Mittwoch, 23. Juli 2014




Wenn es so etwas wie Zukunftsmusik gibt,
dann war sie damals,
dann ist sie am Ostermorgen an der Zeit:
Zur Begrüßung des neuen Menschen,
über den der Tod nicht mehr herrscht.
Das müsste freilich eine Musik sein -
nicht nur für Flöten und Geigen,
nicht nur für Trompeten, Orgel und Kontrabass,
sondern für die ganze Schöpfung geschrieben,
für jede seufzende Kreatur,
so dass alle Welt einstimmen
und Groß und Klein, und sei es unter Tränen,
wirklich jauchzen kann,
ja so, dass selbst die stummen Dinge
und die groben Klötze mitsummen und
mitbrummen müssen:
Ein neuer Mensch ist da,
geheimnisvoll uns allen weit voraus,
aber doch eben da.

 

Eberhard Jüngel

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