Montag, 31. August 2020





Solange wir
mit dem Rücken
zur aufgehende Sonne stehen
brauche wir Spiegel
um uns zu sehen.


Peter Horton

Sonntag, 30. August 2020





Wenn man eine Uhr besitzt,

weiß man, wie spät es ist.

Hat man zwei Uhren,










 ist man nie ganz sicher.

Samstag, 29. August 2020






Gehe ruhig und gelassen
durch Lärm und Hast
und

sei des Friedens eingedenk,
den die Stille bergen kann.


Desiderata

Freitag, 28. August 2020

Donnerstag, 27. August 2020





SORGT NICHT

Im Vergleich zu den Menschen sind Vögel und Blumen glücklich zu preisen, denn sie haben kein Konzept von der Zukunft, keine Worte in ihren Köpfen, keine Angst davor, was ihre Mitvögel oder Mitblumen von ihnen denken. 
Deshalb sind sie so perfekte Bilder des Himmelreichs. 
Sorgen Sie sich also nicht um morgen, das Morgen kümmert sich schon um sich selbst. Jeder Tag hat genug eigene Plage. 

Konzentrieren Sie sich vor allem auf Gottes Himmelreich, und alles andere wird von selbst zu Ihnen kommen.


Anthony de Mello

Mittwoch, 26. August 2020




Es ist gut am Rand zu leben
schon der gedachte Tod macht
Aufmerksam


Ulrich Schaffer 



Dienstag, 25. August 2020





Stehe - soweit ohne Selbstaufgabe möglich -
in freundlicher Beziehung zu allen Menschen. 

Äußere deine Wahrheit ruhig und klar
und höre anderen zu,
auch den Geistlosen und Unwissenden;
auch sie haben ihre Geschichte,

 Meide laute und aggressive Menschen,
sie sind eine Qual für den Geist.



Desiderata

Montag, 24. August 2020






Für mich gibt es nur 
das Gehen auf Wegen, die Herz haben.

Auf jedem Weg gehe ich, 
der vielleicht ein Weg ist, der Herz hat.

Dort gehe ich, und die einzige 
lohnende Herausforderung ist, 
seine ganze Länge zu gehen.

Und dort gehe ich und sehe,
und sehe staunend wie ein Kind. 



Carlos Castaneda

Sonntag, 23. August 2020





Es herrscht das ganze Leben lang
eine Art Kampf zwischen uns und den Dingen!

Entweder wir gehen in ihnen auf,
oder aber wir absorbieren und assimilieren sie.

Das Feld gehört dem Stärkeren,
das heißt dem Ungeteilteren,
das heißt schließlich dem inniger mit Gott vereinten.

 

Teilhard de Chardin

Samstag, 22. August 2020




Wir werden uns selbst überraschen,
wenn wir das ernst nehmen,
was in uns zum Leben kommen will.


Ulrich Schaffer

Freitag, 21. August 2020





 Es ist wichtig,
von Zeit zu Zeit innezuhalten,
zu sich selbst zu kommen
und nur zu sein.
Glaube nicht,
daß Du immer irgend etwas tun mußt,
 weil Du sonst Zeit verschwendest.
 
Es ist wichtig,
daß Du Deinen eigenen Rhythmus findest,
und niemals versuchst,
mit dem Rhythmus anderer mitzuhalten.
 
Dies ist, warum so vieles falsch läuft:
  Jeder versucht, mit jedem Anderen
Schritt zu halten,
und das Tempo wird schneller und schneller
und das Leben unerträglich.
Und fällt es langsamer aus,
so macht das auch nicht ein Jota.

Eileen Caddy



Donnerstag, 20. August 2020




Anmut und Behagen (2)


Unter jeder gespielten Note hätte man eine ganze Geschichte
von Fingerübungen, Anstrengungen, Kämpfen entdecken können;
aber jede Note enteilte,als sei ihre Aufgabe erledigt,
wenn sie durch ihren genauen, vollkommenen Klang den Weg
für eine andere vollkommene Note gebahnt. 

Jede dauerte solange es nötig war.
Keine ging zu schnell los.
Keine verzögerte sich.
Sie dienten einem unmerklichen und allmächtigen Hauch.

Ich sah auch schlechte Künstler,
verkrampft über zu schwierigen Stücken.
Ihr Spiel offenbarte ihre ganze Mühsal.
Vor lauter Hinsehn hörte man die Musik kaum.

Ein großer Schmerz für uns ist es,
daß wir deine schöne Musik so freudlos spielen,
Herr, der du uns Tag um Tag bewegst.

Daß wir immer noch bei den Tonleitern sind,
bei der Zeit der anmutslosen Bemühungen.
Daß wir zwischen den Menschen hindurchgehn
wie schwerbeladene, ernste, überanstrengte Leute.
 
Daß wir es nicht fertigbringen, über unserm Winkel der Welt,
während der Arbeit, der Hast, der Ermüdung
etwas auszubreiten wie

Anmut und Behagen der Ewigkeit.



Madeleine Delbrêl

Mittwoch, 19. August 2020




Anmut und Behagen (1)



Unser großer Schmerz ist, daß wir dich ohne Freude lieben,

o du, von dem wir «glauben», du seist unser Jubel;
daß wir ohne Behagen und Anmut
an deinen Willen gekrampft sind,
der unsere Tage bewegt.

Ein großer Schmerz, Herr, ist es für uns,
einen Künstler zu hören,
wie er die Menschenmusik ohne Ermüdung spielt,
indem er sich von ihr tragen läßt,
und durch die Akrobatik der Harmonien hindurch
einer Welle von Liebe begegnet, die doch nur Menschenmaß hat.
Von ihm vielleicht sollten wir es lernen,
deine Liebe zu spielen,
wir, für die diese Liebe zu groß, zu schwer ist.

Ich sah einen, der eine Zigeunerweise spielte
auf einer Geige aus Holz,

Mit Händen aus Fleisch.
In dieser Geige trafen sich sein Herz und die Musik.
Die Zuhörer hätten niemals erraten können,
daß die Melodie schwierig war,
Und wie lang er Tonleitern üben mußte,
seine Finger verrenken,
um die Noten und Klänge sich in die Fibern
seines Gehirns einprägen zu lassen.

Sein Körper war fast ohne Bewegung,
nur seine Finger, seine Arme.
Wenn er sich lang bemüht hatte, die Wissenschaft
der Musik zu besitzen, so war es jetzt die Musik,
die ihn besaß, ihn belebte,
ihn aus sich selber hinauswarf wie eine tönende Entzückung.


Madeleine Delbrêl

Dienstag, 18. August 2020





Glauben

Wir sind zum Glücklichsein bestimmt.
Alles hängt davon ab, ob wir Gott wirklich zutrauen, daß er uns glücklich machen will.
Und hier stellt sich im tiefsten die Frage unseres Glaubens.
Es ist ein  Glaube, der in seiner Ganzheit Gott vertraut.
Es ist ein Glaube, der dadurch befreit,
daß er sich in der Praxis
verwirklichen will.
Es ist ein Glaube, der leibhaftig werden will: in unverbrüchlicher Treue zum Partner, im Verzicht auf jegliche Gewalt im siebzigmalsiebenmaligen Verzeihen.
Daß Gott unser aller Glück will, kann man nicht beweisen.
Wir können nur immer auf das Grandiose der Verheißung Gottes aufmerksam werden und
das Angebot Jesu zu verstehen suchen.
Wenn wir glücklich sein wollen, sollten
wir uns verführen lassen, ganz aus uns herauszutreten, das Gesicherte,
das Bewährte, das Gewohnte aufzugeben,
um uns ganz auf den Menschen, ganz auf
diese Welt und ihre Probleme einzulassen.
Und wenn wir über bescheidene Versuche auch nicht hinauskommen: es wird sich bestimmt lohnen, einander auf diesem Weg zu helfen.


 
 Hermann-Josef Venetz

Montag, 17. August 2020







                                     Ein in Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt;
                                     warum er trotz seiner vielen
                                     Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne.
                                     Dieser sagte:
                                     Wenn ich stehe, dann stehe ich,
                                     wenn ich gehe, dann gehe ich,
                                     wenn ich sitze, dann sitze ich,
                                     wenn ich esse, dann esse ich,
                                     wenn ich spreche, dann spreche ich ...
                                     Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
                                     Das tun wir auch, aber was machst
                                     du darüber hinaus ?
                                     Er sagte wiederum:
                                     Wenn ich stehe, dann stehe ich,
                                     wenn ich gehe, dann gehe ich,
                                     wenn ich sitze, dann sitze ich,
                                     wenn ich esse, dann esse ich,
                                     wenn ich spreche, dann spreche ich ...
                                     Wieder sagten die Leute: Das tun wir doch auch. Er aber sagte zu ihnen:
                                     Nein,
                                     wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
                                     wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
                                     wenn ihr lauft, dann seid ihr schon
                                     am Ziel..."

Sonntag, 16. August 2020

Samstag, 15. August 2020






 Wenn Du einst
durch Deine Wolken fällst
aus Deinem Supermarkt 
umkrallter Emotionen
herein zu mir
in diamentene Einsamkeit
wirst Du mich nicht entweien
denn ich bin lange schon
eins mit Dir
und Deiner violetten Hoffnung.


Peter Horton

Freitag, 14. August 2020






Wenn uns ein außerhalb unseres Ichs
liegendes gemeinsames Ziel 

mit anderen Menschen geschwisterlich verbindet,
dann allein atmen wir frei. 


Kameraden dürfen sich nur Menschen nennen,
die in der gleichen Gruppe angeseilt
dem selben Gipfel entgegenstürmen,
um ihn gemeinsam zu erreichen.


A. de Saint-Exupery

Donnerstag, 13. August 2020






Die Milde ist unsere Stärke.
Sie löst alle Schwierigkeiten und
beseitigt jedes Hindernis.

 

Johannes XXIII

Mittwoch, 12. August 2020