Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen,
nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten,
nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung
umhergetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in
endloser Ferne,
müde und leer zum Beten, zum Denken, hungernd nach Farben, nach Blumen,
nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten,
nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung
umhergetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in
endloser Ferne,
zum Schaffen,
matt und breit, von allem Abschied
zu nehmen?
Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen
ein andrer?
Bin ich beides zugleich?
Vor Menschen ein Heuchler
und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist,
dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon
gewonnenen Sieg?
Wer bin ich?
Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin,
Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!
Dietrich Bonhoeffer
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