Freitag, 31. Mai 2019




                   DESIDERATA (7)

                   Lebe darum in Frieden mit Gott,
                wie immer Du ihn jetzt für Dich begreifst,
                in der verwirrenden Unruhe des Lebens,
                halte Friede mit Deine Seele.

                Trotz ihres Schein, der Plackerei und den zerbrochenen Träumen
                ist diese Welt doch wunderschön.
                Sei vorsichtig.

Donnerstag, 30. Mai 2019





                                         DESIDERATA (6)


                                  Erwarte eine heilsame Selbstbeherrschung von Dir,
                                  im übrigen aber sei freundlich und sanft mit Dir selber.
                                  Du bist ein Kind der Schöpfung, nicht weniger,
                                  als Bäume und Sterne es sind.

                                 Du hast ein Recht, hier zu sein.
                                 Und ob Du es merkst oder nicht, ohne Zweifel
                                 entfaltet die Schöpfung sich so, wie sie es soll.
 

Mittwoch, 29. Mai 2019



                         DESIDERATA (5)

                         Nimm den Ratschluß der Jahre mit Freundlichkeit an
                   und gib Deine Jugend mit Anmut zurück, wenn sie endet.

                         Pflege die Kräfte Deines Gemütes,
                  damit es Dich schützen kann, wenn plötzlich hereinbrechendes Unglück dich trifft,                  aber erschöpfe Dich nicht durch dunkle Vorahnungen.
                  Viel Ängste entstehen nur durch Erschöpfung und Verlassenheit.

Dienstag, 28. Mai 2019




Ich muß wieder beten wie früher,
wie früher muß ich die Stimme erheben.
Zum König werde ich beten.
Wie der Gesang des Vogels sei mein Gesang.
Ich lebe, und ohne Furcht ist mein Herz.
Keine Leere ist geblieben.
Mein Herz kann singen.

Gebet der Araukaner

Montag, 27. Mai 2019




                     DESIDERATA (4)


                        Sei  D u   s e l b s t !
                        Vor allem: heuchle keine Zuneigung, wo Du sie nicht spürst
                        doch denke auch nicht verächtlich von der Liebe,
                        wo sie sich wieder regt.
                        Sie erfährt so viel Entzauberung, erträgt so viel Dürre,
                        und wächst doch so voller Ausdauer immer wieder neu wie das Gras.

Sonntag, 26. Mai 2019





 DESIDERATA (3)


Übe Dich in Vorsicht bei Deinen Geschäften:
Die Welt ist voll von Tricks und Betrug.
Aber werde dadurch nicht blind für das,
was Dir an Tugend begegnet.
Es gibt so viele, die sich um Gutes bemühen,
und im Leben um Dich her verbirgt sich viel Heldentum.

Samstag, 25. Mai 2019




                                        DESIDERATA (2)

                                        Wenn Du dich selbst mit anderen vergleichen willst,
                                        wisse, daß Eitelkeit oder Bitterkeit auf Dich warten,
                                        denn es wird immer größere und geringere Leute geben als Dich.


                                        Freue Dich an Deinen Erfolgen und Deinen Plänen.
                                        Strebe wohl danach weiterzukommen, doch bleibe bescheiden.
                                        Das ist ein guter Besitz im wechselnden Glück des Lebens.
 

Freitag, 24. Mai 2019




DESIDERATA (1)


Gehe ruhig und gelassen deinen Weg - mitten Lärm und Hast -
wisse, welchen Frieden die Stille Dir schenken kann.

Stehe mit allen, wenn es geht, auf gutem Fuß,
aber gib Dich selber dabei nicht auf.

Sage Deine Wahrheit immer ruhig und klar
und höre die anderen auch an,
selbst die Geistlosen und Unwissenden -
auch sie haben ihre Geschichte.

Laute und zänkische Menschen meide.
Sie sind eine Plage für Dein Gemüt.

Donnerstag, 23. Mai 2019




                              Nur für heute
                              werde ich mich an die Umstände anpassen,
                              ohne zu verlangen,
                              dass die Umstände sich
                              an meine Wünsche anpassen.


                                        Johannes XXIII





Mittwoch, 22. Mai 2019



Mit dem Menschen steht es ganz ähnlich,
wie mit einer Zitadelle.
Er reißt die Mauern nieder, 

um sich die
Freiheit zu wahren, 

aber nun ist er nur noch eine geschliffene Festung, 
die sich den
Sternen öffnet. 


Dann beginnt die Angst vor dem Nichtsein.


A. Saint-Exupery

Dienstag, 21. Mai 2019



Wenn Christus euch befreit,
dann seid ihr wirklich frei Menschen.

Ich möchte gerne frei sein von meiner Angst
gegen den Strom zu schwimmen,
damit ich tun kann, was recht ist
Ich möchte gern frei sein von dem Zwang
immer nur an mich selbst zu denken,
damit ich auch den anderen sehe.
Ich möchte gern frei sein von meiner Art,
den bequemsten Weg zu gehen,
damit ich mich mit gutem Gewissen freuen kann über das Erreichte.
Ich möchte gern frei  sein von meiner Schuld
anderen gegenüber, die mir nicht liegen,
damit es mir nachher nicht leid tut.
Ich möchte gern frei sein von meinem Neid
auf jeden, der etwas hat oder ist,
denn Neid macht nicht fröhlich.

Montag, 20. Mai 2019





        Denn unsere Berufung ist es, wie ich dir sagte, 
        die Kontemplation auf den Straßen. 

        Nach der Pause in der Wüste müssen wir von neuem den Weg
         weitergehen.        Für mich kostet das einiges...

        Du mußt zu den Menschen zurück, dich mit ihnen einlassen, 
        dein Leben mit Gott im 
Lärm der Städte leben. 

        Das wird schwierig sein, 

        aber du mußt es tun. 

        Und an Gottes Gnade wird es dir dafür nicht fehlen...                      Betrachtung auf den Straßen - 
        ein schöner Satz, aber er kostet einiges. 

        Sicher wäre es leichter und angenehmer, 
        hier in der Wüste zu bleiben, 
        aber es scheint,
 
        daß Gott es nicht so will.
        C. Caretto

Sonntag, 19. Mai 2019




Einklang

Als ein Mann, dessen Ehe nicht gut ging, seinen Rat suchte, sagte der Meister: „Du musst lernen, deiner Frau zuzuhören."


Der Mann nahm sich diesen Rat zu Herzen und kam nach einem Monat zurück und sagte, er habe gelernt, auf jedes Wort, das seine Frau sprach, zu hören.


Sagte der Meister mit einem Lächeln: „Nun geh nach Hause und höre auf jedes Wort, das sie nicht sagt."



 Anthony de Mello

Samstag, 18. Mai 2019




„Entschuldigung", sagte ein Fisch aus dem Ozean zu einem anderen.
„Du bist älter und erfahrener als ich und kannst mir wahrscheinlich helfen.
Sag mir, wo kann ich die Sache finden, die man Ozean nennt?
Ich habe vergeblich überall danach gesucht."
„Der Ozean", sagte der ältere Fisch, „ist das, worin du jetzt schwimmst."
„Das? Aber das ist ja nur Wasser. Ich suche den Ozean", sagte der jüngere Fisch sehr enttäuscht und schwamm davon, um anderswo zu suchen.

Freitag, 17. Mai 2019






Ein Wanderer: „Wie wird das Wetter heute?"
Der Schäfer: „So, wie ich es gerne habe."
„Woher wisst Ihr, dass das Wetter so sein wird, wie Ihr es liebt?"

„Ich habe die Erfahrung gemacht, mein Freund, dass ich nicht immer das bekommen kann, was ich gerne möchte. Also habe ich gelernt, immer das zu mögen, was ich bekomme.
Deshalb bin ich ganz sicher: das Wetter wird heute so sein, wie ich es mag."

Was immer geschieht, an uns liegt es, Glück oder Unglück darin zu sehen.
Anthony de Mello

Donnerstag, 16. Mai 2019




Einklang

Als ein Mann, dessen Ehe nicht gut ging, seinen Rat suchte, sagte der Meister: „Du musst lernen, deiner Frau zuzuhören."


Der Mann nahm sich diesen Rat zu Herzen und kam nach einem Monat zurück und sagte, er habe gelernt, auf jedes Wort, das seine Frau sprach, zu hören.


Sagte der Meister mit einem Lächeln: „Nun geh nach Hause und höre auf jedes Wort, das sie nicht sagt."

 Anthony de Mello

Mittwoch, 15. Mai 2019



Wenn du dich an negative Gefühle klammerst, wirst du nie glücklich.
Ich will damit nicht sagen, dass du nicht auch einmal so etwas empfinden kannst,
was man negative Gefühle nennt. Dafür sind wir Menschen!
Es wäre nicht normal, würdest du dich nie in Bedrängnis oder niedergeschlagen fühlen,
wenn du nie wegen irgendeines Verlustes traurig wärst.
Du kannst durchaus negative Gefühle haben.
Weißt du aber, was das Schlimmste an ihnen ist? Wenn du dich an sie klammerst.


Anthony de Mello 

Dienstag, 14. Mai 2019




                Es gibt einen sehr interessanten talmudischen Mythos, der besagt,              
               dass das Kind, bevor es geboren wird, alles weiß.
               Mit diesem Wissen aber geboren zu werden, wäre derart schmerzvoll,
               dass ein Engel kommt und aus Erbarmen das Kind berührt
               und damit sein ganzes Wissen hinwegnimmt.               
               Dieser Mythos drückt auf symbolische Weise sehr treffend aus,
               worum es mir geht:               
               Unbewusst wissen wir alles, und doch wissen wir es nicht,
               weil dieses Wissen zu schmerzvoll wäre.


                             Erich Fromm

Montag, 13. Mai 2019



 Wir stehen im konkreten Alltag.
 Wir haben unseren je eigenen Beruf,
 unseren Dienst und unsere Verpflichtungen.

 Die Kontemplation, die Beschauung
 ist nicht unser Weg.

 Aber daß du erst unser Herz
 und dann erst die Welt verändern willst,
 wenn du kommst, das ist uns klar.
 
 Zünd uns an, Pfingstgeist, Gott!

 Amen.


 Silja Walter

Sonntag, 12. Mai 2019




D
ein Leben - ein Anruf Gottes

Irgendwo bist Du,
gerade Du,
notwendig
auf der Welt zur
Durchführung der
Weltpläne Gottes
Deshalb hat
ER Dich
ins Dasein gerufen.
Irgendeine Aufgabe soll
nicht gelöst werden
ohne Dich.
Irgendein Hemmnis der Weltpläne Gottes soll
durch Dich
weggeräumt werden.-
Irgendein Schmerz
durch Dich
gelindert werden.
Irgendein Mensch
braucht Deine Worte, Deine helfenden Hände,
Deine Mahnungen, Dein Rat.
Du kannst diese Deine Lebensaufgabe
nicht lösen
ohne Leiden und Opfer.
Und Gott wird Dir
helfen,
dessen sei Du sicher.


Ignaz Klug 

Samstag, 11. Mai 2019







Gerade heute sorge Dich nicht.
Gerade heute ärgere Dich nicht.
Ehre Deine Lehrer, Eltern und die Älteren.
Verdiene Deinen Lebensunterhalt ehrlich.
Sei dankbar für alles was lebt.


Lebensregeln von Dr. Mikao Usui  

Freitag, 10. Mai 2019






               Es ist wichtig,
               von Zeit zu Zeit innezuhalten,
               zu sich selbst zu kommen
               und nur zu sein.
               Glaube nicht,
               daß Du immer irgend etwas tun mußt,
               weil Du sonst Zeit verschwendest.
Es ist wichtig,
daß Du Deinen eigenen Rhythmus findest,
und niemals versuchst,
mit dem Rhythmus anderer mitzuhalten.
               Dies ist, warum so vieles falsch läuft:
               Jeder versucht, mit jedem Anderen
               Schritt zu halten,
               und das Tempo wird schneller und schneller
               und das Leben unerträglich.
Und fällt es langsamer aus,
so macht das auch nicht ein Jota.

Eileen Caddy

Donnerstag, 9. Mai 2019





Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. (2)

Schicke mir im rechten Augenblick jemand,
der den Mut hat,
mir die Wahrheit in Liebe zu sagen.
Ich möchte Dich und die anderen immer
aussprechen lassen.
Die Wahrheit sagt man nicht sich selbst,
sie wird einem gesagt.

Ich weiß, dass sich viele Probleme dadurch
lösen, dass man nichts tut.
Gib, dass ich warten kann.
Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft
bedürfen.
Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten,
riskantesten und
zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin.

Verleihe mir die nötige Phantasie,
im rechten Augenblick ein Päckchen Güte,
mit oder ohne Worte, an der richtigen Stelle
abzugeben.

Bewahre mich vor der Angst, ich könnte
das Leben versäumen.
Gib mir nicht, was ich mir wünsche,
sondern was ich brauche.

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!

Antoine de Saint-Exupéry

Mittwoch, 8. Mai 2019




Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. (1)



Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr,
sondern um Kraft für den Alltag.


Mach mich findig und erfinderisch,
um im täglichen Vielerlei und Allerlei
rechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen
zu notieren, von denen ich betroffen bin.

Mach mich griffsicher
in der richtigen Zeiteinteilung.
Schenke mir das Fingerspitzengefühl,
um herauszufinden,
was erstrangig und zweitrangig ist.

Ich bitte um Kraft für Zucht und Maß,
dass ich nicht durch das Leben rutsche,
sondern den Tagesablauf vernünftig einteile,
auf Lichtblicke und Höhepunkte achte.

Bewahre mich vor dem naiven Glauben,
es müsste im Leben alles glatt gehen.
Schenke mir die nüchterne Erkenntnis,
dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge,
Rückschläge
eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind,
durch die wir wachsen und reifen.


Antoine de Saint-Exupéry

Dienstag, 7. Mai 2019



Eisig, o Herr, ist zuweilen meine Einsamkeit.
Und ich begehre nach einem Zeichen in der Wüste meiner Verlassenheit.
Doch im Laufe eines Traumes hast du mich belehrt.
Ich habe begriffen, daß jedes Zeichen eitel ist, denn gehörtest du meiner Stufe an,
so zwängest du mich nicht zum Wachsen.
Und was vermag ich anzufangen mit mir, o Herr, so wie ich bin?


Antoine de Saint-Exupéry

Montag, 6. Mai 2019




               Es gibt einen sehr interessanten talmudischen Mythos, der besagt,            
               dass das Kind, bevor es geboren wird, alles weiß.
               Mit diesem Wissen aber geboren zu werden, wäre derart schmerzvoll,
               dass ein Engel kommt und aus Erbarmen das Kind berührt
               und damit sein ganzes Wissen hinwegnimmt.               
               Dieser Mythos drückt auf symbolische Weise sehr treffend aus,
               worum es mir geht:               
               Unbewusst wissen wir alles, und doch wissen wir es nicht,
               weil dieses Wissen zu schmerzvoll wäre.

                    Erich Fromm

Sonntag, 5. Mai 2019





              Ja sagen              
zum Leben              
heißt auch              
ja sagen              

zu sich selbst.
 
              Ja -              
auch zu der Eigenschaft              
die sich am widerwilligsten              
umwandeln läßt              
von                   
Versuchung                            

zu 
                                Kraft.            
              D. Hammarskjöld

Samstag, 4. Mai 2019




Nichts kann ohne Einsamkeit entstehen.
Ich habe mir eine Einsamkeit geschaffen, die niemand ahnt.
Es ist sehr schwer heute, allein zu sein,
weil es Uhren gibt.
Haben Sie je einen Heiligen mit Uhr gesehen?

Pablo Picasso

Freitag, 3. Mai 2019





                 Solange wir
                 mit dem Rücken
                 zur aufgehende Sonne stehen
                 brauche wir Spiegel
                 um uns zu sehen.

                 Peter Horton

Donnerstag, 2. Mai 2019




Werden wir es wagen?
 

Werden wir je den Schritt wagen
In das, was wir nicht kennen, ins Licht?
Hinein in den Ostertag?
In die Freude?
In die Farben?
In die Freiheit?
In ein Leben, das keinen Zwängen,
sondern allein der Liebe gehorcht?


Wir sind an den Rand des Tunnels gelangt,
zögern, schauen zurück;
die vertrauten Zwänge, das bekannte Grab;
 Und vor uns?
Ein Gott voller Überraschungen,
der alles neu macht,
der atemberaubendes Leben verspricht,
Auferstehung!
 

Werden wir es wagen?

 

Josef Osterwalder

Mittwoch, 1. Mai 2019



                Diese »Fertigen«, diese Sicheren,
                die zwischen uns einhergehen,
                angetan mit der schimmernden Rüstung
                ihres Erfolgs und ihrer Verantwortung.

                Wie kannst du dich von                ihnen beirren lassen?

                Lass sie ihren Triumph leben -

                auf jener Ebene, wo er zählt!


                Dag Hammarskjöld
                UN-Generalsekretär (1953-61)