Dienstag, 31. Dezember 2019




Nicht das, 
was wir sind                                                                      und haben 
bestimmt unser Glück, 
sondern das, 
was wir glauben                                               zu sein und zu haben.



Peter Rosegger

Montag, 30. Dezember 2019




Alles fließt, panta rhei, 
lehren Heraklit und die Alten Griechen.

Nichts ist festzuhalten,
 alles vergeht.


Wir sind nicht morbide, 

sondern weise,

wenn wir das nicht vergessen.


 Ulrich Schaffer

Sonntag, 29. Dezember 2019




Es ist nicht wenig Zeit,
die wir haben,
sondern es ist viel Zeit,
die wir nicht nützen.

Samstag, 28. Dezember 2019




                                            Unter der Haut
 
                                     Zwei Tropfen nur im großen Ozean
                                     zwei Funken Lava im Vulkan
                                     sie steigen zum Himmel und stürzen ab
                                     jetzt gibst du mir, was ich dir einst gab
                                     und manchmal berühren wir die Sterne
                                     komm wir wagen es noch einmal

Unter der Haut
da fließt der Fluß des Lebens
Tod und Liebe, nichts ist vergebens
Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich

                                     Wir sind nur Gäste auf der Erdenbahn
                                     sind König oder Bettelmann
                                     Ich sehe die Lilien in meiner Hand
                                     die Spur der Zeit ist eingebrannt
                                     ja manchmal berühren wir die Sterne
                                     komm wir wagen es noch einmal

Unter der Haut
da fließt der Fluß des Lebens
Tod und Liebe, nichts ist vergebens
Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich


                                     Unter der Haut 
                                     da sind wir alle gleich,
                                     und leben ohne Maske,
                                     Unter der Haut
                                     da fließt der Fluß des Lebens
                                     Tod und Liebe, nichts ist vergebens





Unter der Haut
da sind wir alle gleich
und leben ohne Maske, stark und reich

Unter der Haut, unter der Haut
 
Songtext

Freitag, 27. Dezember 2019





               Diese "Fertigen",
               diese Sicheren,
               die zwischen uns einhergehen,
               angetan mit der schimmernden
               Rüstung ihres Erfolges und
               ihrer Verantwortung.

Wie kannst du dich von ihnen
beirren lassen?
               Laß sie ihren Triumph leben -
               auf jener Ebene,
               wo er zählt.


                  Dag Hammarskjöld

Donnerstag, 26. Dezember 2019





    Was siehst du?


Der Meister hob hervor, dass die Welt, wie sie die meisten Leute sehen, 
 nicht die Welt der Wirklichkeit ist, 
sondern eine Welt, die ihr Kopf hervorgebracht hat.
Als ein Schüler das in Frage stellen wollte, 
nahm der Meister zwei Stöcke und legte sie in Form eines T auf den Boden. 
Dann fragte er den Schüler: „Was siehst du hier?"
„Den Buchstaben T", antwortete er.
„Genauso habe ich es mir vorgestellt", sagte der Meister. 
„Es gibt von sich aus keinen Buchstaben T; das T ist die Bedeutung, die du ihm gibst.
Was du vor dir siehst, sind zwei abgebrochene Äste in Form von Stöcken."


    Anthony de Mello

Mittwoch, 25. Dezember 2019





               Wir müssen so rückhaltlos auf Gottes Gnade vertrauen,
               als ob
               alle menschlichen Mittel
               nichts vermöchten;
               gleichzeitig aber
               alle Mittel mit solcher
               Umsicht und Tatkraft anwenden,
               als ob
               aller Erfolg
               einzig
               davon abhinge.




                    Ignatius v. Loyola



Dienstag, 24. Dezember 2019




Nicht das,
was wir 
sind und haben,
bestimmt 
unser Glück,
sondern,
das
was wir
glauben
zu sein und zu haben.



Peter Rosegger


Montag, 23. Dezember 2019




Für mich gibt es nur das Gehen auf
Wegen, die Herz haben.

Auf jedem Weg gehe ich,
der vielleicht ein Weg ist, der Herz hat.

Dort gehe ich, und die einzige
lohnende Herausforderung ist,
seine ganze Länge zu gehen.

Und dort gehe ich und sehe,
und sehe staunend wie ein Kind.

Carlos Castaneda

Sonntag, 22. Dezember 2019





Mit dem Menschen steht es ganz ähnlich, 
wie mit einer Zitadelle. 
Er reißt die Mauern nieder, 
um sich die 
Freiheit zu wahren, 
aber nun ist er nur noch eine geschliffene Festung, 
die sich den 
Sternen öffnet. 
Dann beginnt die Angst vor dem Nichtsein.

A. Saint-Exupery

Samstag, 21. Dezember 2019





                                        Nicht mehr:     ES muß anders werden
                 
                                               IHR müßt anders werden
                                                                DU mußt anders werden
                                        Sondern:          ICH muß anders werden
 
                                       Sodann:           ICH bin anders geworden
       
                
                                         Du darfst anders werden
                                                                IHR dürft anders werden
                                                                ES darf anders werden
 
                                          
                                             D. Schneider

Freitag, 20. Dezember 2019





IN FÜLLE LEBEN

Halte dir jeden Morgen beim Aufwachen vor Augen, 
dass du den morgigen Tag vielleicht nicht mehr erleben wirst. 
Wenn du das tust, genießt du jeden Tag anders.

Denke an den Tod, und du fängst erst richtig zu leben an. Wir denken gewöhnlich
nicht an den Tod. Das ist der Grund, weshalb wir uns an Gegenstände
und Personen klammern und schließlich ein elendes Leben führen, weil wir
ständig Angst haben, etwas zu verlieren.

Hänge dich an nichts im Leben. Freue dich an allem, während es dir vergönnt
ist; aber denke immer daran, dass du es eines Tages zurücklassen musst. Du

kannst nichts mitnehmen. 
Ist es das ganze Elend wert, das wir beim Versuch, es zu behalten, durchmachen?
 

Anthony de Mello

Donnerstag, 19. Dezember 2019





Allmählich, wie er innerlicher und innerlicher wurde im Gebet,
hatte er weniger und weniger zu sagen, und zuletzt verstummte er ganz.
Er ward stumm, ja, was dem Reden vielleicht noch mehr entgegengesetzt ist
als das Schweigen, er ward ein Hörender.
Er hatte gemeint, beten sei reden; er lernte: beten ist nicht bloß schweigen, sondern ist hören.
Und so ist es denn auch; beten heißt nicht sich selber reden hören,
sondern heißt dahin kommen, daß man schweigt, und im Schweigen verharren,
und harren, bis der Betende Gott hört.

Sören Kierkegaard

Mittwoch, 18. Dezember 2019





Ein Schicksal ist nicht
mehr wert
als ein anderes,
aber jeder 
Mensch muss das,
was er in sich trägt
respektieren.


Jorge Luis Borges



Dienstag, 17. Dezember 2019




Schöner als der beachtliche Mond und sein geadeltes Licht,
Schöner als die Sterne, die berühmten Orden der Nacht,
Viel schöner als der feurige Auftritt eines Kometen
Und zu weit Schönerem berufen als jedes andre Gestirn,
Weil dein und mein Leben jeden Tag an ihr hängt, ist die Sonne.
Schöne Sonne, die aufgeht, ihr Werk nicht vergessen hat
Und beendet, am schönsten im Sommer, wenn ein Tag
An den Küsten verdampft und ohne Kraft gespiegelt die Segel
Über dein Aug ziehn, bis du müde wirst und das letzte verkürzt.

Nichts Schönres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein ...
Nichts Schönres als den Stab im Wasser zu sehen und den Vogel oben,
Der seinen Flug überlegt, und unten die Fische im Schwärm,
Gefärbt, geformt, in die Welt gekommen mit einer Sendung von Licht.

Schöne Sonne, der vom Staub noch die größte Bewundrung gebührt,
Drum werde ich nicht wegen dem Mond und den Sternen und nicht,
Weil die Nacht mit Kometen prahlt und in mir einen Narren sucht,
Sondern deinetwegen und bald endlos und wie um nichts sonst
Klage führen über den unabwendbaren Verlust meiner Augen.
Ingeborg Bachmann 

Montag, 16. Dezember 2019





Mit dem Menschen steht es ganz ähnlich, 
wie mit einer Zitadelle. 
Er reißt die Mauern nieder, 


um sich die 
Freiheit zu wahren, 

aber nun ist er nur noch eine geschliffene Festung, 

die sich den 
Sternen öffnet. 



Dann beginnt die Angst vor dem Nichtsein.

A. Saint-Exupery

Sonntag, 15. Dezember 2019






An: Empfänger: Empfänger unbekannt
Betreff: Retour à l´expèditeur


Vielen Dank für die Wolken.
Vielen Dank für das Wohltemperierte Klavier
und, warum nicht, für die warmen Winterstiefel.
Vielen Dank für mein sonderbares Gehirn
und für allerhand andre verborgne Organe,
für die Luft und natürlich für den Bordeaux.
Herzlichen Dank dafür, dass mir das Feuerzeug nicht ausgeht,
und die Begierde und das Bedauern, das inständige Bedauern.
Vielen Dank für die vier Jahreszeiten,
für die Zahl e und für das Koffein
und natürlich für die Erdbeeren auf dem Teller,
gemalt von Chardin, sowie für den Schlaf,
für den Schlaf ganz besonders,
und, damit ich es nicht vergesse,
für den Anfang und das Ende und die paar Minuten dazwischen
inständigen Dank,
meinetwegen für die Wühlmäuse draußen im Garten auch.

Hans Magnus Enzensberger

Samstag, 14. Dezember 2019






Das Glück findet

sich nur ein,
wenn man

keine

Bedingungen stellt.

Arthur Rubinstein



Freitag, 13. Dezember 2019




Alles fließt, panta rhei, 
lehren Heraklit und die Alten Griechen.

Nichts ist festzuhalten,
 alles vergeht.


Wir sind nicht morbide, 

sondern weise,

wenn wir das nicht vergessen.


 Ulrich Schaffer

Donnerstag, 12. Dezember 2019





Der Ruhm,
nach dem wir trachten,
den wir unsterblich achten,
ist nur ein falscher Wahn.

Andreas Gryphius



Mittwoch, 11. Dezember 2019







Takt ist,
immer instinktiv zu spüren,
was die anderen noch von dir vertragen.

Peter Altenberg



Dienstag, 10. Dezember 2019




Ein Schicksal ist nicht
mehr wert
als ein anderes,
aber jeder 
Mensch muss das,
was er in sich trägt
respektieren.


Jorge Luis Borges

Montag, 9. Dezember 2019





Also, die Dinge sind tot. (2)

Zwar gibt es noch viele,
die den Tod der Dinge nicht wahrhaben wollen.

Sie ertragen die Nachricht nicht.
Sie gleichen den Müttern,
die ein Jahrzehnt die Nachricht verweigerten,
ihre Söhne seien auf den Schneefeldern zugeweht worden und sagten
Ich weiß es, er lebt noch.

Eines Tages aber werden es alle einsehen und sich gestehen müssen,

daß die Dinge tot sind.

Dann wird in den Zeitungen stehen:
Wie jetzt erst bekannt wird, sind die Dinge verstorben.

Wir werden darauf noch zurückkommen.  

Erhart Kästner

Sonntag, 8. Dezember 2019




Also, die Dinge sind tot. (1)

Nicht Gott ist tot, aber die Dinge;
es war ein Nachrichten-Versehen, ein Übermittlungs-Fehler,
eine Falschmeldung.

Die Dinge sind tot,
und wir (das war richtig) wir waren es,
die sie erforschten, erwürgten, umbrachten.

Von jeher hatten die Dinge von der Mühe gelebt,
die man sich um sie machte.

Schwer begreiflich; aber um Mühe gaben sie Leben.

Man wollte sie mühelos, man wollte sie hergestellt haben.
Das gelang auch.

Aber
um den
Preis ihres Lebens.



Erhart Kästner

Samstag, 7. Dezember 2019




Theoretisch
gibt es eine vollkommene Glücksmöglichkeit:

An das Unzerstörbare in sich 
glauben 
und nicht
zu ihm streben.

Franz Kafka





Freitag, 6. Dezember 2019




                                      Laßt uns Gehende bleiben.
                                      Wir sind nicht ganz zu Hause auf dieser Welt.
                                      Wenn wir pilgern, sind wir nicht wir.


                                      Er geht mit. Er ist dabei.


                                      Wir sind unterwegs mit dir, Gott.

          
                           Durch Dunkel und Nässe,
           
                           durch Nebel und oft ohne Weg
           
                           und nicht selten ohne Ziel.
Wir sind Wanderer.
Wir sind Gehende.


                                      Wir sind noch nicht ganz angekommen.


                                      So wandert Gott mit uns
           
                           und lehrt uns das Gehen -
           
                           und das Suchen

                                      Dorothee Solle

Donnerstag, 5. Dezember 2019




                       Nur für heute                
                       werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen:
                       vornehm in meinem Verhalten;                
                       ich werde niemand kritisieren,                
                       ja ich werde nicht danach streben,                

                       die anderen zu korrigieren                
                       
oder zu verbessern - nur mich selbst.


                          Johannes XXIII 


Mittwoch, 4. Dezember 2019




Geht hinaus in euren Tag ohne vorgefassten Ideen und vorausgeahntes Ermatten,
ohne Absicht mit Gott, ohne Bescheidwissen über ihn, 
ohne Begeisterung,
ohne Bibliothek,
brecht auf, ihm zu begegnen.

Brecht auf ohne vorgezeichneten Weg, ihn zu entdecken,
denn wisst man trifft ihn unterwegs und nicht am Ziel.

Versucht nicht, ihn nach ausgefallenen Rezepten zu finden,
lasst euch selbst in der Armut eines banalen Lebens von ihm finden.

 
Madeleine Delbrel

Dienstag, 3. Dezember 2019





Umkehr oder Erwachen

Aufstehen, Straßenbahn, vier Stunden Büro oder Fabrik,
Essen, Straßenbahn, vier Stunden Arbeit,
Essen, Schlafen...
Montags, Dienstags, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, immer derselbe Rythmus...


Das ist sehr lange ein bequemer Weg.


Eines Tages aber steht das "Warum" da,
und mit diesem Überdruß,
in den sich das Erstaunen mischt,
fängt alles an.

"Fängt an" - das ist wichtig.

Der Überdruß ist das Ende des mechanischen Lebens
gleichzeitig aber auch der Anfang
der Bewußtseinsbildung.

Er weckt das Bewußt-sein
und bereitet den nächsten Schritt vor.

Der nächste Schritt ist die unbewußte Umkehr
in die Kette alltäglicher Gebärden
oder
das endgültige Erwachen.


                                                A. Camus

Montag, 2. Dezember 2019







Reich sein
an Freude
hängt
nicht von Reichtum,
nicht von Armut ab,

sondern

von einem genügsamen
und zufriedenen Herzen. 



Jeremias Gotthelf

Sonntag, 1. Dezember 2019



Morgensegen

Das ist der Kreis der Stunden, 
die vor mir liegen
dies ist mein Tag.

Ich strecke mich hoch 
und bitte um den Segen von oben.
Ich beuge mich tief 
und bitte um den Segen der Erde.
Ich nehme diese Geben dankbar an
und öffne mein Herz.

Was gestern war, 
liegt hinter mir.
Was heute kommt, 
liegt vor mir.
Ich wende mich dem zu, 
auf das ich mich freue
und auch dem, 
was mir unerwartet begegnet.

Möge mein Tag gelingen.