfüllbar. 
                                  Man kann nur so glücklich sein wie man selbst ist;

                                  das Glück der anderen lässt sich nicht messen.
 
                                              Anthony de Mello

Freitag, 23. August 2019





Miss nie des Berges
Höhe,
ehe du den Gipfel erreicht hast.

Dort wirst du sehen,
wie niedrig er ist.

Dag Hammarsköld 

Donnerstag, 22. August 2019




Geh aufrecht wie die Bäume,
Lebe dein Leben so stark wie die berge,
Sei sanft wie der Frühlingswind,
Bewahre die Wärme der Sonne im Herzen
Under der große Feist wird immer mit dir sein.



Weisheit der Navajo

Mittwoch, 21. August 2019





                                            Unter der Haut
 
                                     Zwei Tropfen nur im großen Ozean
                                     zwei Funken Lava im Vulkan
                                     sie steigen zum Himmel und stürzen ab
                                     jetzt gibst du mir, was ich dir einst gab
                                     und manchmal berühren wir die Sterne
                                     komm wir wagen es noch einmal

Unter der Haut
da fließt der Fluß des Lebens
Tod und Liebe, nichts ist vergebens
Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich

                                     Wir sind nur Gäste auf der Erdenbahn
                                     sind König oder Bettelmann
                                     Ich sehe die Lilien in meiner Hand
                                     die Spur der Zeit ist eingebrannt
                                     ja manchmal berühren wir die Sterne
                                     komm wir wagen es noch einmal

Unter der Haut
da fließt der Fluß des Lebens
Tod und Liebe, nichts ist vergebens
Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich


                                     Unter der Haut 
                                     da sind wir alle gleich,
                                     und leben ohne Maske,
                                     Unter der Haut
                                     da fließt der Fluß des Lebens
                                     Tod und Liebe, nichts ist vergebens





Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich

Unter der Haut, unter der Haut
 
Songtext

Dienstag, 13. August 2019




Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneindender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sie dir andere an; es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen 
Unendlich saft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke

Sonntag, 11. August 2019






Takt ist,
immer instinktiv zu spüren,
was die anderen noch von dir vertragen.

Peter Altenberg




Samstag, 10. August 2019




Nicht das,
was wir 
sind und haben,
bestimmt 
unser Glück,
sondern,
das
was wir
glauben
zu sein und zu haben.



Peter Rosegger


Freitag, 9. August 2019






Macht uns ein Kummer zu schaffen,
komme er nun von außen oder von innen,
so gilt es,
ihn gelassen anzunehmen.

Erreicht uns aber die Freude,
so wollen wir auch sie 
ebenso gelassen annehmen.



Franz von Sales

Donnerstag, 8. August 2019







Der Ruhm,
nach dem wir trachten,
den wir unsterblich achten,
ist nur ein falscher Wahn.

Andreas Gryphius


Mittwoch, 7. August 2019






Mach es wie der Vogel,
der nicht aufhört zu singen,
auch wenn der Ast bricht.
Denn er weiß,
daß er Flügel hat.


Don Bosco



Dienstag, 6. August 2019





Gott, der nicht im Mikroskop zu finden war, rückt uns bedrohlich in die Rechnung;
wer ihn nicht denken muß, hat aufgehört zu denken.

Max Frisch

Montag, 5. August 2019




 Ich sehe den Bäumen die Stürme an,
die aus laugewordenen Tagen 
an meine ängstlichen Fenster schlagen,
und höre die Fernen Dinge sagen, 

die ich nicht ohne Freund ertragen,
nicht ohne Schwester lieben kann.
Da geht der Sturm, ein Umgestalter, 
geht durch den Wald und durch die Zeit,
und alles ist wie ohne Alter:
die Landschaft, wie ein Vers im Psalter, 
ist Ernst und Wucht und Ewigkeit.

Wie ist das klein, womit wir ringen, 

was mit uns ringt, wie ist das groß;
ließen wir, ähnlicher den Dingen, 

uns so vom großen Sturm bezwingen -
wir würden weit und namenlos.
Was wir besiegen, ist das Kleine, 
und der Erfolg selbst macht uns klein.

Das Ewige und Ungemeine will nicht von uns gebogen sein.


Das ist der Engel, 

der den Ringern des Alten Testaments erschien:
wenn seiner Widersacher Sehnen im Kampfe sich metallen dehnen,
fühlt er sie unter seinen Fingern wie Saiten tiefer Melodien.


Wen dieser Engel überwand,
welcher so oft auf Kampf verzichtet, 
der geht gerecht und aufgerichtet
und groß aus jener harten Hand, 

die sich wie formend an ihn schmiegte.

Die Siege laden ihn nicht ein. 

Sein Wachstum ist:
der Tiefbesiegte von immer Größerem zu sein.
Rainer Maria Rilke

Sonntag, 4. August 2019

Samstag, 3. August 2019

Freitag, 2. August 2019







Macht uns ein Kummer zu schaffen,
komme er nun von außen oder von innen,
so gilt es,
ihn gelassen anzunehmen.

Erreicht uns aber die Freude,
so wollen wir auch sie 
ebenso gelassen annehmen.



Franz von Sales

Donnerstag, 1. August 2019








                              Ohne Wegspur

                              Keine Wegspur im Sand
                              Freund, was beschleicht
                              dich die Angst?

                              Du mußt doch gehen,
                              ob du lachst, ob du weinst,
                              ob du bangst.

                              Was kann Dir gescheh‘n?

                              Dich hält Deines Gottes Hand.
                              Sie bringt dich ans Ziel,
                              auch ohne Wegspur im Sand.