Montag, 21. September 2015
"Warum sprichst du nichts?"
hast du mich gefragt.
Was soll ich denn sagen?
Wenn ich zu sprechen versuche,
mißlingt es mir.
Vielleicht wähle ich die falschen Worte,
vielleicht hörst du eine falsche Bedeutung heraus.
Dreimal gedreht und gewendet,
sagen sie plötzlich das Gegenteil von dem,
was ich mir vorgenommen.
Was bleibt für eine andere Wahl,
als zu verstummen?
Stummsein ist keine Lösung,
ich weiß.
Aber weniger mißverständlich,
scheint mir.
Du mußt mir eine Vorgabe zugestehen.
Laß meine dürftigen Brocken einfach stehen.
Lege sie nicht auf die Waagschale.
Setze keinen ironischen Schlenker hinzu.
Erinnere mich nicht
an die Widersprüche und Ungereimtheiten.
Ich möchte nicht im Schneckenhaus sitzen.
Glaubst du,
ich finde mich mit der Rolle des stummen Zuschauers ab?
Aber allein schaffe ich es nicht,
das Sprechen wieder zu lernen.
Du mußt der Geburtshelfer sein,
wenn du geduldig warten kannst,
können auch wieder Worte geboren werden.
D.u.F. Betz
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