MÄRZ
Der Pilger war immer wieder auf Neue
fasziniert zu beobachten
was
sich hinter dem nächsten Hügel, der nächsten Wegbiegung für ihn auftat.
BAUM AUF GANG
Manchmal war es
„eindeutig“ – manchmal nicht klar, was sich ihm da eröffnete
Brücke
Auto Bäume Wald Kirchturm Häuser Menschen Rehe Berggipfel Felder
Jetzt was es ein Baumaufgang
wie
die Sonne am Horizont
erhob
sich ein Baum hinter dem Hügel
mit
jedem seine Schritte mehr und mehr
Baumaufgang – ob jemand diesen Begriff verstehen würde
fragte er sich lächelnd.
Be griff
In Kindheit und
Jugend und auch noch danach hatte er immer neue Begriffe kennengelernt.
Als kleines Kind hatte er in
die Welt geschaut – einfach
so
Er war durch die Welt
gegangen und hatte sie erfahren – einfach
so
Dann hatte jemand zu ihm
gesagt: Das IST ein Haus, ein Mensch, eine Brücke …
Von nun an wurde von ihm erwartet,
dass er WUSSTE, was DAS
IST
ein
Haus, ein Mensch, eine Brücke …
die Welt war nicht
mehr die Gleiche wie zuvor
Er war lange und weit gegangen bis im etwas auffiel:
Beim Wald sah er zum
ersten Mal,
dass es das was er im
Kopf mit dem Begriff „WALD“ verband
nicht gab.
Die WIRKLICHKEIT „W A L D“ war immer anders, hing von so
vielem ab,
war immer wieder neu
und ganz anders!!!
Erschrocken und erfreut erkannte er, dass ein Begriff
nicht die WIRKLICHKEIT ist.
Der Begriff war für ihn wie eine Mauer zwischen ihm und der
REALITÄT gestanden.
Seit diesem Augenblick war er misstrauisch geworden
gegenüber Begriffen und versuchte hinter sie und durch sie hindurch sich dem
Wesen, der Wirklichkeit zu nähern
Und erneut nahm er sich vor misstrauisch zu sein gegenüber
Begriffen.
Baumaufgang auf der Via Regia ©
Bernd H Brang
das suchen, was hinter den Begriffen lebt
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