In Mitten der
Brachzeit hat sich die Zeit wieder gewendet - ZeitenWende – Jahreswende.
Gerade in
seinem Winterquartier, in seiner Zeit der Seßhaftigkeit wird dem Pilger bewußt,
dass Zeit hier oft anders erlebt, gesehen, auf ge faßt wird als auf seiner
Wanderschaft.
Hier wird die
Zeit allzuoft in Zeitplänen, Fahrplänen, Kalendern erfaßt und verwaltet –
und wie oft kommt bei dieser Zeitrechnung heraus, dass „keine Zeit ist“, dass „‚JETZT‘ keine ZEIT ist“.
und wie oft kommt bei dieser Zeitrechnung heraus, dass „keine Zeit ist“, dass „‚JETZT‘ keine ZEIT ist“.
Wie bizzar* JETZT
ist doch die ZEIT! Nur JETZT! IMMER nur JETZT lebe ich!
Nur im AUGENblick – nicht im RÜCKBlick und nicht in der
VORSicht lebe ich
Wie anders
erfährt er die Zeit, bei denen, die unterwegs sind, auf dem Weg.
Dort wird die ZEIT vielfältig von der Natur, der Sonne, vom erLeben, WAHRnehmen bestimmt und definiert – nicht von der Uhr.
Dort wird die ZEIT vielfältig von der Natur, der Sonne, vom erLeben, WAHRnehmen bestimmt und definiert – nicht von der Uhr.
„Da ist was aus ein ander ge
gebrochen, ab ge tre nn t worden, was anders zusammen zu gehören scheint,“ geht
es ihm durch den Sinn.
Beim
Jahreswechsel fällt es ihm ganz augenscheinlich auf: Die Natur wendet um einige
Tage früher das Jahr, als die Uhr; die lebendige Zeit und die ZahlenZeit sind
nicht identisch, sind aus einander gebrochen.
Die Sonne ist
schon auf dem Weg, die längste Nacht ist schon vorbei … erst dann wechselt in
der ZahlenZeit die KalenderJahresZählung.
Die Zeit – in
Kalender gegossen, durch Uhren** vermessen – wie bekömmlich ist das für uns,
fragt sich der Pilger und schaut auf die gehetzten Menschen, die um ihn
herumeilen; getrieben von Zeitplänen, Kalenderterminen und der in Uhren eingezwängten Zeit.
Doch je mehr
Anstrengung, Beeilung, Druck, desto schneller scheint die Zeit zu vergehen,
desto weniger ZEIT JETZT.
Auf der
anderen Seite der Zeit – wie bekömmlich ist die freiGELASSENE Zeit – in ZahlenZeit vielleicht nur ein paar Minuten, in LebensZeit
eine „kleine“ Ewigkeit …
Der Pilger
beschloß in den AbLAUF seiner Zeit einzubrechen.
Er will sich ZeitLücken
schaffen, in der die Zeit entspannt, freigesetzt, unstruktuiert, freifließend
sein durfte.
Die Zeit
wieder freisetzen – wie ein kanalisierter Fluß, der wieder renaturalisiert wird
– in aller Freiheit und Ungesichertheit wollte er dann erWARTEN, was sie ihm
dann brachte.
* bizarr (absonderlich, eigenwillig verzerrt;
wunderlich; schrullenhaft)
**(Atomuhr mit einer Genauigkeit von ca. ·10−18. Das
entspricht einer Abweichung von einer Sekunde in 10.000 Mio Jahren)
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