Freitag, 31. Januar 2014

Pilgerherberge in Pamplona

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. (2)


Schicke mir im rechten Augenblick jemand,
der den Mut hat,
mir die Wahrheit in Liebe zu sagen.
Ich möchte Dich und die anderen immer
aussprechen lassen.
Die Wahrheit sagt man nicht sich selbst,
sie wird einem gesagt.

Ich weiß, dass sich viele Probleme dadurch
lösen, dass man nichts tut.
Gib, dass ich warten kann.
Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft
bedürfen.
Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten,
riskantesten und
zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin.

Verleihe mir die nötige Phantasie,
im rechten Augenblick ein Päckchen Güte,
mit oder ohne Worte, an der richtigen Stelle
abzugeben.

Bewahre mich vor der Angst, ich könnte
das Leben versäumen.
Gib mir nicht, was ich mir wünsche,
sondern was ich brauche.

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!

Antoine de Saint-Exupéry



Donnerstag, 30. Januar 2014






                           Niemand kennt unser Ziel,
                           das Ziel unserer ganz persönlichen Reise.
                           Darum kann niemand anders für uns                                                                             verantwortlich sein.

                            Ulrich Schaffer


Mittwoch, 29. Januar 2014

Kathedrale in Pamplona



Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. (1)

Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr,
sondern um Kraft für den Alltag.


Mach mich findig und erfinderisch,
um im täglichen Vielerlei und Allerlei
rechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen
zu notieren, von denen ich betroffen bin.

Mach mich griffsicher
in der richtigen Zeiteinteilung.
Schenke mir das Fingerspitzengefühl,
um herauszufinden,
was erstrangig und zweitrangig ist.

Ich bitte um Kraft für Zucht und Maß,
dass ich nicht durch das Leben rutsche,
sondern den Tagesablauf vernünftig einteile,
auf Lichtblicke und Höhepunkte achte.

Bewahre mich vor dem naiven Glauben,
es müsste im Leben alles glatt gehen.
Schenke mir die nüchterne Erkenntnis,
dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge,
Rückschläge
eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind,
durch die wir wachsen und reifen.



Antoine de Saint-Exupéry


Dienstag, 28. Januar 2014



Anmut und Behagen (2)



Unter jeder gespielten Note hätte man eine ganze Geschichte
von Fingerübungen, Anstrengungen, Kämpfen entdecken können;
aber jede Note enteilte,als sei ihre Aufgabe erledigt,
wenn sie durch ihren genauen, vollkommenen Klang den Weg
für eine andere vollkommene Note gebahnt. 

Jede dauerte solange es nötig war.
Keine ging zu schnell los.
Keine verzögerte sich.
Sie dienten einem unmerklichen und allmächtigen Hauch.

Ich sah auch schlechte Künstler,
verkrampft über zu schwierigen Stücken.
Ihr Spiel offenbarte ihre ganze Mühsal.
Vor lauter Hinsehn hörte man die Musik kaum.

Ein großer Schmerz für uns ist es,
daß wir deine schöne Musik so freudlos spielen,
Herr, der du uns Tag um Tag bewegst.

Daß wir immer noch bei den Tonleitern sind,
bei der Zeit der anmutslosen Bemühungen.
Daß wir zwischen den Menschen hindurchgehn
wie schwerbeladene, ernste, überanstrengte Leute.
Daß wir es nicht fertigbringen, über unserm Winkel der Welt,
während der Arbeit, der Hast, der Ermüdung
etwas auszubreiten wie

Anmut und Behagen der Ewigkeit.

Madeleine Delbrêl

Montag, 27. Januar 2014






GLÜCK ODER PECH?

Eine chinesische Geschichte erzählt von einem alten Bauern, 
der ein altes Pferd für die Feldarbeit hatte. 
Eines Tages entfloh das Pferd in die Berge, 
und als alle Nachbarn des Bauern sein Pech bedauerten, antwortete der Bauer: 
„Pech? Glück? Wer weiß?"
Eine Woche später kehrte das Pferd mit einer Herde Wildpferde aus den Bergen zurück, 
und diesmal gratulierten die Nachbarn dem Bauern wegen seines Glücks. 
Seine Antwort hieß: „Glück? Pech? Wer weiß?"
Als der Sohn des Bauern versuchte, eines der Wildpferde zu zähmen, 
fiel er vom Rücken des Pferdes und brach sich ein Bein. 
Jeder hielt das für ein großes Pech. 
Nicht jedoch der Bauer, der nur sagte: „Pech? Glück? Wer weiß?"
Ein paar Wochen später marschierte die Armee ins Dorf und zog jeden tauglichen jungen Mann ein,
den sie finden konnte. 
Als sie den Bauernsohn mit seinem gebrochenen Bein sahen, l
ießen sie ihn zurück. 
War das nun Glück? Pech? Wer weiß?

Was an der Oberfläche wie etwas Schlechtes, Nachteiliges aussieht,
kann sich bald als etwas Gutes herausstellen. 
Und alles, was an der Oberfläche gut erscheint, kann in Wirklichkeit etwas Böses sein. 
Wir sind dann weise, wenn wir Gott die Entscheidung überlassen,
was Glück und was Unglück ist; 
wenn wir ihm danken, dass für jene, die ihn lieben, alles zum Besten gedeiht.

Sonntag, 26. Januar 2014




                 Man müßte so still halten können,
                 so vorsichtig hinhören und so aufmerksam betrachten,
                 daß sich die ganze Welt auftut
                 und man alles an ihr von innen versteht,
                 über alle Worte hinaus.


                       Ulrich Schaffer

Samstag, 25. Januar 2014




O Gott,
wenn du unsere Schöpfung heimbringst,
dann öffne das große Tor
für die geschwätzige Rasse der Menschen.

Dann wird die Zeit vollendet sein,
und unsere Fragen
werden ihren Sinn verlieren,
wir werden von ihnen geheilt sein
wie von einer Krankheit.
Denn der Fortschritt des Menschen
besteht in der Entdeckung,
dass seinen Fragen kein Sinn innewohnt.

Ich habe die Weisen dieser Erde befragt.
Sie haben auf die Fragen des vergangenen
fahr es keine Antwort gefunden.
Die aber zu dir heimkehrten,
lächeln heute über sich selbst,
denn als sie die Wahrheit erkannten,
waren alle ihre Fragen
wie ausgelöscht.

Wenn er dich aufnimmt, Mensch,
so heilt er dich.
Er nimmt deine Fragen
mit seiner Hand von dir wie ein Fieber.

 Gott,
wenn du deine Schöpfung eines Tages
heimbringst, so öffne das doppelte Tor
und lass uns eintreten in dein Haus,
wo wir nicht mehr nach Antworten suchen,
weil wir glücklich sind.
Denn die Seligkeit ist das Ende der Fragen.
Und unser Friede wird sein,
dich zu verehren.

Antoine de Saint-Exupéry

Freitag, 24. Januar 2014


                                    Wir werden uns selbst überraschen,
                                    wenn wir das ernst nehmen,
                                    was in uns zum Leben kommen will.

                                     Ulrich Schaffer

Donnerstag, 23. Januar 2014



Anmut und Behagen (1)

Unser großer Schmerz ist, daß wir dich ohne Freude lieben,
o du, von dem wir «glauben», du seist unser Jubel;
daß wir ohne Behagen und Anmut
an deinen Willen gekrampft sind,
der unsere Tage bewegt.
Ein großer Schmerz, Herr, ist es für uns,
einen Künstler zu hören,
wie er die Menschenmusik ohne Ermüdung spielt,
indem er sich von ihr tragen läßt,
und durch die Akrobatik der Harmonien hindurch
einer Welle von Liebe begegnet, die doch nur Menschenmaß hat.
Von ihm vielleicht sollten wir es lernen,
deine Liebe zu spielen,
wir, für die diese Liebe zu groß, zu schwer ist.

Ich sah einen, der eine Zigeunerweise spielte
auf einer Geige aus Holz, 
mit Händen aus Fleisch.

In dieser Geige trafen sich sein Herz und die Musik.
Die Zuhörer hätten niemals erraten können,
daß die Melodie schwierig war,
Und wie lang er Tonleitern üben mußte,
seine Finger verrenken,
um die Noten und Klänge sich in die Fibern
seines Gehirns einprägen zu lassen.

Sein Körper war fast ohne Bewegung,
nur seine Finger, seine Arme.
Wenn er sich lang bemüht hatte, die Wissenschaft
der Musik zu besitzen,
so war es jetzt die Musik,
die ihn besaß, ihn belebte,
ihn aus sich selber hinauswarf wie eine tönende Entzückung.


Madeleine Delbrêl

Mittwoch, 22. Januar 2014



               Alle Schönheit dieser Welt
               ist in Dir.
               Die Weisheit dieser Welt
               hat Dich nach Ihrem Bild geformt,
               darum mache Dich mit uns auf den Weg,
               das Kranke dieser Welt
               gesundzulieben.

               Peter Horton

Dienstag, 21. Januar 2014



Nur die Kreativität
des kindlich offenen Gemüts
dringt in die Schale des Nichtwissens,
die das Herz der Wahrheit
dem flegelhaften Blick
eines sich selbst
vergötzenden Intellekts
verhüllt.


Peter Horton

Montag, 20. Januar 2014




Ein in Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt;
warum er trotz seiner vielen
Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne.
Dieser sagte:
Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich spreche, dann spreche ich ...
Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
Das tun wir auch, aber was machst
du darüber hinaus ?
Er sagte wiederum:
Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich spreche, dann spreche ich ...
Wieder sagten die Leute: Das tun wir doch auch. Er aber sagte zu ihnen:
Nein,
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon
am Ziel..."

Sonntag, 19. Januar 2014



Aufwachen!

Die meisten Leute schlafen, ohne es zu wissen.
Sie wurden schlafend geboren, sie leben schlafend, sie heiraten im Schlaf, erziehen im Schlaf ihre Kinder und sterben im Schlaf, ohne jemals wach geworden zu sein. Niemals verstehen sie den Reiz und die Schönheit dessen, was wir „menschliches Leben" nennen. 

Bekanntlich sind sich alle Mystiker - ob christlich oder nichtchristlich und egal, welcher theologischen Richtung oder Religion sie angehören - in diesem einen Punkt einig: dass alles gut, alles in Ordnung ist. Obwohl gar nichts in Ordnung ist, ist alles gut. Ein wirklich seltsamer Widerspruch. Aber tragischerweise kommen die meisten Leute gar nicht dazu, zu erkennen, dass tatsächlich alles gut ist, denn sie schlafen. Sie haben einen Alptraum.

Vor einiger Zeit hörte ich im Radio die Geschichte von einem Mann, der an die Zimmertür seines Sohnes klopft und ruft: „Jim, wach auf!"
Jim ruft zurück: „Ich mag nicht aufstehen, Papa." 
Darauf der Vater noch lauter: „Steh auf, du musst in die Schule!"
„Ich will nicht zur Schule gehen."
„Warum denn nicht?" fragt der Vater.
„Aus drei Gründen", sagt Jim. 
„Erstens ist es so langweilig, zweitens ärgern mich die Kinder, und drittens kann ich die Schule nicht ausstehen."

Der Vater erwidert: „So, dann sag' ich dir drei Gründe, wieso du in die Schule musst: Erstens ist es deine Pflicht, zweitens bist du 45 Jahre alt, und drittens bist du der Rektor." 
Also aufwachen, aufwachen! 
Du bist erwachsen geworden, du bist zu groß, um zu schlafen. 
Wach auf! Hör auf, mit deinem Spielzeug zu spielen.

Anthony de Mello

Samstag, 18. Januar 2014



Was ist der größte Feind der Erleuchtung? 
Angst."
„Und woher kommt Angst?" 

„Aus der Einbildung." 
„Und was ist Einbildung?"
„Zu denken, dass die Blumen neben dir giftige Schlangen seien."
„Wie soll ich Erleuchtung erreichen?" 

„Öffne deine Augen und sieh!" 
„Was?"
„Dass keine einzige Schlage in der Nähe ist."





Anthony de Mello






Freitag, 17. Januar 2014

Kathedrale von Le Puy-en-Velay


Wo nie 
gezweifelt wird, 
wird auch nicht 
                                                                              richtig geglaubt.

Hermann Hesse

Donnerstag, 16. Januar 2014


 






Was gut ist, wissen wir, 
es steht in den Geboten. 

Aber Gott ist nicht nur in den Geboten, 
sie sind nur der kleinste Teil von ihm. 

Du kannst bei den Geboten stehen 
und kannst weit von Gott weg sein. 

Auch wenn alle einer Meinung sind, 

können alle Unrecht haben.

Bertrand Russell







Mittwoch, 15. Januar 2014




Es gibt so viele Dinge in unserem Leben, 

die nicht geändert werden können! 
Wir sind ihnen gegenüber machtlos. 
Doch wenn wir ja zu ihnen sagen können, 
kommen wir zum Frieden. 
Der Frieden liegt im Ja.

Dienstag, 14. Januar 2014




Wenn man eine Uhr besitzt,

weiß man, wie spät es ist.


Hat man zwei Uhren,











 ist man nie ganz sicher.

Montag, 13. Januar 2014








Nicht daran, wie einer von Gott redet, 
kenne ich, ob seine Seele durch das Feuer der göttlichen Liebe gegangen ist, 
sondern wie er von den irdischen Dingen spricht.

Simone Weil


Sonntag, 12. Januar 2014




„Gibt es Wege, 
die eigene geistige Stärke 
zu messen?" 


„Viele." 

„Nennt uns einen:"


„Findet heraus, 
wie oft ihr euch 
im Laufe eines einzigen Tages aufregt."



Anthony de Mello

Samstag, 11. Januar 2014












Es ist Brachzeit – der Pilger sitzt in einem dunklen Raum und hängt seinen Gedanken nach.

erLEBnissE des vergangenen Jahres; erinnerungen an die gegangenen, erLebten Wege

und auch

ErWartungen und beFUeRCHTungen, Pläne und VorKehrungen für das kommende Jahr.

Ein Lichtstrahl fällt durch ein Fenster auf einen silbernen Leuchter und färbt ihn violett
                                                                                                      Ein Dialog, fällt ihm ein:
„Ich habe keine Ahnung, was der morgige Tag bringen wird, also möchte ich mich darauf vorbereiten."
„Du fürchtest den morgigen Tag und erkennst nicht, dass der gestrige genauso gefährlich ist."

VorStellung –                                         sowohl die erlebte nachgedachte Vergangenheit
                                                                 als auch die geplante, vorgedachte Zukunft.

Der Leuchter ist silbern, nicht violett – die bunten Fensterscheiben haben sich zwischen ihn und die Sonnenstrahlen gestellt, haben sich VOR den Leuchter GESTELLT.

Die Vorstellung des Vergangen, des Zukünftigen, die Gedanken sind ähnlich wie die Fensterscheiben – sie stehen zwischen ihm und der Realität, denn die Gedanken, die Vorstellungen sind nicht die Realität.

Wieviel Scheiben hat er sein Leben lang zwischen sich und die Realität gestellt
oder andere haben diese hingestellt und er hat es zugelassen:
Verbote, Regeln, Gesetze, Normen, Gebote, Ratschläge, Erfahrungen, …..*

Auch die schönsten farbigen Scheiben konnten doch nur Täuschung sein und die Realität, das Leben verfälschen.

Wie viele EntTÄUSCHUNGEN sind noch nötig, um diese Scheiben als das zu erkennen, was sie sind – Hindernisse zum Leben wie es ist

Das LEBEN ist wie es ist. Einfach so – nicht wie er es sich vor-stellt.

Die Vergangenheit ähnelt einem Traum – die Zukunft einer Vision

Das LEBEN aber ist nur im JETZT, im AugenBlick

Der Pilger machte sich wieder auf den Weg und nahm sich vor seine VorStellungen zu klären.

Freitag, 10. Januar 2014







In Mitten der Brachzeit hat sich die Zeit wieder gewendet - ZeitenWende – Jahreswende.

Gerade in seinem Winterquartier, in seiner Zeit der Seßhaftigkeit wird dem Pilger bewußt, dass Zeit hier oft anders erlebt, gesehen, auf ge faßt wird als auf seiner Wanderschaft.

Hier wird die Zeit allzuoft in Zeitplänen, Fahrplänen, Kalendern erfaßt und verwaltet –
und wie oft kommt bei dieser Zeitrechnung heraus, dass „keine Zeit ist“, dass „‚JETZT‘ keine ZEIT ist“.

Wie bizzar* JETZT ist doch die ZEIT! Nur JETZT! IMMER nur JETZT lebe ich!

Nur im AUGENblick – nicht im RÜCKBlick und nicht in der VORSicht lebe ich

Wie anders erfährt er die Zeit, bei denen, die unterwegs sind, auf dem Weg.
Dort wird die ZEIT vielfältig von der Natur, der Sonne, vom erLeben, WAHRnehmen bestimmt und definiert – nicht von der Uhr.

„Da ist was aus ein ander ge gebrochen, ab ge tre nn t worden, was anders zusammen zu gehören scheint,“ geht es ihm durch den Sinn.

Beim Jahreswechsel fällt es ihm ganz augenscheinlich auf: Die Natur wendet um einige Tage früher das Jahr, als die Uhr; die lebendige Zeit und die ZahlenZeit sind nicht identisch, sind aus einander gebrochen.

Die Sonne ist schon auf dem Weg, die längste Nacht ist schon vorbei … erst dann wechselt in der ZahlenZeit die KalenderJahresZählung.

Die Zeit – in Kalender gegossen, durch Uhren** vermessen – wie bekömmlich ist das für uns, fragt sich der Pilger und schaut auf die gehetzten Menschen, die um ihn herumeilen; getrieben von Zeitplänen, Kalenderterminen und der  in Uhren eingezwängten Zeit.

Doch je mehr Anstrengung, Beeilung, Druck, desto schneller scheint die Zeit zu vergehen, desto weniger ZEIT JETZT.

Auf der anderen Seite der Zeit – wie bekömmlich ist die freiGELASSENE Zeit – in ZahlenZeit vielleicht nur ein paar Minuten, in LebensZeit eine „kleine“ Ewigkeit …




Der Pilger beschloß in den AbLAUF seiner Zeit einzubrechen.

Er will sich ZeitLücken schaffen, in der die Zeit entspannt, freigesetzt, unstruktuiert, freifließend sein durfte.

Die Zeit wieder freisetzen – wie ein kanalisierter Fluß, der wieder renaturalisiert wird – in aller Freiheit und Ungesichertheit wollte er dann erWARTEN, was sie ihm dann brachte.


* bizarr (absonderlich, eigenwillig verzerrt; wunderlich; schrullenhaft)
**(Atomuhr mit einer Genauigkeit von ca. ·10−18. Das entspricht einer Abweichung von einer Sekunde in 10.000 Mio Jahren)