Montag, 31. Oktober 2016

 

Himmel als Teilhabe zu Gott

Das Ziel, die letzte Vollendung,
ist die Teilhabe an Gott.
Gottes unendliche Fülle kann aber
durch kein Geschöpf
ganz aufgenommen, ausgeschöpft werden.
Unser endliches Wesen kann nie
mit Gottes Sein ganzheitlich zusammenfallen.
Somit ist jede Erfüllung
zugleich der Beginn
einer noch größeren Erfüllung.
Himmel ist wesenhaft
als grenzenlose Dynamik zu verstehn.
Die Erfüllung selbst wird uns, unser Wesen, derart erweitern,
daß wir im nächsten Moment vom Unendlichen noch mehr erfüllt werden können.
Wir sind also ewige Gottsucher.
Der Kirchenvater Augustinus sagt trefffend: Wir suchen Gott,
um ihn zu finden,
während unseres irdischen Lebens.
Wir suchen Gott,
nachdem wir ihn fanden,
in der ewigen Seligkeit, im Himmel.
Damit wir ihn suchen,
um in zu finden,
ist er verborgen.
Damit wir ihn suchen,
nachdem wir ihn fanden,
ist er unermeßlich.
Unsere Ewigkeit wird ein
immerwährendes Hineinschreiten in Gott sein.
Ladislaus Boros

Sonntag, 30. Oktober 2016



Was wir sind und werden,
bleibt nicht in sich beschlossen,
sondern muß,
um sich greifend sich auswirken;
all unser Sein und Wirken und Werden
in der Zeit aber
ist geordnet von Ewigkeit her
und hat einen Sinn für die Ewigkeit
und bekommt für uns erst Klarheit,
wenn wir es ins Licht
der Ewigkeit stellen.

Edith Stein

Samstag, 29. Oktober 2016


Maria - Ausdruck der Gnade

An der Schwelle des neuen Äons der Erlösung ist Maria in ihrer Armut
die formelle Negierung
jeglicher Wirksamkeit menschlichen Könnens;

sie ist das absolute Ende

jeder Philosophie, die glaubte,

der Mensch könne aus eigenem Bemühen

zu Gott emporsteigen;

sie ist die Außerkraftsetzung

jeder Werkfrömmigkeit,

die auf menschliche Tugenden vertraut,

als könne der Mensch

dadurch dem göttlichen Gesetz gehorchen.



In ihrer Armut ist Maria

das Zeichen

der Kraft, der Gnade und der Liebe Gottes,

der allein uns retten kann:

Bis in die tiefsten Tiefen

unseres Menschseins steigt er herab,

um es ganz mit uns zu teilen und

uns mit seiner unvergleichlichen Hilfe

in die Herrlichkeit seines Reiches

zu führen.

So ist Maria eine lebendige Predigt

vom Geheimnis der göttlichen Gnade,

die uns immer vorherbestimmt,

uns vorausgeht und zuvorkommt,

ehe nur irgend etwas Gutes

aus unserem Herzen aufsteigen kann.

Alles in ihr singt:

soli deo gloria,

Gott allein die Herrlichkeit!

Max Thurian

Freitag, 28. Oktober 2016

 

Das "Dein Wille geschehe!"
in seinem vollen Ausmaß
muß die Richtschnur des Christenlebens sein.
 

Es muß den Tageslauf
vom Morgen bis zum Abend,
den Gang des Jahres und
das ganze Leben regeln.
Es wird dann auch
des Christen einzige Sorge sein.
Alle anderen Sorgen
nimmt der Herr auf sich.

Edith Stein

Donnerstag, 27. Oktober 2016

 

 Menschen
 und menschliche Dinge
 muß man kennen,
 um sie zu lieben.

 Gott
 und göttliche Dinge
 muß man lieben,
 um sie zu kennen.

  Blaise Pascal

Mittwoch, 26. Oktober 2016


Der Unwissende sucht,
wenn er ein bescheidenes Herz hat,
noch die Quelle.

Der Dumme behauptet,
sie zu kennen,
aber nicht zu brauchen.


Peter Horton

Dienstag, 25. Oktober 2016



Also, die Dinge sind tot. (3)

Aber zur Zeit dieser Meldung werden nicht mehr viele verstehen,
was gemeint ist.

Nur sehr alte Leute werden sich erinnern,
in ihren jungen Tagen davon gehört oder gelesen zu haben:
irgendwann einmal, vorZeiten, lustige Vorstellung,
sollten die Dinge, 

der Mond und der Bach und die Tanne,
die Stadt und die Bucht und das Kornfeld 

gelebt haben.

Erhart Kästner

Montag, 24. Oktober 2016



Also, die Dinge sind tot. (2)

Zwar gibt es noch viele,
die den Tod der Dinge nicht wahrhaben wollen.

Sie ertragen die Nachricht nicht.
Sie gleichen den Müttern,
die ein Jahrzehnt die Nachricht verweigerten,
ihre Söhne seien auf den Schneefeldern zugeweht worden und sagten
Ich weiß es, er lebt noch.

Eines Tages aber werden es alle einsehen und sich gestehen müssen,

daß die Dinge tot sind.

Dann wird in den Zeitungen stehen:
Wie jetzt erst bekannt wird, sind die Dinge verstorben.

Wir werden darauf noch zurückkommen.  

Erhart Kästner

Sonntag, 23. Oktober 2016




Also, die Dinge sind tot. (1)

Nicht Gott ist tot, aber die Dinge;
es war ein Nachrichten-Versehen, ein Übermittlungs-Fehler,
eine Falschmeldung.

Die Dinge sind tot,
und wir (das war richtig) wir waren es,
die sie erforschten, erwürgten, umbrachten.

Von jeher hatten die Dinge von der Mühe gelebt,
die man sich um sie machte.

Schwer begreiflich; aber um Mühe gaben sie Leben.

Man wollte sie mühelos, man wollte sie hergestellt haben.
Das gelang auch.

Aber
um den 
Preis ihres Lebens.


Erhart Kästner

Samstag, 22. Oktober 2016


Was siehst du?

Der Meister hob hervor, dass die Welt, wie sie die meisten Leute sehen, nicht die Welt der Wirklichkeit ist, sondern eine Welt, die ihr Kopf hervorgebracht hat.
Als ein Schüler das in Frage stellen wollte, nahm der Meister zwei Stöcke und legte sie in Form eines T auf den Boden. Dann fragte er den Schüler: „Was siehst du hier?"
„Den Buchstaben T", antwortete er.
„Genauso habe ich es mir vorgestellt", sagte der Meister. „Es gibt von sich aus keinen Buchstaben T; das T ist die Bedeutung, die du ihm gibst. Was du vor dir siehst, sind zwei abgebrochene Äste in Form von Stöcken."


Anthony de Mello

Freitag, 21. Oktober 2016


                 Man müßte so still halten können,
                 so vorsichtig hinhören und so aufmerksam betrachten,
                 daß sich die ganze Welt auftut
                 und man alles an ihr von innen versteht,
                 über alle Worte hinaus.


                       Ulrich Schaffer
 
 

Donnerstag, 20. Oktober 2016


Was siehst du?
  Der Meister hob hervor, dass die Welt, wie sie die meisten Leute sehen, 
nicht die Welt der Wirklichkeit ist, sondern eine Welt, die ihr Kopf hervorgebracht hat.


Als ein Schüler das in Frage stellen wollte, nahm der Meister zwei Stöcke
und legte sie in Form eines T auf den Boden.
Dann fragte er den Schüler: „Was siehst du hier?"


„Den Buchstaben T", antwortete er.


„Genauso habe ich es mir vorgestellt", sagte der Meister.
„Es gibt von sich aus keinen Buchstaben T;
das T ist die Bedeutung, die du ihm gibst.
Was du vor dir siehst, sind zwei abgebrochene Äste in Form von Stöcken."


Anthony de Mello

Mittwoch, 19. Oktober 2016


                                        Es ist wichtig,

                              von Zeit zu Zeit innezuhalten,
                              zu sich selbst zu kommen
                              und nur zu sein.
                              Glaube nicht,
                              daß Du immer irgend etwas tun mußt,
                              weil Du sonst Zeit verschwendest.
 
                              Es ist wichtig,
                              daß Du Deinen eigenen Rhythmus findest,
                              und niemals versuchst,
                              mit dem Rhythmus anderer mitzuhalten.
 
                              Dies ist, warum so vieles falsch läuft:
                              Jeder versucht, mit jedem Anderen
                              Schritt zu halten,
                              und das Tempo wird schneller und schneller
                              und das Leben unerträglich.
                              Und fällt es langsamer aus,
                              so macht das auch nicht ein Jota.

                                                      Eileen Caddy

Dienstag, 18. Oktober 2016


 
Beten



Halten wir inne,
bevor wir zu beten beginnen.
Und wenn dann der innere Mensch
zur Ruhe gekommen ist,
wenn alles schweigt
und in dieser Stille
alle Wesenskräfte
frei und sanft ineinanderspielen
und aus dem Brunnen der Tiefe
die Wasser der Gnade still
nach heiligem Gesetz emporsteigen
und das an unserem Gebet tränken
was unser Geist und Wille daran tut,
dann wollen wir
den Geist des Vaters und des Sohnes
sprechen lassen.
Wir hören ihn nicht.
Und wir wissen doch gläubig,
daß er in uns betet.
Und daß sein Wort widertönt
in den Tiefen unseres Herzens
und im Herzen des ewigen Vaters.

Karl Rahner

Montag, 17. Oktober 2016



DIE BESTEN DINGE

 Die besten Dinge des Lebens sind uns geschenkt:
 Sehvermögen, Gesundheit, Liebe, Freiheit und das Leben selbst.
 Schade nur, dass wir uns an ihnen nicht recht erfreuen.

Wir sind zu sehr von dem Gedanken belastet,
dass wir nicht genug von sehr nebensächlichen Dingen besitzen:
wie Geld, gute Kleider und Ruhm.

Als ich einmal zurück in meine Heimat flog, hatte das Flugzeug Verspätung,
und ich war verärgert.
Als es dann den Flughafen erreicht hatte, kreiste es fast eine halbe Stunde wegen
„technischer Schwierigkeiten", wie es diskret hieß, über dem Flughafen,
was uns noch mehr verspätete.
Die halbe Stunde war voller Spannung und Sorgen.
Schließlich landeten wir erleichtert.
Verflogen war mein Ärger über die Verspätung.
Alle waren sehr froh, sicher auf der Erde zu sein.
Die Verspätung war nun eine dumme Kleinigkeit.

Doch erst die Möglichkeit eines schweren Unfalls führte uns das vor Augen.

Ich las einmal von einem Mann, den die Nationalsozialisten gefangen hielten:
der schrieb in einem Brief an seine Familie über seine große Freude,
dass er von einer fensterlosen Zelle in eine andere verlegt worden war,
die hoch oben ein Luftloch hatte, durch das er ein Stück blauen Himmel bei Tag und nachts ein paar Sterne erkennen konnte.

Das betrachtete er als ein großes Glück.

Nachdem ich diesen Brief gelesen hatte,
schaute ich aus meinem Fenster auf die ganze Weite des Himmels.
Ich war tausendmal reicher als dieser Gefangene,
und doch gab mir mein Reichtum nicht einmal einen Bruchteil der Freude,
die jener von seinem Luftloch empfing. 




Anthony de Mello

Sonntag, 16. Oktober 2016

 

Ja zu Gottes Willen

Es ist verständlich und natürlich,
daß ein Mensch etwas im Leben
"erreichen" und "vorweisen" will.
Aber vor Gott entscheidet nicht das registrierbar Nachweisbare und Erreichte,
sondern das Ja-Sagen zu dem,
was Gott gerade jetzt in dieser Stunde
von mir fordert.
Nicht durch Gescheitheit und Glanzleistungen wird die Welt gerettet,
sondern durch den Gehorsam,
wie Paulus im Philipper-Brief(2,5-8) deutlich macht.

Darum starren wir nicht auf den Augenblick!
Was heute als Un-Glück, Elend,
Jammer und Not erscheint,
ist nach Jahrzehnten,
spätestens aber, wenn wir zu Gott kommen,
vielleicht als großes Glück anzusehen,
und wir freuen uns
über die scheinbaren Mißerfolge.
Gott bedient sich
der Schwachen und Unbegabten,
um der Welt zu zeigen und zu beweisen,
daß er in seiner Allmacht
auch mit schwachen Werkzeugen
Großes leisten kann.

Anton Kner

Samstag, 15. Oktober 2016

 


Gott sorgt schon dafür,
daß der Mensch, der sich in Glaube, Hoffnung und Liebe fahren läßt,
um Gott die Ehre des Mittelpunkts zu geben, sich selbst nicht entfremdet werde.

Ist der Mensch nicht aus Gott
und zu Gott hin?
Ist er nicht dann in seinem eigenen Zentrum,
wenn er seinen Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt Gott zusammenfallen läßt?

Nur wer der törichten Ansicht ist,
daß Gott ein "Anderer", ein "Zweiter",
ein "Fremder" sei, kann meinen,
der Mensch, der sich Gott überantwortet, könne sich selber entfremdet sein...

Der Mensch ist von vornherein
über diese Erde hinaus gebaut.
In Glaube, Hoffnung, Liebe nimmt er
das Maß seiner Bestimmung:
Der Nord Gott bannt seinen Kompaß,
und bei Gott, der ihn anzieht,
nicht bei ihm, liegt die Kraft,
die ihn in Bewegung hält.

Hans Urs von Balthasar

Freitag, 14. Oktober 2016

Suche Gott,
und du wirst ihn finden.

Suche ihn in allen Dingen,

und du wirst ihn überall finden.



Suche ihn zu jeder Zeit,

und du wirst ihn immer finden.


Vinzenz Palotti

Donnerstag, 13. Oktober 2016



                  Mit dem Menschen steht es ganz ähnlich, 
                 wie mit einer Zitadelle. 

                 Er reißt die Mauern nieder, 
                 um sich die Freiheit zu wahren, 
                 aber nun ist er nur noch eine geschliffene Festung, 
                 die sich den Sternen öffnet. 


                 Dann beginnt die Angst vor dem Nichtsein.

                   A. Saint-Exupery

Mittwoch, 12. Oktober 2016



Wer an den Heiligen Geist als die schöpferische Aktivität Gottes glaubt und
in diesem Glauben um das Kommen des Geistes bittet,
der muß wissen,
daß er damit die göttliche Störung herbeiruft und
sich dafür offenhält,
daß Gott ihn stört in seinem "Besitz",
in seinen Gewohnheiten,
auch Denkgewohnheiten,
wenn sie nicht mehr dafür taugen,
ein Gefäß der heilsamen Unruhe und
der aufregenden Wahrheit zu sein.

Wer also bittet:"Komm Heiliger Geist",
muß auch bereit sein zu bitten:
"Komm uns störe mich,
wo ich gestört werden muß."
Wilhelm Stählin

Dienstag, 11. Oktober 2016


                     Handle wie die kleinen Kinder.

                     Mit der einen Hand
                     halten sie sich am Vater fest,
                     mit der anderen
                     pflücken sie Erdbeeren oder Brombeeren
                     am Wegrain. 


                     So sammle und verwende auch Du
                     die weltlichen Güter mit der einen Hand und
                     mit der anderen halte
                     die Hand des himmlischen Vaters;
                     wende Dich immer wieder IHM zu,
                     um zu sehen,
                     ob IHM Dein Tun und Wandeln angenehm ist.


                     Franz von Sales

Montag, 10. Oktober 2016



                              Ich werde dich niemals lieben,
                              wenn du mir nicht hilfst, mein Jesus.
                              Zerschneide meine Fesseln,
                              wenn du mich haben willst, mein Jesus.
                              Jesus, sei mein Jesu!

                                         Philipp Neri

Sonntag, 9. Oktober 2016


Ich schaue dich an.

Schon immer bist du in meinem Herzen.
Kostbar bist du in meinen Augen.

Ich halte deine Hand, hab keine Angst!
Du bist geborgen in meiner Rechten.
Ich bin für dich,
wer kann da gegen dich sein?


Suchst du mich?
Ich begegne dir jeden Tag.
Ich warte auf dich am Morgen.
Ich begleite dich auf dem Wege.
Ich grüße dich in den Fröhlichen
und rühre dich in den Bedrängten.

Ich habe mich in deine Hände gegeben und
tue es jeden Tag neu.
Mich selbst habe ich in dir abgebildet,
den Menschen zum Trost und zur Freude.
Ich wachse in dir.
Mein Geist bricht aus dir
wie die Strahlen der Sonne aus dem Gewölk.

Erwarte nichts von dir selbst.
Überlaß dich ganz mir.
Übergib dich der Hoffnung,
denn du bist mein, spricht Gott.
 
V.u.

Samstag, 8. Oktober 2016



                                          DESIDERATA (8)




                              Lebe sorgfältig. Versuche glücklich zu sein.

Freitag, 7. Oktober 2016



                   DESIDERATA (7)

                   Lebe darum in Frieden mit Gott,
                wie immer Du ihn jetzt für Dich begreifst,
                in der verwirrenden Unruhe des Lebens,
                halte Friede mit Deine Seele.

                Trotz ihres Schein, der Plackerei und den zerbrochenen Träumen
                ist diese Welt doch wunderschön.
                Sei vorsichtig.

Donnerstag, 6. Oktober 2016


                                         DESIDERATA (6)


                                  Erwarte eine heilsame Selbstbeherrschung von Dir,
                                  im übrigen aber sei freundlich und sanft mit Dir selber.
                                  Du bist ein Kind der Schöpfung, nicht weniger,
                                  als Bäume und Sterne es sind.

                                 Du hast ein Recht, hier zu sein.
                                 Und ob Du es merkst oder nicht, ohne Zweifel
                                 entfaltet die Schöpfung sich so, wie sie es soll.
 
 

Mittwoch, 5. Oktober 2016


                         DESIDERATA (5)

                         Nimm den Ratschluß der Jahre mit Freundlichkeit an
                   und gib Deine Jugend mit Anmut zurück, wenn sie endet.

                         Pflege die Kräfte Deines Gemütes,
                  damit es Dich schützen kann, wenn plötzlich hereinbrechendes Unglück dich trifft,
                  aber erschöpfe Dich nicht durch dunkle Vorahnungen.
                  Viel Ängste entstehen nur durch Erschöpfung und Verlassenheit.

Dienstag, 4. Oktober 2016



                     DESIDERATA (4)


                        Sei  D u   s e l b s t !
                        Vor allem: heuchle keine Zuneigung, wo Du sie nicht spürst
                        doch denke auch nicht verächtlich von der Liebe,
                        wo sie sich wieder regt.
                        Sie erfährt so viel Entzauberung, erträgt so viel Dürre,
                        und wächst doch so voller Ausdauer immer wieder neu wie das Gras.

Montag, 3. Oktober 2016





 DESIDERATA (3)


Übe Dich in Vorsicht bei Deinen Geschäften:
Die Welt ist voll von Tricks und Betrug.
Aber werde dadurch nicht blind für das,
was Dir an Tugend begegnet.
Es gibt so viele, die sich um Gutes bemühen,
und im Leben um Dich her verbirgt sich viel Heldentum.

Sonntag, 2. Oktober 2016



                                        DESIDERATA (2)

                                        Wenn Du dich selbst mit anderen vergleichen willst,
                                        wisse, daß Eitelkeit oder Bitterkeit auf Dich warten,
                                        denn es wird immer größere und geringere Leute geben als Dich.


                                        Freue Dich an Deinen Erfolgen und Deinen Plänen.
                                        Strebe wohl danach weiterzukommen, doch bleibe bescheiden.
                                        Das ist ein guter Besitz im wechselnden Glück des Lebens.
 
 

Samstag, 1. Oktober 2016





Ich stelle mir vor,
dass wir unsere Kinder eines Tages
nicht mehr als manipulierbare Kreaturen
ansehen werden,
sondern als Boten aus einer Welt,
die uns einmal sehr vertraut war,
die wir aber längst vergessen haben,
und die uns mehr über die wahren Geheimnisse
des Lebens lehren können,
als unsere Eltern jemals konnten.

ALICE MILLER