Mittwoch, 30. Oktober 2019





Wenn Morgenfrische der Mittagsmüdigkeit weicht,

wenn die Beinmuskeln vor

Anspannung beben,

wenn der Weg unendlich scheint

und plötzlich nichts mehr gehen will -

gerade dann darfst

du nicht zaudern.

D. Hammarskjöld

Dienstag, 29. Oktober 2019





Ich glaube tatsächlich, dass wir alles in uns haben.
Dies meine ich nicht nur in dem Sinne, dass wir alle Menschen sind
und dass es nichts Menschliches gibt, das uns fremd wäre,
weil es nichts Menschliches gibt, das es nicht in uns gäbe:
das Kind, der Kriminelle, der Verrückte, der Heilige, der Durchschnittsmensch.

Ich glaube nicht nur, dass dies alles in uns ist,
sondern dass wir uns all dessen auch gewahr sind und es spüren,
auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind.


Erich Fromm

Montag, 28. Oktober 2019






Das Glück findet

sich nur ein,
wenn man

keine

Bedingungen stellt.

Arthur Rubinstein



Sonntag, 27. Oktober 2019






                                               Das Leben kann nur rückwärts verstanden,

                                               muss aber vorwärts gelebt werden.



                                                               SÖREN A. KIERKEGAARD

Samstag, 26. Oktober 2019




                              

                         Versucht nicht, Dinge zu besitzen,
                         denn sie können nie wirklich besessen werden.
                         Achtet nur darauf,
                         nicht von ihnen in Besitz genommen zu werden,
                         dann seid ihr Herr der Schöpfung.


                                   Anthony de Mello

Freitag, 25. Oktober 2019



Der Tag,
an dem du für jede Kleinigkeit
in deinem Leben Dankbarkeit empfinden kannst,
an diesem Tag wird dein Herz
mit einer tiefen Zufriedenheit erfüllt sein
und beinahe beständige Freude wird dein sein.
Wer ständig froh sein will, der muß ständig dankbar sein;
das ist das Geheimnis.
Antony de Mello

Donnerstag, 24. Oktober 2019




Anmut und Behagen (2)


Ich sah auch schlechte Künstler,
verkrampft über zu schwierigen Stücken.
Ihr Spiel offenbarte ihre ganze Mühsal.
Vor lauter Hinsehn hörte man die Musik kaum.

Ein großer Schmerz für uns ist es,
daß wir deine schöne Musik so freudlos spielen,
Herr, der du uns Tag um Tag bewegst.

Daß wir immer noch bei den Tonleitern sind,
bei der Zeit der anmutslosen Bemühungen.
Daß wir zwischen den Menschen hindurchgehn
wie schwerbeladene, ernste, überanstrengte Leute.
Daß wir es nicht fertigbringen, über unserm Winkel der Welt,
während der Arbeit, der Hast, der Ermüdung
etwas auszubreiten wie

Anmut und Behagen der Ewigkeit.

Madeleine Delbrêl

Mittwoch, 23. Oktober 2019



Anmut und Behagen (1)

Unser großer Schmerz ist, daß wir dich ohne Freude lieben,
o du, von dem wir «glauben», du seist unser Jubel;
daß wir ohne Behagen und Anmut
an deinen Willen gekrampft sind,
der unsere Tage bewegt.
Ein großer Schmerz, Herr, ist es für uns,
einen Künstler zu hören,
wie er die Menschenmusik ohne Ermüdung spielt,
indem er sich von ihr tragen läßt,
und durch die Akrobatik der Harmonien hindurch
einer Welle von Liebe begegnet, die doch nur Menschenmaß hat.
Von ihm vielleicht sollten wir es lernen,
deine Liebe zu spielen,
wir, für die diese Liebe zu groß, zu schwer ist.

Ich sah einen, der eine Zigeunerweise spielte
auf einer Geige aus Holz, 
mit Händen aus Fleisch.

In dieser Geige trafen sich sein Herz und die Musik.
Die Zuhörer hätten niemals erraten können,
daß die Melodie schwierig war,
Und wie lang er Tonleitern üben mußte,
seine Finger verrenken,
um die Noten und Klänge sich in die Fibern
seines Gehirns einprägen zu lassen.

Sein Körper war fast ohne Bewegung,
nur seine Finger, seine Arme.
Wenn er sich lang bemüht hatte, die Wissenschaft
der Musik zu besitzen,
so war es jetzt die Musik,
die ihn besaß, ihn belebte,
ihn aus sich selber hinauswarf wie eine tönende Entzückung.

Unter jeder gespielten Notehätte man eine ganze Geschichte
von Fingerübungen, Anstrengungen, Kämpfen entdecken können;
aber jede Note enteilte,als sei ihre Aufgabe erledigt,
wenn sie durch ihren genauen, vollkommenen Klang den Weg
für eine andere vollkommene Note gebahnt. 

Jede dauerte solange es nötig war.
Keine ging zu schnell los.
Keine verzögerte sich.
Sie dienten einem unmerklichen und allmächtigen Hauch.



Madeleine Delbrêl

Dienstag, 22. Oktober 2019





                          Wir werden uns selbst überraschen,                                     

                          wenn wir das ernst nehmen,                                   
                          was in uns zum Leben kommen will.

                                     Ulrich Schaffer

Montag, 21. Oktober 2019






Wir reden
Wir reden dauernd
aneinander vorbei

Wir reden
Wir reden uns
immer weiter auseinander
Vielleicht
schweigen wir uns
wieder zusammen

Sonntag, 20. Oktober 2019






 

Keine Beschäftigung

kann uns den inneren Frieden rauben,

solange wir in unserem Herzen

ein einsames Plätzchen behalten,

wo wir uns selbst sein können und

wo der Lärm der Welt nicht eindringt.

 

 

Antonius von Florenz

Samstag, 19. Oktober 2019






Stellen Sie sich einen Patienten vor, der zum Arzt geht
und ihm sagt, woran er leidet.
Der Arzt sagt: „Ja, Ihre Symptome kenne ich sehr gut. Wissen Sie, was ich jetzt tun werde? Ich verschreibe Ihnen eine Arznei für Ihren Nachbarn."
Der Patient erwidert: „Vielen Dank, Herr Doktor, das wird mir sehr helfen."

Ist das nicht absurd? Aber so handeln wir alle.

Derjenige, der schläft, denkt immer, es würde ihm bessergehen, wenn ein anderer sich ändert.
Sie leiden, weil Sie schlafen, aber Sie denken sich: „Wie schön könnte das Leben sein, wenn die anderen sich ändern würden; wie schön könnte das Leben sein, wenn mein Nachbar sich änderte, oder meine Frau, oder mein Chef."

Wir möchten immer, dass jemand anderes sich ändert,
damit es uns gutgeht.

Doch sind Sie noch nie auf den Gedanken gekommen, dass selbst dann,
wenn sich Ihre Frau oder Ihr Mann ändert, Ihnen nicht viel geholfen wäre.
Sie sind genauso verwundbar wie vorher, genauso ein Narr wie vorher, schlafen genauso wie vorher.

Sie sind derjenige, der sich ändern muss, der die Arznei zu schlucken hat.

Doch Sie bestehen darauf: „Ich fühle mich gut, weil die Welt in Ordnung ist."

Irrtum! 

Die Welt ist in Ordnung, weil ich mich gut fühle.
Das ist die Botschaft, die uns alle Mystiker verkünden.


Anthony de Mello

Freitag, 18. Oktober 2019




                               Freude ist das Lichtfeld
                               anwesender Engel.


                                   Peter Horton

Donnerstag, 17. Oktober 2019




Geht hinaus in euren Tag ohne vorgefassten Ideen und vorausgeahntes Ermatten,
ohne Absicht mit Gott, ohne Bescheidwissen über ihn, 
ohne Begeisterung,
ohne Bibliothek,
brecht auf, ihm zu begegnen.

Brecht auf ohne vorgezeichneten Weg, ihn zu entdecken,
denn wisst man trifft ihn unterwegs und nicht am Ziel.

Versucht nicht, ihn nach ausgefallenen Rezepten zu finden,
lasst euch selbst in der Armut eines banalen Lebens von ihm finden.

 
Madeleine Delbrel

Mittwoch, 16. Oktober 2019






Ein Schicksal ist nicht
mehr wert
als ein anderes,
aber jeder 
Mensch muss das,
was er in sich trägt
respektieren.


Jorge Luis Borges

Dienstag, 15. Oktober 2019




                 Aber beunruhige Dich nicht mit Einbildungen.
                 Viele Befürchtungen sind Folgen von Erschöpfung und Einsamkeit.


                 Desiderata

Montag, 14. Oktober 2019




                    Ertrage freundlich-gelassen den Ratschluß der Jahre,
                    gib die Dinge der Jugend mit Grazie auf.
                    Stärke die Kraft des Geistes,
                    damit sie Dich im plötzlich hereinbrechenden Unglück schütze.


                    Desiderata

Sonntag, 13. Oktober 2019




                                   Wenn du dich mit anderen vergleichst,
                                   könntest Du bitter werden und Dir nichtig vorkommen;
                                   denn es wird immer jemanden geben,
                                   grösser oder geringer als Du.


                                   Desiderata

Samstag, 12. Oktober 2019




                  Du bist ein Kind des Universums,
                  nicht weniger als die Bäume und die Sterne;
                  Du hast ein Recht hier zu sein.
                  Und ob es Dir nun bewusst ist oder nicht;
                  zweifellos entfaltet sich das Universum wie vorgesehen.
                  Darum lebe in Frieden mit Gott,
                  was für eine Vorstellung Du auch von ihm hast
                  und was immer Dein Mühen und Sehnen ist.


                  Desiderata

Freitag, 11. Oktober 2019




                                     Jeder hat seine eigene,
     
                                               geheime, persönliche Welt.

                                    Es gibt in dieser Welt den besten Augenblick
                                    es gibt in dieser Welt die schrecklichste Stunde
                                    aber dies alles ist uns verborgen.

                                    Und wenn ein Mensch stirbt,
                                    dann stirbt mit ihm sein erster Schnee,
                                    und sein erster Kuß und sein erster Kampf...
                                    All das nimmt er mit sich.

                                    Was wissen wir über die Freunde, die Brüder,
                                    was wissen wir schon von unseren Liebsten?
                                    Und über unseren eigenen Vater
                                    wissen wir, die wir alles wissen nichts!

                                    Die Menschen gehen fort...
                                    Da gibt es keine Rückkehr.
                                    Ihre geheimen Welten können nicht wiedererstehen.
                                    Und jedesmal möchte ich von neuem
                                    diese Unwiederbringlichkeit hinausschreien.

                                    J. Jewtuschenko

Donnerstag, 10. Oktober 2019






Mach es wie der Vogel,
der nicht aufhört zu singen,
auch wenn der Ast bricht.
Denn er weiß,
daß er Flügel hat.


Don Bosco

Mittwoch, 9. Oktober 2019





Der heutige Zustand der Welt, das ganze Leben ist krank.
Wenn ich Arzt wäre und man mich fragte, was rätst du?
Ich würde antworten: 

Schaffe Schweigen! Bringe die Menschen zum Schweigen.
Gottes Wort kann so nicht gehört werden.
Und wenn es unter der Anwendung 
lärmender Mittel geräuschvoll hinausgerufen wird,
daß es selbst im Lärm gehört werde,
so ist es nicht mehr Gottes Wort. 

Darum schaffe Schweigen!
Sören Kierkegaard

Dienstag, 8. Oktober 2019

20191008 Camino Primitivo 4.6 Fonsagrada-Castroverde

Der Regen war für Nachmittags angekündigt ... als Vorläufer kam erst Nebel, dann Nieselregen, der dann auch die Regenpausen ausfüllte ... also Konzentration auf den Weg ...
Die Barmherzigkeit von Kurven und Bebbo, der Straßenkehrer hatten wieder Hochkonjunktur ...
Das Erstere bedeutet, daß bei jedem Anstieg (und davon gab es wieder viele) jede Kurve barmherzig verhüllt, ob es endlich eben weiter gehen kann oder halt weiter hin auf - Kurven wurden heute durch den Regenschirm ergänzt, der den Sichtbaren Horizont sehr einschränkt 🤣😂🤣
Bebbo, der Straßenkehrer wurde gefragt, wie er die endlos langen Straßen kehren könne- schaue dir nie die ganze Straße an ... einfach Schritt für Schritt und plötzlich bist du am Ende der Straße ... oder Steigung oder oder oder
Der Nachmittag fiel dann ganz ins Wasser, aber ich schaffte die Etappe mit viel auf und noch mehr ab ... und freue mich auf die Sonne und Lugo Morgen 😀🌈💫






                                      Laßt uns Gehende bleiben.
                                      Wir sind nicht ganz zu Hause auf dieser Welt.
                                      Wenn wir pilgern, sind wir nicht wir.

                                      Er geht mit. Er ist dabei.

                                      Wir sind unterwegs mit dir, Gott.

          
                           Durch Dunkel und Nässe,
           
                           durch Nebel und oft ohne Weg
           
                           und nicht selten ohne Ziel.
Wir sind Wanderer.
Wir sind Gehende.

                                      Wir sind noch nicht ganz angekommen.

                                      So wandert Gott mit uns
           
                           und lehrt uns das Gehen -
           
                           und das Suchen

                                      Dorothee Solle

Montag, 7. Oktober 2019




Nicht das,
was wir 
sind und haben,
bestimmt 
unser Glück,
sondern,
das
was wir
glauben
zu sein und zu haben.



Peter Rosegger


Sonntag, 6. Oktober 2019

20191006 Camino Primitivo 4.4 Berducedo - Grandes

Die Sonne hat den Nebel besiegt 🌞🌈😇. Gemeldet war leichter bis mäßiger Regen 🙄 gekommen war dann s.o.
Es geht hier nicht ohne auf und ab.
Garniert mit einem Rundweg um den größten Stausee Asturiens - nach dem 2. Weltkrieg (unter Franco) erbaut wird da anscheinend noch Strom erzeugt, auch wenn reichlich Wasser im See fehlt ... angekündigt sei wohl, daß Pilger über den See befördert werden solle, schreibt der Pilgerführer ... allein wie soll das bei der Topographie etwas bringen und ob das sich rechnen würde ... FAKE NEWS ... 😎😚🤣🤣😂🤣 ...
Also erst einmal runter zur Staumauer (Besichtigung des Werkes allerdings nur Do möglich) also wieder hin auf zu dem Ort, der dem See den Namen gab und nun wohl hoch genug über dem See hingesetzt wurde.
Und dann kommt langsam schon Santiago in Sicht oder erst einmal in Planungsreichweite ... noch eine Woche mit einem Ruhetag in Lugo.
Vamos😊🙈😚😏😁🤔😉🌈



Alles fließt, panta rhei, 
lehren Heraklit und die Alten Griechen.

Nichts ist festzuhalten,
 alles vergeht.


Wir sind nicht morbide, 

sondern weise,

wenn wir das nicht vergessen.


 Ulrich Schaffer

Samstag, 5. Oktober 2019

20191005 Weg über die Hospitales

Camino Primitivo ist der ursprüngliche, der erste Weg nach Santiago. Zu einer Zeit, da Spanien von den Mauren beherrscht war gab es (wie bei Asterix) nur einen geringen Teil, der nicht besetzt war; der unwirtlichen, weil bergige Norden; in dem konnte man von Oviedo nach Santiago relativ gefahrlos wallen. Problem war die heutige Etappe: 30 km im nirgendwohin und so hoch, daß es im Winter nicht möglich war diesen Weg zu gehen. Dort in der Höhe gab es auf 2 oder 3 km drei Herbergen (Hospitales), die im wirtlichen Tagen den Pilgern Rast und Unterschlupf gaben ( heute nur noch ein paar Steine/ kaum Ruinen nennbar.
Wer den Weg geht weiß, warum später Wege weiter südlicher gesucht, gefunden und nun überlaufen sind 😊.
Ein mitleidvoller oder ggf auch geschäftstüchtiger König erkannte, daß es auf Dauer nicht gut ist, daß sich die Pilger im Winter bei Eis und Schnee (soll es mal gegeben haben) vor dem Paß stauenten und auf besseres Wetter wartete ... also gründete er eine Siedlung in dem Tal, das den Paß umgeht und so konnten die Pilger auch winters von Oviedo nach SdC pilgern.
Doch es ist hier ja noch fast Sommer; also ist Pilger natürlich über Hospitales gegangen in der Hoffnung wider besserem (innerem Pilger)Wissen, daß das, was die Wettervorhersage angezeigt hatte Wolken und nicht Nebel ist ... was es dann aber war.
Und statt Anstrengung, Schweißperlen und toller Aussicht gab es halt kalten Wind, Nebel, keine Aussicht,dafür äußerste Konzentration auf den Weg ... quasi Wegmeditation ... Schritt für Schritt ...
die Aussicht kam dann beim Abstieg 😊🙄😇🌈🌞





Ich habe keine Zeit
















mich zu beeilen.


Igor Strawinsky