Donnerstag, 30. April 2020
Mittwoch, 29. April 2020
Dienstag, 28. April 2020
Ich wünsche dir, dass deine Ziele
dich weiter tragen, als du heute ahnst,
ich wünsch dir, dass du dir immer
durch alle Schwierigkeiten deine Wege bahnst.
Ich wünsche dir, dass deine Träume
nicht müde werden
und nie deinen Zweifeln weichen,
ich wünsch dir Freunde,
die in guten wie in schlechten Zeiten
dir unerschütterlich die Hand reichen.
Ich wünsche dir immer neue Horizonte
und für dein Leben eine lange Frist,
geh mutig los, frag nicht nach dem Gewinn
werd ständig neu und bleibe, der du bist.
Doris Bewernitz
Sonntag, 26. April 2020
Samstag, 25. April 2020
Freitag, 24. April 2020
Dienstag, 21. April 2020
Montag, 20. April 2020
Sonntag, 19. April 2020
Samstag, 18. April 2020
Donnerstag, 16. April 2020
fragendes fü(h)rwort
wer bin ich warum bin ich wie bin ich wo ich doch nicht so war was bin ich geworden wie lange werde ich sein wem werde ich was gewesen sein wie oft werde ich noch werden wann werde ich sagen ich bin woher wissen wie das ist wen fragen wie das sein wird wohin gehen was zu werden wessen verlust gewesen zu sein warum geworden warum nicht anders geworden wem sage ich das
R.O.Wiemer
Mittwoch, 15. April 2020
Dienstag, 14. April 2020
Montag, 13. April 2020
Man schämt sich jetzt schon der Ruhe;
das lange Nachsinnen macht beinahe Gewissensbisse.
Man denkt mit der Uhr in der Hand,
wie man zu Mittag ißt,
das Auge auf das Börsenblatt gerichtet -
man lebt wie einer,
der fortwährend etwas „versäumen könnte".
„Lieber irgend etwas tun als nichts" -
auch dieser Grundsatz ist eine Schnur,
um aller Bildung und allem höheren Geschmack
den Garaus zu machen.
Und so wie sichtlich alle Formen
an dieser Hast der Arbeitenden zugrunde gehen,
so geht auch das Gefühl für die Form selber,
das Ohr und Auge
für die Melodie der Bewegungen zugrunde.
Der Beweis dafür liegt in der jetzt überall geforderten
plumpen Deutlichkeit in allen den Lagen,
wo der Mensch einmal redlich mit Menschen sein will,
im Verkehr mit Freunden, Frauen, Verwandten, Kindern,
Lehrern, Schülern, Führern -
man hat keine Zeit und keine Kraft mehr für die Zeremonien,
für die Verbindlichkeit mit Umwegen,
für allen Esprit der Unterhaltung
und überhaupt für alles Beschauliche.
für die Verbindlichkeit mit Umwegen,
für allen Esprit der Unterhaltung
und überhaupt für alles Beschauliche.
Friedrich Nietzsche
Sonntag, 12. April 2020
Aus Dank wächst Freude
Es gibt nichts Selbstverständlicheres als
die Luft, die wir atmen,
das Brot, das wir essen und
das Leben, das wir leben.
Wir mögen uns Gedanken machen über den Sinn des Lebens,
wir müssen uns sicher Sorgen machen über die Zukunft der Welternährung;
aber Luft, Leben und Brot sind uns zur Zeit sicher, sicherer vielleicht als je zuvor.
Gerade deshalb aber sollten wir Gott dafür danken.
Wir sollten sogar dafür danken, daß wir uns Sorgen machen können, daß wir über den Sinn nachdenken können.
Denn diese Dinge zeigen uns nicht nur, daß wir leben, sondern daß uns das Leben auf dieser Welt Freude macht.
Hätten wir keine Freude am Leben, dann wären uns die Gedanken über den Sinn, die Sorge
über die Zukunft und der Kummer über die Gegenwart einigermaßen gleichgültig.
Wer für die vermeintlichen Selbstverständlichkeiten dankt, der wird auf ganz eigentümliche Weise dafür belohnt:
er wird sich auf einmal der ungeheuren Fülle von Gaben bewußt, die ihm täglich ohne Verdienst und Würdigung geschenkt werden.
Wem nichts zu banal ist, sich bei Gott dafür zu bedanken, für den ist auf einmal auch nichts zu gering, sich zu freuen.
Unser Dank öffnet uns die Türen zum Reichtum der gegenwärtigen Gaben Gottes.
Danken wir also einmal für das Selbstverständliche, damit auch die Freude uns selbstverständlich werde.
K. Schomerus
Samstag, 11. April 2020
Wir sind zum Glücklichsein bestimmt.
Alles hängt davon ab, ob wir Gott wirklich zutrauen, daß er uns glücklich machen will.
Und hier stellt sich im tiefsten die Frage unseres Glaubens.
Es ist ein Glaube, der in seiner Ganzheit Gott vertraut.
Es ist ein Glaube, der dadurch befreit,
daß er sich in der Praxis
verwirklichen will.
Es ist ein Glaube, der leibhaftig werden will: in unverbrüchlicher Treue zum Partner, im Verzicht auf jegliche Gewalt im siebzigmalsiebenmaligen Verzeihen.
Daß Gott unser aller Glück will, kann man nicht beweisen.
Wir können nur immer auf das Grandiose der Verheißung Gottes aufmerksam werden und
das Angebot Jesu zu verstehen suchen.
Wenn wir glücklich sein wollen, sollten
wir uns verführen lassen,
ganz aus uns herauszutreten, das Gesicherte,
das Bewährte, das Gewohnte aufzugeben,
um uns ganz auf den Menschen, ganz auf
diese Welt und ihre Probleme einzulassen.
Und wenn wir über bescheidene Versuche auch nicht hinauskommen: es wird sich bestimmt lohnen, einander auf diesem Weg zu helfen.
Hermann-Josef Venetz
Donnerstag, 9. April 2020
Mittwoch, 8. April 2020
Es gibt immer etwas,
was für den Menschen besser und
etwas, was für sie angenehmer ist.
Beide führen zu etwas Verschiedenem und
sind die Bindungen der Menschen.
Wer das Bessere wählt erlangt sein Heil.
Wer sich für das Angenehmere entscheidet,
der verfehlt den Sinn des Lebens.
Der Mensch hat stets die Wahl
zwischen dem Angenehmeren und dem Besseren.
Wenn er weise ist,
trifft er die rechte Entscheidung und
zieht das Bessere dem Angenehmeren vor.
Ist er töricht,
dann entscheidet er sich
für das Angenehmere,
für Reichtum und Sicherheit.
Katha Upanishade
Dienstag, 7. April 2020
Durch eine Verkettung von Umständen gelangte das Ei eines Adlers in ein Nest im hintersten Winkel einer Scheune, in dem eine Henne auf ihren Eiern brütete.
Als es soweit war, schlüpfte der kleine Adler mit den anderen Küken aus.
Die Zeit verging, und der kleine Vogel begann auf unerklärliche Weise sich danach zu sehnen, fliegen zu können.
Also sagte er zu seiner Mutter, der Henne: „Wann werde ich fliegen lernen?"
Der armen Henne war durchaus bewusst, dass sie nicht fliegen konnte und auch nicht die geringste Ahnung hatte, was andere Vögel taten, um ihre Jungen die Kunst des Fliegens zu lehren.
Aber sie genierte sich, diese Unzulänglichkeit zuzugeben, und sagte daher: „Noch nicht, Kind, noch nicht. Ich werde es dir beibringen, wenn du soweit bist."
Monate vergingen, und der junge Adler begann zu argwöhnen, dass seine Mutter nicht fliegen konnte.
Aber er brachte es nicht fertig, auszubrechen und auf eigene Faust loszufliegen, denn seine Sehnsucht zu fliegen war in Konflikt geraten mit der Dankbarkeit, die er gegenüber dem Vogel, der ihn ausgebrütet hatte, empfand.
Anthony de Mello
Montag, 6. April 2020
Ein frommer und religiöser Mann hatte schwere Zeiten durchzumachen.
Er versuchte es nun mit folgendem Gebet:
„Herr, erinnere dich an all die Jahre, in denen ich dir diente,
so gut ich konnte und nichts dafür verlangte. Nun, da ich alt und bankrott bin,
möchte ich dich zum ersten Mal in meinem Leben um eine Gunst bitten,
und ich bin sicher, du wirst sie nicht abschlagen: lass mich in der Lotterie gewinnen."
Tage vergingen,
dann Wochen
und Monate.
Nichts geschah.
Schließlich rief
er eines Nachts voller Verzweiflung:
„Warum gibst du mir keine Chance, Gott?"
Plötzlich hörte er die Stimme Gottes:
„Gib mir auch eine Chance!
Warum kaufst du dir kein Los?"
Anthony de Mello
Sonntag, 5. April 2020
Der Tag,
an dem du für jede Kleinigkeit
in deinem Leben Dankbarkeit empfinden kannst,
an diesem Tag wird dein Herz
mit einer tiefen Zufriedenheit erfüllt sein
und beinahe beständige Freude wird dein sein.
Wer ständig froh sein will, der muß ständig dankbar sein;
das ist das Geheimnis.
Antony de Mello
Samstag, 4. April 2020
Der Ball des Gehorsams (4)
‚Wir haben auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt’
Herr, lehre uns den Platz,
Den in dem endlosen Roman,
Der zwischen dir und uns begonnen hat,
und uns einnimmt, dieser seltsame Ball des Gehorsams.
Offenbare uns das grosse Orchester Deiner Heilspläne,
Worin das, was du zulässt,
einfach befremdliche Töne von sich gibt
Inmitten der Heiterkeit dessen, was dein Wille ist.
Gib, dass wir unser Dasein leben
Nicht wie ein Schachspiel, bei dem alles berechnet ist,
Nicht wie einen Match, bei dem alles schwierig ist,
Nicht wie ein Zahlenproblem,
bei dem man sich den Kopf zerbricht,
sondern wie ein endloses Fest,
bei dem man dir immer wieder begegnet.
Wie einen Ball, wie einen Tanz
In den Armen deiner Gnade,
zu der Musik allumfassender Liebe.
Herr, komm und lade uns ein.
Madeleine Debrél
Freitag, 3. April 2020
Der Ball des Gehorsams (3)
‚Wir haben auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt’
Wir aber, wir vergessen so oft die Musik deines Geistes,
Wir haben aus unserem Leben eine Turnübung gemacht;
Wir vergessen, dass es in deinen Armen getanzt sein will;
Dass Dein Heiliger Wille von unerschöpflicher Phantasie ist.
Und dass es monoton und langweilig
Nur für grämliche Seelen zugeht,
Die als Mauerblümchensitzen am Rand
Des fröhlichen Balls deiner Liebe.
Herr, komm und lade uns ein.
Wir sind bereit, dir diese Besorgung vorzutanzen,
Dieses Haushaltungsbuch, dieses Essen,
das bereitet werden muss, diese Nachtwache,
Bei der wir schläfrig sein werden.
Wir sind bereit, dir diesen Tanz der Arbeit zu tanzen,
Den der Hitze und dann wieder den der Kälte.
Wenn gewisse Melodien in Moll stehen,
werden wir nicht behaupten, Sie seinen traurig;
Wenn andere uns etwas ausser Atem bringen,
sagen wir nicht,
Sie stiessen uns die Lunge aus dem Leib.
Und wenn die Leute uns anrempeln,
Nehmen wir es lachend hin,
Weil wir wissen, dass sowas beim Tanz immer vorkommt.
Madeleine Debrél
Donnerstag, 2. April 2020
Der Ball des Gehorsams (2)
Denn ich glaube, du hast von den Leuten genug,
die ständig davon reden, dir zu dienen
mit der Miene von Feldwebeln,
Dich zu kennen mit dem Gehabe von Professoren,
Zu dir zu gelangen nach den Regeln des Sports
Und dich zu lieben,
wie man sich nach langen Ehejahren liebt.
Eines Tages,
als du ein wenig Lust auf etwas Anderes hattest,
hast du den heiligen Franz erfunden
und aus ihm Deinen Gaukler gemacht.
An uns ist’s, uns von dir erfinden zu lassen,
um fröhliche Leute zu sein,
die ihr Leben mit dir tanzen.
Um gut tanzen zu können, mit dir oder auch sonst
Braucht man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt.
Man muss ihm nur folgen,
darauf gestimmt sein, schwerelos sein,
Und vor allem: Man darf sich nicht versteifen.
Man soll dir keine Erklärungen abverlangen
Über die Schritte, die du zu tun beliebst,
Sondern ganz mit dir eins sein – und lebendig pulsierend
Einschwingen auf den Takt des Orchesters
den du auf uns überträgst.
Man darf nicht um jeden Preis vorwärtskommen wollen,
manchmal muss man sich drehen oder seitwärts gehen.
Und man muss auch innehalten können
oder gleiten, anstatt zu marschieren.
Und all das wären ganz sinnlose Schritte,
Wenn die Musik nicht eine Harmonie daraus machte.
Madeleine Debrél
Mittwoch, 1. April 2020
Der Ball des Gehorsams (1)
‚Wir haben auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt’
Heute ist 14. Juli.
Jedermann geht zum Tanz.
Allerorten, seit Monaten, Jahren, tanzt die Welt.
Je mehr man drin stirbt, umso mehr tanzt man.
Wogen des Krieges, wogender Ballsaal.
Das Ganze macht wirklich viel Lärm.
Die ernsthaften Leute haben sich schlafen gelegt.
Die Mönche singen die Matutin
Vom heiligen König Heinrich.
Ich aber denke an den anderen König,
den König David, der vor der Bundeslade tanzte.
Denn wenn es auch viele heiligmässige Leute gibt,
die nicht gern getanzt haben,
So gibt es doch auch Heilige,
denen der Tanz ein Bedürfnis war,
So glücklich waren sie zu leben:
Die heilige Teresa mit ihren Kastagnetten,
Johannes vom Kreuz mit dem Jesuskind auf dem Arm,
Und Franziskus vor dem Papst.
Wenn wir wirklich Freude an dir hätten, o Herr,
Könnten wir dem Bedürfnis, zu tanzen, nicht widerstehen
Das sich über die Welt hin ausbreitet.
Und wir könnten sogar erraten,
Welchen Tanz du getanzt haben willst,
indem wir uns den Schritten deiner Vorsehung überliessen.
Madeleine Debrél
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