Sonntag, 28. Februar 2021

Wahrnehmung (5)

 

Münster - Domplatz


Wahrnehmung (5)


4. Unser Verhalten erzeugt neue Erfahrungen

Der Kreislauf beginnt von Neuem; 
ein neues Ereignis 
kommt durch unser Verhalten auf uns zu. 
Wir haben die Neigung 
wieder genau das verstärkt wahrzunehmen, 
was unsere ”Innere Welt” mit all unseren Erfahrungen bestätigt. Haben Sie zum Beispiel 
irgendwelche Zweifel, 
werden Sie das wahrnehmen, was den Zweifel bestätigt, 
statt all das, was andere oder neue Erfahrungen ermöglicht. 

Hat man einmal mit einem Menschen 
positive Erfahrungen gemacht, 
erwartet man auch beim nächsten mal wieder Positives. 

Dieser Effekt wird als die sich selbst erfüllende Prophezeiung beschrieben. 

Es ist von Vorteil 
diese Zusammenhänge zu erkennen 
und sich selbst und anderen gegenüber 

daraufhin sensibel zu sein.



Samstag, 27. Februar 2021

Wahrnehmung (4)

 

Lourdes - Basilika


Wahrnehmung (4)


3. Wir beginnen zu bewerten


Bewußt und vor allem unbewußt bewerten wir 
aufgrund unserer bisher gemachten Erfahrung, unseren Einstellungen und unserer momentanen Verfassung 
das, was wir wahrgenommen haben. 
Diese Faktoren beeinflussen auch 
zu einem guten Teil unseren Wahrnehmungsfilter. 
 
Diese Bewertung kann dem Ereignis gegenüber 
angemessen sein oder auch nicht, 
sie ist immer subjektiv. 
 
Sie ist sogar für den Einzelnen subjektiv empfunden immer ”wahr”.  



Freitag, 26. Februar 2021

Wahrnehmung (3)

 



Wahrnehmung (3)


2. Wir nehmen wahr

Unsere Wahrnehmung ist wie ein Filter.
Wir nehmen immer nur einen Teil des Ereignisses wahr.
Das ist unabhängig von unseren Sinnesorganen
aber vor allem von unseren Erfahrungen, Erwartungen
oder der augenblicklichen Situation.





Donnerstag, 25. Februar 2021

Wahrnehmung (2)

 

Lübeck - Trave Wasserbus



Wahrnehmung (2)



1. Ein Ereignis kommt auf uns zu

Die Ereignisse, die auf uns einwirken, sind im Grunde genommen neutral. 
Erst im weiteren Verlauf unserer Wahrnehmung und Bewertung 
weisen wir ihnen Bedeutung zu.







 

Mittwoch, 24. Februar 2021

Wahrnehmung (1)

 

Lübeck - Rathaus Sonnenuhr





      Wahrnehmung (1)


Unsere Wahrnehmung ist wie ein Filter: 
Das was und bewußt oder auch unbewußt besonders bedeutungsvoll erscheint,

erreicht bevorzugt unser Bewußtsein. 

Beeinflußt wird dieser Vorgang von unseren persönlichen Erfahrungen, 
die wir in unserem Leben gemacht haben 
und der Situation in der wir uns gerade befinden.
Oder anders ausgedrückt sehen wir unsere Welt oft so, 
wie wir sie aufgrund unserer Erfahrungen erwarten.




Dienstag, 23. Februar 2021

Wir wissen alles ... Erich Fromm

 

Zubiri - Brücke



                Es gibt einen sehr interessanten talmudischen Mythos, der besagt,              
               dass das Kind, bevor es geboren wird, alles weiß.
               Mit diesem Wissen aber geboren zu werden, wäre derart schmerzvoll,
               dass ein Engel kommt und aus Erbarmen das Kind berührt
               und damit sein ganzes Wissen hinwegnimmt.               
               Dieser Mythos drückt auf symbolische Weise sehr treffend aus,
               worum es mir geht:
               
               Unbewusst wissen wir alles, und doch wissen wir es nicht,
               weil dieses Wissen zu schmerzvoll wäre.


                             Erich Fromm

Montag, 22. Februar 2021

Negative Gefühle ... Anthony de Mello

 

Pamplona - Parkbank



Wenn du dich an negative Gefühle klammerst, wirst du nie glücklich.
Ich will damit nicht sagen, dass du nicht auch einmal so etwas empfinden kannst,
was man negative Gefühle nennt. 
Dafür sind wir Menschen!
Es wäre nicht normal, 
würdest du dich nie in Bedrängnis oder niedergeschlagen fühlen,
wenn du nie wegen irgendeines Verlustes traurig wärst.

Du kannst durchaus negative Gefühle haben.

Weißt du aber, was das Schlimmste an ihnen ist? 

Wenn du dich an sie klammerst.

Anthony de Mello 

Samstag, 20. Februar 2021

aus dem Stundenbuch - Rainer Maria Rilke

 

Cirauqui - KreisKreuz

aus dem Stundenbuch                               

Mach mich zum Wächter deiner Weiten,                               

mach mich zum Horchenden am Stein,                               

gib mir die Augen auszubreiten                               

auf deiner Meere Einsamsein;                               

laß mich der Flüsse Gang begleiten                               

aus dem Geschrei zu beiden Seiten                               

weit in den Klang der Nacht hinein.                               

 

Schick mich in deine leeren Länder,                               

durch die die weiten Winde gehn,                               

wo große Klöster wie Gewänder                               

um ungelebte Leben stehn.                               

Dort will ich mich zu Pilgern halten,                               

von ihren Stimmen und Gestalten                               

durch keinen Trug mehr abgetrennt                               

und hinter einem blinden Alten                               

des Weges gehen, den keiner kennt.                               

 

-          Rainer Maria Rilke -                               


Dienstag, 2. Februar 2021

aus dem Stundenbuch - Rainer Maria Rilke

 

Cirauqui  - Türklopfer


aus dem Stundenbuch                

Mach mich zum Wächter deiner Weiten,                

mach mich zum Horchenden am Stein,                

gib mir die Augen auszubreiten                

auf deiner Meere Einsamsein;                

laß mich der Flüsse Gang begleiten                

aus dem Geschrei zu beiden Seiten                

weit in den Klang der Nacht hinein.                

 

Schick mich in deine leeren Länder,                

durch die die weiten Winde gehn,                

wo große Klöster wie Gewänder                

um ungelebte Leben stehn.                

Dort will ich mich zu Pilgern halten,                

von ihren Stimmen und Gestalten                

durch keinen Trug mehr abgetrennt                

und hinter einem blinden Alten                

des Weges gehen, den keiner kennt.                

                                 - Rainer Maria Rilke -