Donnerstag, 1. März 2012


MÄRZ


Der Pilger ging entlang eines sprudelnden Bergbachs.


Auf seinem Weg war an vielen Wasserläufen entlang gegangen

kleine Rinnsalen                     Bächen                          Flüssen                                         Strömen


waren seine Begleiter gewesen


an heiße Sonnentage            bei strömendem Regenwetter                         an windigen Etappen


wie unterschiedlich der „eine“ Wasserlauf doch sein konnte


so schmal, dass er mit Leichtigkeit zu überspringen war
                                                 dann so breit, dass er ihn nur mit einem Boot überqueren konnte

ruhig und träge und fast wie ein See
                                                   dann wieder so schnell und voller wilder Strudel und Untiefen

hell und klar und durchsichtig bis zum Grund
                                     dann von Regen und Schneeschmelz aufgewühlt in schmutzigem Braun


wie unterschiedlich er „seinen“ Wegbegleiter doch wahrnahm

je nachdem

wie das Wetter war                                                                              wie er sich gerade fühlte
                                                                                     was ihn gerade bewegte
                                             welchen Gedanken er gerade nachhing





Er erkannte, dass der BEGRIFF FLUSS, dem Wasserlauf nicht gerecht wurde, der ihm so manche Stunde ein lebendiger Wegbegleiter gewesen war.

Da wurde er misstrauisch gegenüber BeGriffen und machte sich auf,  hinter den BeGriffen die lebendige und freie Wirklichkeit zu suchen.

Bergbach in Österreich                                                                                                                                                               © Bernd H Brang

das suchen, was die Wirklichkeit aus den Begriffen befreit

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