Freitag, 31. August 2012

Wenn Du einst
durch Deine Wolken fällst
aus Deinem Supermarkt 
umkrallter Emotionen
herein zu mir
in diamentene Einsakeit
wirst Du mich nicht entweien
denn ich bin lange schon
eins mit Dir
und Deiner violetten Hoffnung.

Peter Horton

Donnerstag, 30. August 2012


Gast auf Erden


Ich bin ein Gast auf Erden
und hab hier keinen Stand;
der Himmel soll mir werden,
da ist mein Vaterland.
Hier reis’ ich bis zum Grabe;
dort in der ew’gen Ruh
ist Gottes Gnadengabe,
die schießt all Arbeit zu.

Du aber, meine Freude
du meines Lebens Licht,
du ziehst mich, wenn ich scheide,
hin vor dein Angesicht
ins Haus der ew’gen Wonne,
da ich stets freudenvoll
gleich wie die helle Sonne
mit andern leuchte soll.

So will ich zwar nun treiben
Mein Leben durch die Welt,
doch denk ich nicht zu bleiben
in diesem fremden Zelt.
Ich wandre meine Straße,
die zu der Heimat führt,
da mich ohn alle Maße,
mein Vater trösten wird.

Paul Gerhardt

Mittwoch, 29. August 2012

Stell dir vor, du fühlst dich nicht wohl und bist schlechter Laune.
Dabei fährst durch eine wunderbare Landschaft.
Die Gegend ist herrlich, aber du bist nicht in der Stimmung, etwas aufzunehmen.
Ein paar Tage später kommst du wieder an diesem Ort vorbei und rufst:
„Nicht zu glauben! Wo war ich nur, dass ich das alles nicht gesehen habe?"

Anthony de Mello

Dienstag, 28. August 2012


Ohne Wegspur

Keine Wegspur im Sand
Freund, was beschleicht
dich die Angst?

Du mußt doch gehen,
ob du lachst, ob du weinst,
ob du bangst.

Was kann Dir gescheh‘n?

Dich hält Deines Gottes Hand.
Sie bringt dich ans Ziel,
auch ohne Wegspur im Sand.

Montag, 27. August 2012


Guter Gott, wir glauben, daß Du uns nah bist.
Deine Anwesenheit schenkt uns Hoffnung. 
Wir danken Dir für jeden Tag unseres Lebens. 
Wir danken Dir, daß Du uns immer neu die Möglichkeit schenkst 
zu verstehen, zu vergeben, zu vertrauen und zu lieben. 
Wir danken Dir, daß wir jetzt leben und
daß unsere Probleme im Maß unserer Seele bleiben.
Wir bitten Dich: lehre und führe uns,
füge in unserm Geist die Gedanken zusammen, die Du uns denken,
und in unserem Herzen die Gefühle, die Du uns empfinden lassen möchtest. 
Baue uns wieder auf.
Setze uns richtig zusammen;
denn wir selbst wissen nicht, wie wir das anstellen sollen.
Wir vertrauen darauf, daß Du dieses Gebet hörst
und Dich mehr als wir selbst um die Antwort kümmerst. 
Wir beten darum nicht allein,
sondern mit dem ganzen Leib Christi in Jesu Namen.


Richard Rohr

Sonntag, 26. August 2012



Hilf uns, ganz im jetzt gegenwärtig zu sein.
Das ist das Einzige, was wir haben,
und immer darin sprichst Du, Gott, zu uns.
Dieses Jetzt nimmt alles auf, verwirft nichts
und kann daher auch Dich, Gott, aufnehmen.

Hilf uns, an dem Ort ganz präsent zu sein,
vor dem wir am meisten Angst habe,
weil er sich immer so leer und so langweilig und so ungenügend anfühlt.

Hilf uns, ein wenig Raum zu finden,
den wir nicht sofort wieder
mit unseren eigenen Einfallen und Vorstellungen ausfüllen. 

Hilf uns, jenen Raum zu finden,
in dem Du als der Gott der Liebe Dich uns Hungrigen und Leeren zeigen kannst.

Hilf uns, nicht uns selbst im Weg zu stehen,
damit Platz für Dich wird.

Richard Rohr




Samstag, 25. August 2012


Laßt mich heraus

Nichts beschreibt besser die menschliche Natur 
als die Geschichte des armen Betrunkenen, 
der spät nachts außerhalb eines Parks am Zaun rüttelt und schreit: 

„Laßt mich raus!"

Nur deine Illusionen 
hindern dich 
an der Erkenntnis, 
daß du frei bist - und es immer warst.

Anthony de Mello

Freitag, 24. August 2012


Der Tag,
an dem du für jede Kleinigkeit
in deinem Leben Dankbarkeit empfinden kannst,
an diesem Tag wird dein Herz
mit einer tiefen Zufriedenheit erfüllt sein
und beinahe beständige Freude wird dein sein.
Wer ständig froh sein will, der muß ständig dankbar sein;
das ist das Geheimnis.
Antony de Mello

Donnerstag, 23. August 2012


Das ist der Sinn, (2)
den alle großen Männer
in ihren Werken ausgedrückt haben,
alle, die etwas mehr
gesucht und gearbeitet
und mehr geliebt haben
als die anderen,
alle, die auf die hohe See des Lebens
hinausgesteuert sind.

Hinaussteuern auf das Meer,
das müssen wir auch tun,
wollen wir etwas fangen,
und wenn es manchmal geschieht,
daß wir die ganze Nacht
gearbeitet haben und nichts erreichen,
dann ist es gut, doch nicht aufzugeben,
sondern in der Morgenstunde
nochmals das Netz auszuwerfen.

VINCENT VAN GOGH

Mittwoch, 22. August 2012


Es ist richtig, bei dem Glauben zu bleiben, (1)
daß alles wunderbar ist,
weit mehr als man begreifen kann;
denn das ist die Wahrheit,
und es ist gut,
feinfühlig und zart von Herzen zu sein,
es ist schön, voller Wissen zu sein
in den Dingen, die verborgen sind
vor den Weisen und Verständigen dieser Welt.
Es ist das Bedürfnis nach nichts Geringerem
als dem Unendlichen und Wunderbaren
und der Mensch tut wohl daran,
wenn er nicht mit weniger zufrieden ist
und sich nicht zu Hause fühlt,
solange er das nicht errungen hat.

VINCENT VAN GOGH

Dienstag, 21. August 2012




Gerade heute sorge Dich nicht.
Gerade heute ärgere Dich nicht.
Ehre Deine Lehrer, Eltern und die Älteren.
Verdiene Deinen Lebensunterhalt ehrlich.
Sei dankbar für alles was lebt.

Lebensregeln von Dr. Mikao Usui

Montag, 20. August 2012


Miss nie des Berges
Höhe,
ehe du den Gipfel erreicht hast.

Dort wirst du sehen,
wie niedrig er ist.

Dag Hammarsköld

Sonntag, 19. August 2012


Wenn du dich an negative Gefühle klammerst, wirst du nie glücklich.
Ich will damit nicht sagen, dass du nicht auch einmal so etwas empfinden kannst,
was man negative Gefühle nennt. Dafür sind wir Menschen!
Es wäre nicht normal, würdest du dich nie in Bedrängnis oder niedergeschlagen fühlen,
wenn du nie wegen irgendeines Verlustes traurig wärst.
Du kannst durchaus negative Gefühle haben.
Weißt du aber, was das Schlimmste an ihnen ist? Wenn du dich an sie klammerst.


Anthony de Mello

Samstag, 18. August 2012


Das Leben kann nur rückwärts verstanden,

muss aber vorwärts gelebt werden.
 
SÖREN A. KIERKEGAARD

Freitag, 17. August 2012

Donnerstag, 16. August 2012


Unter der Haut
 
Zwei Tropfen nur im großen Ozean
zwei Funken Lava im Vulkan
sie steigen zum Himmel und stürzen ab
jetzt gibst du mir, was ich dir einst gab
und manchmal berühren wir die Sterne
komm wir wagen es noch einmal

Unter der Haut

da fließt der Fluß des Lebens
Tod und Liebe, nichts ist vergebens
Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich

Wir sind nur Gäste auf der Erdenbahn

sind König oder Bettelmann
Ich sehe die Lilien in meiner Hand
die Spur der Zeit ist eingebrannt
ja manchmal berühren wir die Sterne
komm wir wagen es noch einmal

Unter der Haut

da fließt der Fluß des Lebens
Tod und Liebe, nichts ist vergebens
Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich


Unter der Haut

da sind wir alle gleich,
und leben ohne Maske, 
Unter der Haut
da fließt der Fluß des Lebens
Tod und Liebe, nichts ist vergebens
Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich

Unter der Haut, unter der Haut
 
Songtext

Mittwoch, 15. August 2012


Sorge nicht,
wohin dich
der einzelne Schritt führt:

nur wer weit blickt,

findet sich zurecht.


Dag Hammarskjöld

Dienstag, 14. August 2012

Ein großer und törichter König beklagte sich,
dass der unebene Boden seinen Füßen Schmerz bereite,
also befahl er, das ganze Land mit Kuhhäuten auszulegen.
Der Hofnarr lachte, als der König ihm von seinem Befehl erzählte.
„Was für eine total verrückte Idee, Euer Majestät!" rief er,
„warum diese unnütze Ausgabe? Lasst Euch einfach zwei kleine Flecken Kuhhaut
zu Recht schneiden, um Eure Füße zu schützen!"
Das tat der König, und damit waren die Schuhe erfunden.

Anthony de Mello

Montag, 13. August 2012

Du musst niemanden beeindrucken, nie wieder.
Du fühlst dich in der Welt einfach wohl, du verlangst von niemandem mehr etwas.
Wenn deine Wünsche nicht erfüllt werden, macht dich das nicht unglücklich.
Wenn du dich vor niemandem mehr verteidigen musst, fühlst du dich auch nicht mehr dazu gezwungen, dich zu entschuldigen.
Noch nicht einmal, dich zu erklären. Du musst niemand mehr beeindrucken.
Du belastest dich nicht damit, was andere sagen oder denken.
Es macht dir nichts aus, es trifft dich nicht.
Dann wird die Liebe beginnen. Aber erst dann.


Anthony de Mello

Sonntag, 12. August 2012


Unser Glück gründet nie auf etwas Bestimmtem.
Wahres Glück hat keine Ursache.
Wenn Sie jemand glücklich macht, oder Ihr Beruf Sie glücklich macht, geht es dabei nicht wirklich um Glück,
sondern um die Erfüllung eines Wunsches:
Ich möchte irgendetwas, nehme einen Anlauf, schaffe es,
bin begeistert, mache weiter bis zum Schluss, fühle mich belohnt, es macht mir Spaß, schließlich werde ich dessen müde.
Wenn ich es nicht schaffe, werde ich unruhig.
Das ist kein Glück! Das sind Gefühle.

Anthony de Mello

Samstag, 11. August 2012


Weiter treibe ich
hinaus ins fremde Land.
Beinhart die Erde,
Eisluft beißend kalt.
Berührt vom Winde
meines unbekannten Ziels
zittern die Seiten
im Warten.

Immer ein Fragender
werde ich dort sein,
wo das Leben verklingt -
ein klar schlichter Ton
im Schweigen.

Dag Hammarskjöld

Freitag, 10. August 2012

Ehrgeiz ist eine Art Gehirnwäsche, der wir unterzogen wurden.
Es wurde uns eingeschärft, dass nie etwas aus uns werden würde,
wenn wir keinen Ehrgeiz hätten.

Dabei erwähnte niemand die Energie und Freude, die in der Arbeit liegen können.
Von Tranxu, dem großen chinesischen Weisen, stammt der Satz:
„Wenn der Bogenschütze schießt, ohne einen besonderen Preis zu bekommen,
kann er seine ganze Kunst entfalten;
schießt er, um eine Bronzemedaille zu erringen,
fängt er an, unruhig zu werden.
Schießt er um den Goldpokal, wird er blind,
sieht zwei Ziele und gerät aus der Fassung.

Sein Können ist dasselbe, aber der Preis spaltet ihn,
er ist ihm wichtig.
Er denkt mehr ans Gewinnen als an das Schießen.
Und der Erfolgsdruck schwächt ihn."


Anthony de Mello

Donnerstag, 9. August 2012

Nimm mich bitte,
wie ich bin,
heißt:

laß mich in Ruhe,

ich will mich nicht ändern!


Nimm die Menschen, wie sie sind,
heißt:
gib jedem die Chance
auf seine Entwicklungsstufe.

Peter Horton

Mittwoch, 8. August 2012

Der Unwissende sucht,
wenn er ein bescheidenes Herz hat,
noch die Quelle.

Der Dumme behauptet,
sie zu kennen,
aber nicht zu brauchen.

Peter Horton

Dienstag, 7. August 2012



Was kann man tun, um glücklich zu sein?

Nichts!

Man kann nichts tun,
braucht nichts Zusätzliches;

du musst etwas lassen:
Deine Illusionen, deine Ambitionen, deine Sehnsüchte.

Wie lässt man von denen?


Indem man erkennt, dass sie falsch sind.


Anthony de Mello

Montag, 6. August 2012



Für mich gibt es nur das Gehen auf
Wegen, die Herz haben.

Auf jedem Weg gehe ich,
der vielleicht ein Weg ist, der Herz hat.

Dort gehe ich, und die einzige
lohnende Herausforderung ist,
seine ganze Länge zu gehen.

Und dort gehe ich und sehe,
und sehe staunend wie ein Kind.

Carlos Castaneda

Sonntag, 5. August 2012

Wenn Sie eine Zeile
beglückend anspringt,
gebührt die Bewunderung
Ihnen selbst.


Der Verfasser kann nur wecken,
was lebendig ist.

Peter Horton

Samstag, 4. August 2012




Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben.

Das Leben allen Lebens. 

In seinem kurzen Ablauf liegt 
alle Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins; 
die Wonne des Wachsens, 
die Größe der Tat. 

Denn das Gestern ist nichts als ein Traum und 
das Morgen nur eine Vision. 

Das Heute jedoch - recht gelebt - 
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und jedes Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.

Darum achte gut auf diesen Tag!



(Sanskritspruch)

Freitag, 3. August 2012


Es gibt immer etwas,
was für den Menschen besser und
etwas, was für sie angenehmer ist.
Beide führen zu etwas Verschiedenem und
sind die Bindungen der Menschen.
Wer das Bessere wählt erlangt sein Heil.
Wer sich für das Angenehmere entscheidet, der verfehlt den Sinn des Lebens.
Der Mensch hat stets die Wahl
zwischen dem Angenehmeren und dem Besseren.
Wenn er weise ist,
trifft er die rechte Entscheidung und
zieht das Bessere dem Angenehmeren vor.
Ist er töricht,
dann entscheidet er sich
für das Angenehmere, für Reichtum und Sicherheit.

Katha Upanishade

Donnerstag, 2. August 2012


AUGUST

Wenn ich stehe, ...
                                                                                                                                                                                                                   © Bernd H Brang


                                                                                                                                                                                                                   © Bernd H Brang

dem nachspüren, was mich ent schleunigt




Ein in Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt;
warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne.

Dieser sagte:

Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich spreche, dann spreche ich ...

Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:

Das tun wir auch, aber was machst du darüber hinaus ?

Er sagte wiederum:

Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich spreche, dann spreche ich ...

Wieder sagten die Leute:

Das tun wir doch auch.

Er aber sagte zu ihnen:

Nein,
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon
am Ziel..."

Mittwoch, 1. August 2012

Wer sich
aus wissenschaftlichen Erkenntnissen
ein Bild
des göttlichen Urgrundes formen will,
gleicht einem,
der das Licht einschaltet,
um die Sonne zu sehen.

Peter Horton