Freitag, 28. Februar 2014


Virge de Biakorri an einem Paß zwischen Frankreich und Spanien


Mein Leben ist ein Weg.
Aber nicht jeder Weg führt zum Ziel.
Ich brauch Wegweiser, damit ich mir Kraft erspare.
Denn sonst muß ich jeden Weg zu Ende gehen,
um zu erkennen, wohin er führt.
Der Wegweiser ist also energieschonend.
Und er schütz mich vor Irrwegen,
die nicht nur nicht ans Ziel führen,
sondern die gefährlich werden können.

Anselm Grün

Donnerstag, 27. Februar 2014

 


Es ist richtig, bei dem Glauben zu bleiben, (1)
daß alles wunderbar ist,
weit mehr als man begreifen kann;
denn das ist die Wahrheit,
und es ist gut,
feinfühlig und zart von Herzen zu sein,
es ist schön, voller Wissen zu sein
in den Dingen, die verborgen sind
vor den Weisen und Verständigen dieser Welt.
Es ist das Bedürfnis nach nichts Geringerem
als dem Unendlichen und Wunderbaren
und der Mensch tut wohl daran,
wenn er nicht mit weniger zufrieden ist
und sich nicht zu Hause fühlt,
solange er das nicht errungen hat.

VINCENT VAN GOGH

Mittwoch, 26. Februar 2014





Für mich gibt es nur das Gehen auf
Wegen, die Herz haben.

Auf jedem Weg gehe ich,
der vielleicht ein Weg ist, der Herz hat.

Dort gehe ich, und die einzige
lohnende Herausforderung ist,
seine ganze Länge zu gehen.

Und dort gehe ich und sehe,
und sehe staunend wie ein Kind.

Carlos Castaneda

Dienstag, 25. Februar 2014


Kapelle in Roncesvalles
Wenn Du einst
durch Deine Wolken fällst
aus Deinem Supermarkt 
umkrallter Emotionen
herein zu mir
in diamentene Einsakeit
wirst Du mich nicht entweien
denn ich bin lange schon
eins mit Dir
und Deiner violetten Hoffnung.


Peter Horton

Montag, 24. Februar 2014




Du musst niemanden beeindrucken, nie wieder.
Du fühlst dich in der Welt einfach wohl, 
du verlangst von niemandem mehr etwas.
Wenn deine Wünsche nicht erfüllt werden, 
macht dich das nicht unglücklich.
Wenn du dich vor niemandem mehr verteidigen musst, 
fühlst du dich auch nicht mehr dazu gezwungen, 
dich zu entschuldigen.
Noch nicht einmal, dich zu erklären. 
Du musst niemand mehr beeindrucken.
Du belastest dich nicht damit, was andere sagen oder denken.
Es macht dir nichts aus, es trifft dich nicht.
Dann wird die Liebe beginnen. 
 
Aber erst dann.

Anthony de Mello

Sonntag, 23. Februar 2014




Unser Leben ist eine ständige Umkehr und Bekehrung.
Und es ist ein beständiges Umdenken,
eine Einübung in ein anderes Denken,
in ein Denken, das hinter die Dinge sieht
und das Eigentliche in Allem erkennt.

Anselm Grün

Samstag, 22. Februar 2014






Geboren zu werden,
ist ein andauernder Prozess...
jeder Vorgang des Geborenwerdens,
jeder Schritt zu etwas Neuem,
ist mit Ungewissheit und Angst verbunden
und erfordert Glauben.



Erich Fromm

Freitag, 21. Februar 2014





Ich stelle mir vor,
dass wir unsere Kinder eines Tages
nicht mehr als manipulierbare Kreaturen
ansehen werden,
sondern als Boten aus einer Welt,
die uns einmal sehr vertraut war,
die wir aber längst vergessen haben,
und die uns mehr über die wahren Geheimnisse

des Lebens lehren können,
als unsere Eltern jemals konnten.

ALICE MILLER


Donnerstag, 20. Februar 2014



Ein großer und törichter König beklagte sich,
dass der unebene Boden seinen Füßen Schmerz bereite,
also befahl er, das ganze Land mit Kuhhäuten auszulegen.

 Der Hofnarr lachte, als der König ihm von seinem Befehl erzählte.
„Was für eine total verrückte Idee, Euer Majestät!" rief er,
„warum diese unnütze Ausgabe? Lasst Euch einfach zwei kleine Flecken Kuhhaut zu Recht schneiden, um Eure Füße zu schützen!"

 Das tat der König, und damit waren die Schuhe erfunden.


Anthony de Mello

Mittwoch, 19. Februar 2014




Innerhalb des Gebäudes
einer Wissenschaft
schwört man leicht,
festen Boden unter den
Füßen zu haben.

Man vergißt, daß das ganze Gebäude
auf ein paar unbeweisbaren
Schwimmern, den Axiomen, ruht.

Axiome sind die von der Intuition
aufgespürten unsichtbaren Trittplatten
unter der Wasseroberfläche
des Wissens,
die ein unbescheidener Intelekt
zu dem Wahn mißbraucht,
er könne über's Wasser gehen

Peter Horton

Dienstag, 18. Februar 2014





Weiter treibe ich
hinaus ins fremde Land.
Beinhart die Erde,
Eisluft beißend kalt.
Berührt vom Winde
meines unbekannten Ziels
zittern die Seiten
im Warten.

Immer ein Fragender
werde ich dort sein,
wo das Leben verklingt -
ein klar schlichter Ton
im Schweigen.

Dag Hammarskjöld




Montag, 17. Februar 2014















„Eines Tages wirst du begreifen, dass du nach dem suchst, was du schon hast", sagte der Meister zu einem eifrigen Schüler.

„Warum sehe ich es dann nicht jetzt?"


„Weil du dich darum bemühst."


„Muss ich mich also nicht anstrengen?"


„Wenn du dich entspannst und ihm Zeit lässt, wird es sich selbst zu erkennen geben."


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Sonntag, 16. Februar 2014



Ich verspreche es

Wir sehen die Menschen meistens durch die Brille unserer vorgefassten Meinungen.

Chef: „Sie sehen erschöpft aus. Was ist los?"
Sekretärin: „Also ... nein, Sie würden es nicht glauben, wenn ich es Ihnen sagte."

„Natürlich würde ich es glauben."
„Nein, das würden Sie nicht, das weiß ich."

„Ich werde Ihnen bestimmt glauben, ich verspreche es."
„Also gut, ich habe heute zuviel gearbeitet."


„Das glaube ich nicht."


Anthony de Mello




Samstag, 15. Februar 2014






 



                                                      Käfig ohne Gitter

                         Ein Bär ging in seinem sechs Meter langen Käfig hin und her.
                         Als die Gitterstäbe nach fünf Jahren entfernt wurden,
                         ging der Bär weiterhin diese sechs Meter hin und her,
                         als ob der Käfig noch da wäre. Für ihn war er da!


                                                                        Anthony de Mello

Freitag, 14. Februar 2014



Halte Du meine Hand!

Befreie mich
von meinem eigenen Schatten,
mein Gott, von der Verworrenheit
und den Trümmern meines Lebens!

Denn die Nacht ist dunkel,
und dein Pilger ist blind.

Halte du meine Hand:
Erlöse mich von Verzweiflung!
Berühre mit deiner Flamme
die lichtlose Lampe meines Grams!

Wecke meine ermüdeten Kräfte
aus ihrem Schlaf!
Laß mich nicht, meine Verluste zählend,
hinter dem Zuge zurückbleiben!
Laß bei jedem Schritt
die Straße mir singen
von ihrem Ziel, deinem Hause!

Denn die Nacht ist dunkel,
und dein Pilger ist blind.

Halt du meine Hand.
 

Rabindranath Tagore

Donnerstag, 13. Februar 2014






Es gehört zum Leben, immer wieder für etwas zu sterben, um für Neues offen zu sein.
Das bedeutet Auferstehung: sich verabschieden, loslassen, weitergehen.

Nur dann kannst du in Fülle leben.

In Fülle leben bedeutet, in der Gegenwart zu leben.
In der Gegenwart zu leben bedeutet, ganz im Hier und Jetzt da zu sein ...

Das Leben ist nicht im Gestern. Es steckt auch nicht im Morgen.
Es ist in der Gegenwart da.
Das gleiche gilt für die Liebe.
Das gleiche gilt für Gott.
 
Lebe in der Gegenwart und spüre, wie das Leben jetzt ist.
 
Das ewige Leben ist ein ewiges Jetzt;
folglich ist es hier und jetzt da.
 
Anthony de Mello

Dienstag, 11. Februar 2014




Nichts war leichter, 
als von einer Leiter zur andern 
hinüberzuwechseln - 

über dem Abgrund.


Aber im Traum misslang 

es dir, 
weil du 
des Absturzes 
Möglichkeit durchlebtest.

Dag Hammarskjöld
UN-Generalsekretär (1953-61)

Montag, 10. Februar 2014



Es ist gut am Rand zu leben
schon der gedachte Tod macht
Aufmerksam

Ulrich Schaffer

Sonntag, 9. Februar 2014



Der springende Punkt

Der springende Punkt ist, dass Sie weder okay noch nicht okay sind. 

Sie können höchstens der momentanen Stimmung, dem Trend oder der Mode entsprechen. 
Heißt das nun, dass Sie okay geworden sind? 
Hängt Ihr Okay-Sein davon ab? 
Hängt es davon ab, wie man über Sie denkt? 

Jesus Christus muss demnach überhaupt nicht okay gewesen sein. 

Sie sind nicht ,okay', und Sie sind nicht, nicht okay', 
Sie sind Sie selbst! 

Ich hoffe, dass dies eine wichtige Entdeckung für Sie wird, zumindest für einige von Ihnen. 
Vergessen Sie das ganze Gerede von okay und nicht okay. 
Vergessen Sie alle Urteile, und beobachten Sie einfach, schauen Sie zu. 

Sie werden wichtige Entdeckungen machen, die Sie verändern werden. 
Sie werden sich nicht im geringsten anstrengen müssen, glauben Sie mir.

Anthony de Mello

Samstag, 8. Februar 2014

Auf dem Alto de Perdon


Den eigenen Anteil an Schuld
erkennen, bekennen,
dafür um Verzeihung bitten
Wiedergutmachen.

Man hört auf damit,
andere zu beschuldigen,
und beginnt,
seine eigenen Fehler und Ungerechtigkeiten
zu erkennen.

Das ändert sofort die Atmosphäre.

  

Alexander Solschenizyn

 

Freitag, 7. Februar 2014


                    Alles beginnt im Kleinen,
                    in einem unscheinbaren Augenblick:
                    im Samen, im Gedanken, im Wort.

Donnerstag, 6. Februar 2014


Ich darf nicht vergessen 
das Sterben zu üben,
wie ein Maulwurf 
unter allem was 
fest scheint.

Ulrich Schaffer

Mittwoch, 5. Februar 2014


Sagte der Tourist: „Die Leute in Ihrem Land sind arm. Doch sie scheinen sich nie Sorgen im Voraus zu machen."

Sagte der Meister: „Das liegt daran, dass sie nie auf die Uhr schauen."


Anthony de Mello

Dienstag, 4. Februar 2014


Stellen Sie sich einen Patienten vor, der zum Arzt geht
und ihm sagt, woran er leidet. 

Der Arzt sagt: „Ja, Ihre Symptome kenne ich sehr gut. Wissen Sie, was ich jetzt tun werde? Ich verschreibe Ihnen eine Arznei für Ihren Nachbarn." 
Der Patient erwidert: „Vielen Dank, Herr Doktor, das wird mir sehr helfen."

Ist das nicht absurd? Aber so handeln wir alle. 


Derjenige, der schläft, denkt immer, es würde ihm bessergehen, wenn ein anderer sich ändert. 
Sie leiden, weil Sie schlafen, aber Sie denken sich: „Wie schön könnte das Leben sein, wenn die anderen sich ändern würden; wie schön könnte das Leben sein, wenn mein Nachbar sich änderte, oder meine Frau, oder mein Chef."

Wir möchten immer, dass jemand anderes sich ändert, 

damit es uns gutgeht. 

Doch sind Sie noch nie auf den Gedanken gekommen, dass selbst dann, 
wenn sich Ihre Frau oder Ihr Mann ändert, Ihnen nicht viel geholfen wäre. 
Sie sind genauso verwundbar wie vorher, genauso ein Narr wie vorher, schlafen genauso wie vorher.

Sie sind derjenige, der sich ändern muss, der die Arznei zu schlucken hat. 

Doch Sie bestehen darauf: „Ich fühle mich gut, weil die Welt in Ordnung ist."

Irrtum! 
Die Welt ist in Ordnung, weil ich mich gut fühle. 
Das ist die Botschaft, die uns alle Mystiker verkünden.

Anthony de Mello

Montag, 3. Februar 2014



Wenn du dich mit anderen vergleichst,
könntest Du bitter werden und Dir nichtig vorkommen;
denn es wird immer jemanden geben,
grösser oder geringer als Du.


Desiderata

Sonntag, 2. Februar 2014




SORGT NICHT

Im Vergleich zu den Menschen sind Vögel und Blumen glücklich zu preisen, denn sie haben kein Konzept von der Zukunft, keine Worte in ihren Köpfen, 
keine Angst davor, was ihre Mitvögel oder Mitblumen von ihnen denken. 
Deshalb sind sie so perfekte Bilder des Himmelreichs. 
Sorgen Sie sich also nicht um morgen, das Morgen kümmert sich schon um sich selbst. Jeder Tag hat genug eigene Plage. 

Konzentrieren Sie sich vor allem auf Gottes Himmelreich, und alles andere wird von selbst zu Ihnen kommen.

Anthony de Mello




Doch, doch - so bist du
 

in einem unbeobachteten Augenblick

Ulrich Schaffer

Samstag, 1. Februar 2014





Für mich gibt es nur 
das Gehen auf Wegen, die Herz haben.

Auf jedem Weg gehe ich, 
der vielleicht ein Weg ist, der Herz hat.

Dort gehe ich, und die einzige 
lohnende Herausforderung ist, 
seine ganze Länge zu gehen.

Und dort gehe ich und sehe,
und sehe staunend wie ein Kind. 
 
Carlos Castaneda