Mittwoch, 31. Dezember 2014





                  Von guten Mächten wunderbar geborgen, (1)
                  erwarten wir getrost, was kommen mag.
                  Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
                  und ganz gewiß an jedem neuen Tag.
                  Noch will das Alte unsere Herzen quälen,
                  noch drückt uns böser Tage schwere Last.
                  Ach, Herr, gib unseren aufgescheuchten Seelen
                  das Heil, für das du uns bereitet hast.

                  Und reichst du uns den schweren Kelch,
                  den bittren des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
                  so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
                  aus deiner guten und geliebten Hand.

                  Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
                  an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
                  dann woll'n wir des Vergangenen gedenken
                  und dann gehört dir unser Leben ganz.

                  Dietrich Bonhoeffer

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