Donnerstag, 31. März 2022
Mittwoch, 30. März 2022
Dienstag, 29. März 2022
Montag, 28. März 2022
Sonntag, 27. März 2022
Samstag, 26. März 2022
Freitag, 25. März 2022
Donnerstag, 24. März 2022
Mittwoch, 23. März 2022
Dienstag, 22. März 2022
Befiehl du deine Wege - Paul Gerhardt
Montag, 21. März 2022
werden wir es wagen - Josef Osterwalder
Werden wir es wagen?
Werden wir je den Schritt wagen
in das, was wir nicht kennen,
ins Licht?
Josef Osterwalder
Sonntag, 20. März 2022
Samstag, 19. März 2022
mit offnen Augen - Antoinette Schneider
viel mehr, als er selbst gibt.
kann nur staunen und danken.
Freitag, 18. März 2022
von Zeit zu Zeit inne halten - Eileen Caddy
Es ist wichtig,
Donnerstag, 17. März 2022
Gebäude einer Wissenschaft - Peter Horton
einer Wissenschaft
schwört man leicht,
festen Boden unter den
Füßen zu haben.
Man vergißt, daß das ganze Gebäude
auf ein paar unbeweisbaren
Schwimmern, den Axiomen, ruht.
Axiome sind die von der Intuition
aufgespürten unsichtbaren Trittplatten
unter der Wasseroberfläche
des Wissens,
die ein unbescheidener Intelekt
zu dem Wahn mißbraucht,
er könne über's Wasser gehen
Peter Horton
Mittwoch, 16. März 2022
Die Biegung des Weges
Die Biegung des Weges
Mögest du ohne Vorurteile unterwegs sein:
weder gegenüber deinen Mitpilgern
aus fremden Ländern
noch gegenüber einfachen Leuten
aus den Dörfern
noch gegenüber den religiösen Wurzeln
der Pilgerschaft.
Sei vor allen Dingen bescheiden, frei.
Vergiß nicht, daß du an irgendeiner
der vielen Biegungen des Weges
Gott begegnen kannst.
nach einem spirituellen Pilgerführer
der Erzdiözese Santiago de Compostela
Dienstag, 15. März 2022
Lotterie des Lebens - Anthony de Mello
Ein frommer und religiöser Mann hatte schwere Zeiten durchzumachen.
Er versuchte es nun mit folgendem Gebet:
„Herr, erinnere dich an all die Jahre, in denen ich dir diente,
so gut ich konnte und nichts dafür verlangte.
Nun, da ich alt und bankrott bin,
möchte ich dich zum ersten Mal in meinem Leben um eine Gunst bitten,
und ich bin sicher, du wirst sie nicht abschlagen: lass mich in der Lotterie gewinnen."
Tage vergingen,
dann Wochen
und Monate.
Nichts geschah.
Schließlich rief
er eines Nachts voller Verzweiflung:
„Warum gibst du mir keine Chance, Gott?"
Plötzlich hörte er die Stimme Gottes:
„Gib mir auch eine Chance!
Warum kaufst du dir kein Los?"
Anthony de Mello
Montag, 14. März 2022
Man schämt sich jetzt schon - Friedrich Nietzsche
das lange Nachsinnen macht beinahe Gewissensbisse.
wie man zu Mittag ißt,
das Auge auf das Börsenblatt gerichtet -
man lebt wie einer,
der fortwährend etwas „versäumen könnte".
„Lieber irgend etwas tun als nichts" -
auch dieser Grundsatz ist eine Schnur,
um aller Bildung und allem höheren Geschmack
den Garaus zu machen.
Und so wie sichtlich alle Formen
an dieser Hast der Arbeitenden zugrunde gehen,
so geht auch das Gefühl für die Form selber,
das Ohr und Auge
für die Melodie der Bewegungen zugrunde.
Der Beweis dafür liegt in der jetzt überall geforderten
plumpen Deutlichkeit in allen den Lagen,
wo der Mensch einmal redlich mit Menschen sein will,
im Verkehr mit Freunden, Frauen, Verwandten, Kindern,
Lehrern, Schülern, Führern -
man hat keine Zeit und keine Kraft mehr für die Zeremonien,
für die Verbindlichkeit mit Umwegen,
für allen Esprit der Unterhaltung
und überhaupt für alles Beschauliche.
Friedrich Nietzsche
Sonntag, 13. März 2022
Alles, was dein Herz begehrt
und zu ihrem Erstaunen stand Gott hinter dem Ladentisch.
„Was verkaufst du hier?" fragte sie.
„Alles, was dein Herz begehrt“, sagte Gott.
Die Frau wagte kaum zu glauben, was sie hörte,
beschloss aber das Beste zu verlangen, was ein Mensch sich nur wünschen konnte.
„Ich möchte Frieden für meine Seele und Liebe und Glück,
und weise möchte ich sein und nie mehr Angst haben", sagte sie.
Nach kurzem Nachdenken fügte sie hinzu: „Nicht nur für mich allein,
sondern für alle Menschen auf der Erde."
Gott lächelte: „Ich glaube, du hast mich falsch verstanden,
meine Liebe", sagte er,
„wir verkaufen hier keine Früchte, nur die Samen."
unbekannter Autor
Samstag, 12. März 2022
Steine - Karl Michael Ranftl
Steine
Aus Ozeanriff und Felsengebirge
zerteilt und zertrümmert
Brandung und Wetter
knackend, krachend und knirschend
gespaltenes Steinzeug.
Geschürf, Gebröckel, Geschiebe,
Geröll der Gezeiten,
geschlagen, gerieben, geschliffen,
wird Hügel zu ebenem Land.
Wer räumt diesen Raum,
wer träumt diesen Traum
der Geschichte,
verwandelt Kiesel zu Riesel
und Körner zu Sand?
Es ist wohl die Hand des Einen -
sie spielt mit den Steinen ...
Karl Michael Ranftl
Freitag, 11. März 2022
Beitrag zum Leben - Ulrich Schaffer
Donnerstag, 10. März 2022
vorsichtig hin hören - Ulrich Schaffer
Man müßte so still halten können,
so vorsichtig hinhören und so aufmerksam betrachten,
daß sich die ganze Welt auftut
und man alles an ihr von innen versteht,
über alle Worte hinaus.
Mittwoch, 9. März 2022
Ich werde dich niemals lieben - Philipp Neri
Ich werde dich niemals lieben,
wenn du mir nicht hilfst, mein Jesus.
Zerschneide meine Fesseln,
wenn du mich haben willst, mein Jesus.
Jesus, sei mein Jesu!
Dienstag, 8. März 2022
Die Liebe trägt das Böse nicht nach - Anthony de Mello
DIE LIEBE TRÄGT DAS BÖSE NICHT NACH
Eine Frau dachte, sie habe Gottesvisionen, und ging zum Bischof, um sich Rat zu holen.
Der
Bischof legte ihr nahe: „Sie mögen an Visionen glauben. Verstehen Sie
jedoch, dass ich als Bischof der Diözese darüber entscheiden kann, ob
Ihre Visionen echt oder falsch sind."
„Durchaus, Exzellenz."
„Es gehört zu meinem Verantwortungsbereich, es ist meine Pflicht. Sie werden also tun, was ich von Ihnen verlange."
„Das werde ich, Exzellenz."
„Also
hören Sie gut zu: wenn Ihnen Gott das nächste Mal erscheint, so wie
er Ihnen normalerweise erscheint, werden Sie einen Test machen, durch
den ich erfahren werde, ob es wirklich Gott ist."
„Einverstanden, Exzellenz. Aber wie geht der Test?"
„Sagen Sie Gott: ,Bitte enthülle mir die persönlichen, die privaten Sünden des Bischofs.'
Wenn
es wirklich Gott ist, der Ihnen da erscheint, wird er Ihnen meine
Sünden sagen. Danach kommen Sie wieder und erzählen mir alles - aber:
sonst niemandem! In Ordnung?"
„Das werde ich tun, Exzellenz."
Einen
Monat später bat die Frau erneut um einen Termin beim Bischof, der
sie fragte: „Und, ist Gott Ihnen noch einmal erschienen?"
„Ich glaube schon, Exzellenz."
„Und Sie stellen ihm die Frage, wie ich es verlangt habe?"
„Sicher, Exzellenz."
„Was hat Gott gesagt?"
„Gott sagte mir: ,Sag dem Bischof, dass ich alle seine Sünden vergessen habe!'"
Wie
finden Sie das? Es gibt kein Buch, in dem die Sünden vermerkt werden.
Und wissen Sie, Gott führt kein Sündenregister, keine Liste.
Er sieht uns in diesem gegenwärtigen Augenblick und schenkt uns seine bedingungslose Liebe.
Anthony de Mello
Montag, 7. März 2022
Kyrios, Christus, Allherrscher Gott - Silja Walter
Sonntag, 6. März 2022
warten, bis die Seele nach kommen kann
„ Wir müssen warten, bis unsere Seele nachgekommen ist."
Samstag, 5. März 2022
Windgeschenke - Hilde Domin
Windgeschenke
Die Luft ein Archipel
von Dunftinseln
Schwaden von Lindenblüten
und sonnigem Heu,
süß vertraut,
stehen und warten auf mich
als umhüllten mich Tücher,
von lange her
aus sanftem Zuhaus
von der Mutter gewoben.
Ich bin wie im Traum
und kann den Windgeschenken
kaum glauben.
Wolken von Zärtlichkeit
fangen mich ein,
und das Glück beißt
seinen kleinen Zahn
in mein Herz
Hilde Domin
Freitag, 4. März 2022
Ja sagen zum Leben - Dag Hammarskjöld
Ja sagen zum Leben,
heißt auch
Ja sagen zu sich selbst.
Ja - auch zu der Eigenschaft,
die sich am widerwilligsten
umwandeln läßt -
von Versuchung zu Kraft.
Dag Hammarskjöld
Donnerstag, 3. März 2022
Wer vertraut
Wer vertraut …
Wer einen Weg geht, den er nie begangen,
der ihn hinweg führt aus gewohntem Raum,
wer sich ganz einlässt auf ein solches Unterfangen,
der vertraut.
Wer lange pilgert, wird sich manchmal fragen,
ob er ans Ziel kommt, und ist nie gewiß.
Wer vorwärts schreitet ohne Furcht und ohne Zagen,
der vertraut.
Balthasar
Mittwoch, 2. März 2022
Man muß wie Pilger wandeln - Gerhard Tersteegen
Man muß wie Pilger wandeln,
frei bloß und wahrlich leer,
viel sammeln, halten, handeln,
macht unseren Gang nur schwer.
Wer will, der trag sich tot;
Wir reisen abgeschieden,
mit wenigem zufrieden;
wir brauchen’s nur zur Not.
Gerhard Tersteegen
Dienstag, 1. März 2022
Die Gute Nachricht - Anthony de Mello
DIE GUTE NACHRICHT
Ich stelle mir vor, ich hätte nur noch ein paar Tage zu leben. ..
Ich darf mir einen oder zwei Menschen wählen, mit denen ich diese letzten Tage verbringe.
Ich treffe die schwierige Wahl... dann spreche ich mit diesem Menschen und erkläre ihm, warum ich ihn gewählt habe. . .
Zum letzten Male habe ich Gelegenheit, auf Menschen zuzugehen, die mir unsympathisch oder gleichgültig waren. Wenn ich das fertig bringe: was sage ich einem jeden jetzt, da ich fühle, dass ich an der Schwelle der Ewigkeit stehe? ..,
Eines Tages bin ich allein in meinem Zimmer und denke an all das in meinem Leben, wofür ich besonders dankbar bin . . . und worauf ich stolz bin. . . Dann wende ich mich den Dingen zu, die ich bereue und am liebsten ungeschehen machte. .. besonders meine Sünden. . .
Während ich mich damit befasse, kommt Jesus herein.
Seine Nähe bringt mir selige Freude und Frieden... Ich erzähle ihm einiges aus meinem Leben, was mir Leid tut. . .
Er unterbricht mich mit den Worten: "All das ist vergeben und vergessen. Weißt du nicht, dass die Liebe das Böse nicht nachträgt?" (1 Kor 13,5).
Dann fährt er fort: "Deine Sünden sind tatsächlich nicht nur vergeben, sie sind sogar in Gnade verwandelt worden. Hast du denn nie gehört, dass da, wo die Sünde groß, die Gnade übergroß ist?" (Röm 5,21).
Das klingt für mein armes, furchtsames Herz zu wunderbar, um wahr zu sein. Da höre ich ihn sagen: "Ich bin so zufrieden mit dir, ich bin dir so dankbar. . ." Ich fange an zu protestieren, dass in meinem Leben nichts ist, was ihn so zufrieden und dankbar machen könnte. Er sagt: "Du wärest sicher einem Menschen, der für dich nur ein wenig von dem getan hätte, was du für mich getan hast, unaussprechlich dankbar. Meinst du, ich hätte weniger Herz als du?"
So lehne ich mich zurück und lasse mich von seinen Worten treffen...
und mein Herz jubelt vor Freude, dass ich einen solchen Gott habe!