Freitag, 31. Dezember 2021

POINT OF NO RETURN - Dag Hammarskjöld

 




Einen Punkt gibt es,

                    wo alles einfach wird,

               wo keine Wahl bleibt,

               weil alles,

               worauf man gesetzt hat, 

               verloren ist,

               wenn man sich um sieht


               Des Lebens eigener


POINT OF NO RETURN



Dag Hammarskjöld



Donnerstag, 30. Dezember 2021

Engel, der das alte mit dem neuen Jahr verband

 




Ich sagte zu dem Engel,
der das alte mit dem neuen Jahr verband:
"Gib mit ein Licht, damit ich festen Schrittes
in die Ungewißheit des neuen Jahres schreiten kann."

Aber er antwortete mir:
"Geh hinein in die Ungewißheit und
lege deine Hand in Gottes Hand;
das ist mehr wert
als ein Licht und sicherer, als den Weg zu wissen."


                                                Leitwort eines chinesischen Christen

Mittwoch, 29. Dezember 2021

Rand der Zeit - Vreni Merz

 






Und manchmal
setzen wir uns
an den Rand der Zeit
und gönnen uns die kleine Pause
für den großen Dank.


 Vreni Merz 







Dienstag, 28. Dezember 2021

DESIDERATA (4)

 




                       DESIDERATA (4)


                             Sei  D u   s e l b s t !
                             Vor allem: heuchle keine Zuneigung, wo Du sie nicht spürst
                             doch denke auch nicht verächtlich von der Liebe,
                             wo sie sich wieder regt.
                             Sie erfährt so viel Entzauberung, erträgt so viel Dürre,
                             und wächst doch so voller Ausdauer
                             immer wieder neu wie das Gras.



Montag, 27. Dezember 2021

DESIDERATA (3)

 




                                                      DESIDERATA (3)


                            Übe Dich in Vorsicht bei Deinen Geschäften:
                     Die Welt ist voll von Tricks und Betrug.
                     Aber werde dadurch nicht blind für das,
                            was Dir an Tugend begegnet.
                     Es gibt so viele, die sich um Gutes bemühen,
                     und im Leben um Dich her verbirgt sich viel Heldentum.



Sonntag, 26. Dezember 2021

DESIDERATA (2)

 





                                                     DESIDERATA (2)


                             Wenn Du dich selbst mit anderen vergleichen willst,
                             wisse, daß Eitelkeit oder Bitterkeit auf Dich warten,
                      denn es wird immer größere und geringere Leute geben als Dich.


                      Freue Dich an Deinen Erfolgen und Deinen Plänen.
                      Strebe wohl danach weiterzukommen, doch bleibe bescheiden.
                      Das ist ein guter Besitz im wechselnden Glück des Lebens.



Samstag, 25. Dezember 2021

wenn die Morgenfrische - Dag Hammarskjöld

 





 



Wenn die Morgenfrische

der Mittagsmüdigkeit weicht,

wenn die Beinmuskeln

vor Anspannung beben,

wenn der Weg unendlich scheint

und plötzlich nichts mehr gehen will,

wie du wünschest ...


gerade dann darfst du nicht zaudern.


Dag Hammarskjöld






Freitag, 24. Dezember 2021

nicht alles was wir verdienen - Dieter Hildebrand

Statt
zu klagen, 
daß wir nicht alles haben, 
was wir wollen, 
sollten wir lieber dankbar sein,
daß wir nicht alles 
bekommen, 
was wir
verdienen.

Dieter Hildebrand 

DESIDERATA (1)

 





                      DESIDERATA (1)


               Gehe ruhig und gelassen deinen Weg - mitten Lärm und Hast -
           wisse, welchen Frieden die Stille Dir schenken kann.

           Stehe mit allen, wenn es geht, auf gutem Fuß,
           aber gib Dich selber dabei nicht auf.

           Sage Deine Wahrheit immer ruhig und klar
           und höre die anderen auch an,
           selbst die Geistlosen und Unwissenden -
           auch sie haben ihre Geschichte.

           Laute und zänkische Menschen meide.
           Sie sind eine Plage für Dein Gemüt.



Donnerstag, 23. Dezember 2021

Seele muß nach kommen

 



Zu einer Zeit, als in Afrika das Reisen noch sehr beschwerlich war, kämpfte sich ein Forscher mit seinen Trägern durch dichtes Buschland. 

Weil er nach drei Tagen sein Ziel erreichen wollte, trieb er sie immer wieder zur Eile an. 
Zunächst ließen sie sich sein Drängen gefallen, dann aber setzten sie sich und blieben sitzen.
Die Sonne brannte heiß, die Luft flimmerte, nur ein paar Vögel sangen in die Stille hinein.
Der Forscher bat die Männer weiterzugehen, er drohte ihnen, er lockte sie. 
Nichts half Sie blieben sitzen.

Endlich kam ihm die Idee, zu fragen: „ Warum verweigert ihr die Arbeit? Warum geht ihr nicht weiter? "

Und da sagte einer der Träger den Satz, den der Forscher wohl nicht mehr vergessen konnte: 

„ Wir müssen warten, bis unsere Seele nachgekommen ist."




Mittwoch, 22. Dezember 2021

ohne Sicherheit in Gottes Hand legen - Edith Stein

 





Es muß so sein,
daß wir uns
ohne
jede
Sicherung ganz
in
Gottes Hände legen;
um so tiefer
ist dann die Geborgenheit.



Edith Stein




Dienstag, 21. Dezember 2021

Leben und Auferstehung - Anthony de Mello

 




Es gehört zum Leben,
immer wieder für etwas zu sterben,
um für Neues offen zu sein. 

Das bedeutet Auferstehung:
sich verabschieden, loslassen, weitergehen.
Nur dann kannst du in Fülle leben. 

In Fülle leben bedeutet, in der Gegenwart zu leben.
In der Gegenwart zu leben bedeutet,
ganz im Hier und Jetzt da zu sein ...

Das Leben ist nicht im Gestern.
Es steckt auch nicht im Morgen.
Es ist in der Gegenwart da.

Das gleiche gilt für die Liebe.

Das gleiche gilt für Gott.

Lebe in der Gegenwart und spüre, wie das Leben jetzt ist.

Das ewige Leben ist ein ewiges Jetzt;

folglich ist es hier und jetzt da.

 

Anthony de Mello



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Montag, 20. Dezember 2021

Die Gute Nachricht - Anthony de Mello

 


DIE GUTE NACHRICHT

Ich stelle mir vor, ich hätte nur noch ein paar Tage zu le­ben. ..
Ich darf mir einen oder zwei Menschen wählen, mit denen ich diese letzten Tage verbringe.
Ich treffe die schwie­rige Wahl... dann spreche ich mit diesem Menschen und erkläre ihm, warum ich ihn gewählt habe. . .
Zum letzten Male habe ich Gelegenheit, auf Menschen zuzugehen, die mir unsympathisch oder gleichgültig waren. Wenn ich das fertig bringe: was sage ich einem jeden jetzt, da ich fühle, dass ich an der Schwelle der Ewigkeit stehe? ..,

Eines Tages bin ich allein in meinem Zimmer und denke an all das in meinem Leben, wofür ich besonders dankbar bin . . . und worauf ich stolz bin. . . Dann wende ich mich den Dingen zu, die ich bereue und am liebsten ungeschehen machte. .. besonders meine Sünden. . .

Während ich mich damit befasse, kommt Jesus herein.
Seine Nähe bringt mir selige Freude und Frieden... Ich er­zähle ihm einiges aus meinem Leben, was mir Leid tut. . .
Er unterbricht mich mit den Worten: "All das ist vergeben und vergessen. Weißt du nicht, dass die Liebe das Böse nicht nachträgt?" (1 Kor 13,5).
Dann fährt er fort: "Deine Sünden sind tatsächlich nicht nur vergeben, sie sind sogar in Gnade verwandelt worden. Hast du denn nie gehört, dass da, wo die Sünde groß, die Gnade übergroß ist?" (Röm 5,21).
Das klingt für mein armes, furchtsames Herz zu wunder­bar, um wahr zu sein. Da höre ich ihn sagen: "Ich bin so zufrieden mit dir, ich bin dir so dankbar. . ." Ich fange an zu protestieren, dass in meinem Leben nichts ist, was ihn so zufrieden und dankbar machen könnte. Er sagt: "Du wärest sicher einem Menschen, der für dich nur ein wenig von dem getan hätte, was du für mich getan hast, unaussprechlich dankbar. Meinst du, ich hätte weniger Herz als du?"

So lehne ich mich zurück und lasse mich von seinen Wor­ten treffen...
und mein Herz jubelt vor Freude, dass ich einen solchen Gott habe!


Anthony de Mello

Sonntag, 19. Dezember 2021

Weg zu Gott


 


Das ist der Weg zu Gott!?
Im Glauben sich vertiefen.
Immer tiefer eindringen.
Geduld haben.
Die Pflanze Geduld wächst sehr langsam.

Samstag, 18. Dezember 2021

Freitag, 17. Dezember 2021

nur für heute - Johannes XXIII

 



                Nur für heute
                werde ich mich an die Umstände anpassen,
                ohne zu verlangen,
                dass die Umstände sich
                an meine Wünsche anpassen.



                            Johannes XXIII



Donnerstag, 16. Dezember 2021

Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren - Angelus Silesius

 




Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren
und nicht in dir: du bleibst noch ewiglich verloren.

 

Ach könnte nur dein Herz zu einer Krippe werden,
Gott würde noch einmal ein Kind auf dieser Erden.

 

ANGELUS SILESIUS

 


Mittwoch, 15. Dezember 2021

sterben üben - Ulrich Schaffer

 





Ich darf nicht vergessen 
das Sterben zu üben,
wie ein Maulwurf 
unter allem was 
fest scheint.


Ulrich Schaffer




Dienstag, 14. Dezember 2021

Der Ball des Gehorsams (4) - Madeleine Debrél

 



Der Ball des Gehorsams (4)


‚Wir haben auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt’

Herr, lehre uns den Platz,
Den in dem endlosen Roman,
Der zwischen dir und uns begonnen hat,
und uns einnimmt, dieser seltsame Ball des Gehorsams.

Offenbare uns das grosse Orchester Deiner Heilspläne,
Worin das, was du zulässt,
einfach befremdliche Töne von sich gibt
Inmitten der Heiterkeit dessen, was dein Wille ist.

Gib, dass wir unser Dasein leben
Nicht wie ein Schachspiel, bei dem alles berechnet ist,
Nicht wie einen Match, bei dem alles schwierig ist,
Nicht wie ein Zahlenproblem,
bei dem man sich den Kopf zerbricht,
sondern wie ein endloses Fest,
bei dem man dir immer wieder begegnet.
Wie einen Ball, wie einen Tanz
In den Armen deiner Gnade,
zu der Musik allumfassender Liebe.


Herr, komm und lade uns ein.
  


Madeleine Debrél


Montag, 13. Dezember 2021

Der Ball des Gehorsams (3) - Madeleine Debrél

 





Der Ball des Gehorsams (3)

‚Wir haben auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt’

Wir aber, wir vergessen so oft die Musik deines Geistes,

Wir haben aus unserem Leben eine Turnübung gemacht;
Wir vergessen, dass es in deinen Armen getanzt sein will;
Dass Dein Heiliger Wille von unerschöpflicher Phantasie ist.
Und dass es monoton und langweilig
Nur für grämliche Seelen zugeht,
Die als Mauerblümchensitzen am Rand
Des fröhlichen Balls deiner Liebe.

Herr, komm und lade uns ein.
Wir sind bereit, dir diese Besorgung vorzutanzen,
Dieses Haushaltungsbuch, dieses Essen,
das bereitet werden muss, diese Nachtwache,
Bei der wir schläfrig sein werden.
Wir sind bereit, dir diesen Tanz der Arbeit zu tanzen,
Den der Hitze und dann wieder den der Kälte.
Wenn gewisse Melodien in Moll stehen,
werden wir nicht behaupten, Sie seinen traurig;
Wenn andere uns etwas ausser Atem bringen,
sagen wir nicht,
Sie stiessen uns die Lunge aus dem Leib.
Und wenn die Leute uns anrempeln,
Nehmen wir es lachend hin,

Weil wir wissen, dass sowas beim Tanz immer vorkommt.



Madeleine Debrél



Sonntag, 12. Dezember 2021

Der Ball des Gehorsams (2) - Madeleine Debrél

 


Der Ball des Gehorsams (2)

‚Wir haben auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt’

Denn ich glaube, du hast von den Leuten genug,

die ständig davon reden, dir zu dienen
mit der Miene von Feldwebeln,
Dich zu kennen mit dem Gehabe von Professoren,
Zu dir zu gelangen nach den Regeln des Sports
Und dich zu lieben,
wie man sich nach langen Ehejahren liebt.

Eines Tages,
als du ein wenig Lust auf etwas Anderes hattest,
hast du den heiligen Franz erfunden
und aus ihm Deinen Gaukler gemacht.
An uns ist’s, uns von dir erfinden zu lassen,
um fröhliche Leute zu sein,
die ihr Leben mit dir tanzen.

Um gut tanzen zu können, mit dir oder auch sonst
Braucht man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt.
Man muss ihm nur folgen,
darauf gestimmt sein, schwerelos sein,
Und vor allem: Man darf sich nicht versteifen.

Man soll dir keine Erklärungen abverlangen
Über die Schritte, die du zu tun beliebst,
Sondern ganz mit dir eins sein – und lebendig pulsierend
Einschwingen auf den Takt des Orchesters
den du auf uns überträgst.
Man darf nicht um jeden Preis vorwärtskommen wollen,
manchmal muss man sich drehen oder seitwärts gehen.
Und man muss auch innehalten können
oder gleiten, anstatt zu marschieren.
Und all das wären ganz sinnlose Schritte,
Wenn die Musik nicht eine Harmonie daraus machte.

  

Madeleine Debrél



Samstag, 11. Dezember 2021

Der Ball des Gehorsams (1) - Madeleine Debrél

 




Der Ball des Gehorsams (1)

‚Wir haben auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt’

Heute ist 14. Juli.
Jedermann geht zum Tanz.
Allerorten, seit Monaten, Jahren, tanzt die Welt.
Je mehr man drin stirbt, umso mehr tanzt man.
Wogen des Krieges, wogender Ballsaal.

Das Ganze macht wirklich viel Lärm.
Die ernsthaften Leute haben sich schlafen gelegt.
Die Mönche singen die Matutin
Vom heiligen König Heinrich.
Ich aber denke an den anderen König,
den König David, der vor der Bundeslade tanzte.

Denn wenn es auch viele heiligmässige Leute gibt,
die nicht gern getanzt haben,
So gibt es doch auch Heilige,
denen der Tanz ein Bedürfnis war,
So glücklich waren sie zu leben:
Die heilige Teresa mit ihren Kastagnetten,
Johannes vom Kreuz mit dem Jesuskind auf dem Arm,
Und Franziskus vor dem Papst.
Wenn wir wirklich Freude an dir hätten, o Herr,
Könnten wir dem Bedürfnis, zu tanzen, nicht widerstehen
Das sich über die Welt hin ausbreitet.
Und wir könnten sogar erraten,
Welchen Tanz du getanzt haben willst,
indem wir uns den Schritten deiner Vorsehung überliessen.


Madeleine Debrél


Freitag, 10. Dezember 2021

Geistige Stärke - Anthony de Mello

 




                      Gibt es Wege,
                      die eigene geistige Stärke
                      zu messen?"

                      „Viele."

                      „Nennt uns einen:"

                      „Findet heraus,
                      wie oft ihr euch
                      im Laufe eines einzigen Tages aufregt."


                                         Anthony de Mello 



Donnerstag, 9. Dezember 2021

Vom Winter lernen - Eveline Hasler

 



                                         Vom Winter lernen
                                         der Stille zu vertrauen
                                         der Sprengkraft des Unsichtbaren
                                         und dem Sammeln in den Kammern
                                         während der Brachzeit.

                                         Vom Winter wieder lernen
                                         sich überschneien zu lassen
                                         ohne Furcht.


                                         Eveline Hasler



Mittwoch, 8. Dezember 2021

Neue Wege - Bernhard Priebe

 



Neue Wege 

In der Nachfolge Christi
ist die Transzendenz - Überstieg -
möglich hin zu ewigem Leben.

Der Tod und seine Macht
sind grundsätzlich überwunden.

Christus ist der Weg und die Wahrheit
und das Leben.

Durch seinen Tod und seine Auferstehung wissen wir,
daß Gott es mit den Menschen gut meint.
Er ist der Gott, der Macht hat und
allen, die glauben, ewiges Leben verleiht.

Jesu Auferstehung
ist Angelpunkt unseres Glaubens,
aber auch Prüfstein für uns,
ob wir nur unseren eigenen Möglichkeiten,
denen der Welt, vertrauen wollen
oder ob wir es wagen,
uns auf Gott einzulassen,
ihm unser Leben und Sterben anheimzugeben,
damit durch sein Wort
auch uns
Auferstehung und ewiges Leben zuteil werde.



Bernhard Priebe




Dienstag, 7. Dezember 2021

Wenn es still um dich wird - Dag Hammarskjöld

 




                   Wenn es still um dich wird und

                   du in Schreck erstarrst:

                   erkenne,

                   daß die Arbeit 

                   eine Flucht vor der Angst geworden ist

                   und Altruismus (Selbstlosigkeit) 

                   eine mühsam verkappte Selbstquälerei ...

                   

                   Wenn du des Steppenwolfs

                   schadenfrohen, grausamen Herzschlag hörst

                   dann betäube dich nicht damit,

                   daß du die Hetze wieder suchst,

                   sondern halte das Bild fest,

                   bis du ihm auf den Grund

                   gekommen bist.


              Dag Hammarskjöld











Montag, 6. Dezember 2021

Die Gute Nachricht - Anthony de Mello

 


DIE GUTE NACHRICHT

Ich stelle mir vor, ich hätte nur noch ein paar Tage zu le­ben. ..
Ich darf mir einen oder zwei Menschen wählen, mit denen ich diese letzten Tage verbringe.
Ich treffe die schwie­rige Wahl... dann spreche ich mit diesem Menschen und erkläre ihm, warum ich ihn gewählt habe. . .
Zum letzten Male habe ich Gelegenheit, auf Menschen zuzugehen, die mir unsympathisch oder gleichgültig waren. Wenn ich das fertig bringe: was sage ich einem jeden jetzt, da ich fühle, dass ich an der Schwelle der Ewigkeit stehe? ..,

Eines Tages bin ich allein in meinem Zimmer und denke an all das in meinem Leben, wofür ich besonders dankbar bin . . . und worauf ich stolz bin. . . Dann wende ich mich den Dingen zu, die ich bereue und am liebsten ungeschehen machte. .. besonders meine Sünden. . .

Während ich mich damit befasse, kommt Jesus herein.
Seine Nähe bringt mir selige Freude und Frieden... Ich er­zähle ihm einiges aus meinem Leben, was mir Leid tut. . .
Er unterbricht mich mit den Worten: "All das ist vergeben und vergessen. Weißt du nicht, dass die Liebe das Böse nicht nachträgt?" (1 Kor 13,5).
Dann fährt er fort: "Deine Sünden sind tatsächlich nicht nur vergeben, sie sind sogar in Gnade verwandelt worden. Hast du denn nie gehört, dass da, wo die Sünde groß, die Gnade übergroß ist?" (Röm 5,21).
Das klingt für mein armes, furchtsames Herz zu wunder­bar, um wahr zu sein. Da höre ich ihn sagen: "Ich bin so zufrieden mit dir, ich bin dir so dankbar. . ." Ich fange an zu protestieren, dass in meinem Leben nichts ist, was ihn so zufrieden und dankbar machen könnte. Er sagt: "Du wärest sicher einem Menschen, der für dich nur ein wenig von dem getan hätte, was du für mich getan hast, unaussprechlich dankbar. Meinst du, ich hätte weniger Herz als du?"

So lehne ich mich zurück und lasse mich von seinen Wor­ten treffen...
und mein Herz jubelt vor Freude, dass ich einen solchen Gott habe!


Anthony de Mello

Sonntag, 5. Dezember 2021

Dämonen - Dag Hammarskjöld

 




                                   Dämonen

                                   kommen ungeladen

                          wenn das Haus leer steht


                          Anderen Gästen

                          mußt du

                          schon

                          die Tür öffnen


                          Dag Hammarskjöld




Samstag, 4. Dezember 2021

Augenblick - Ulrich Schaffer

 



                Jeder Augenblick kann

                uns verändern.                 Mit jedem Augenblick beginnt                 das Leben noch einmal.


                Ulrich Schaffer 



Freitag, 3. Dezember 2021

Der springende Punkt - Anthony de Mello

 



Der springende Punkt

Der springende Punkt ist, dass Sie weder okay noch nicht okay sind. 

Sie können höchstens der momentanen Stimmung, dem Trend oder der Mode entsprechen. 
Heißt das nun, dass Sie okay geworden sind? 
Hängt Ihr Okay-Sein davon ab? 
Hängt es davon ab, wie man über Sie denkt? 

Jesus Christus muss demnach überhaupt nicht okay gewesen sein. 

Sie sind nicht ,okay', und Sie sind nicht, nicht okay', 
Sie sind Sie selbst! 

Ich hoffe, dass dies eine wichtige Entdeckung für Sie wird, zumindest für einige von Ihnen. 
Vergessen Sie das ganze Gerede von okay und nicht okay. 
Vergessen Sie alle Urteile, und beobachten Sie einfach, schauen Sie zu. 

Sie werden wichtige Entdeckungen machen, die Sie verändern werden. 
Sie werden sich nicht im geringsten anstrengen müssen, glauben Sie mir.


Anthony de Mello




Donnerstag, 2. Dezember 2021

Verzeihen - Gertrud von Le Fort

 




                 In der
                 Verzeihung des Unverzeihlichen
                 ist der Mensch der
                 göttlichen Liebe
                 am nächsten.

  
                        Gertrud von Le Fort

Mittwoch, 1. Dezember 2021

uns selbst - Dag Hammarskjöld

 



                                         Die Obertöne verklingen,

                                         und übrig bleiben         Gespräche, 

                                         die in ihrer Armut

                              den Mangel an Gemeinschaft

                              nicht verbergen können.


Aber  W A R U M ?


                              wir

                              greifen nach dem anderen,


umsonst ...

                              weil wir nie wagten

                              uns selbst

                              zu geben.


                              Dag Hammarskjöld