APRIL
Der
Pilger ging durch eine hügelige Mittelgebirgslandschaft.
Er
ging bergauf und bergab – manchmal hatte er Schmerzen und dann ging er wieder
locker und leicht -
Er
ging im Sonnenschein und auch im Regen – mal mühsam und angestrengt, dann
wieder beschwingt und voll Elan -
Die
Tage waren hell und sonnig und dann wieder grau und wolkig -
- wie im „richtigen Leben“.
Ein
Wort ging ihm immer wieder durch den Sinn – das Leben ist wie eine Reihe von
Karfreitagen gefolgt von Ansätzen einer Auferstehung.
Dieses
Wort hatte Kraft.
Da
wird Kreuz und Leid als das gesehen was es ist – ein Teil des Lebens.
Ohne, dass die lichte Seite der Hoffnung
weggeschoben wird.
Da wird die lichte Seite der Zuversicht nicht als
Beruhigungsmittel verordnet.
Da wird das Dunkle und Bedrückende von Schmerz
und Täuschung
nicht als das alles niederdrückende Schicksal geschluckt.
nicht als das alles niederdrückende Schicksal geschluckt.
Da
wird die Hoffnung und Zuversicht, die alles übersteigt
und transzendiert als das gesehen was es ist – ein Teil des Lebens.
und transzendiert als das gesehen was es ist – ein Teil des Lebens.
Und
sein Blickwickel hatte sich gewandelt – es war ihm als sei er nicht mehr
alleine auf dem Weg unterwegs.
Ein
Mitpilger hatte sich eingestellt mit dem er ins Reden kam und dem er mit einem
ungewöhnlichen Vertrauen alles erzählten und alles fragen konnte.
Über
Glück und Unglück seines Lebens – immer mehr konnte er mit ihm teilen – Fragen,
die er noch nie jemand gestellt hatte, konnte er loswerden – Ansichten und
Meinungen, die er vor sich selbst nicht ausdrücken konnte flossen nun aus ihm
heraus.
Und
sein Mitpilger erklärte ihm alles* - das was der Pilger nicht verstand, auch
wenn er immer wieder nachfragte, ließ er in sich hineinsickern; er wollte es in
sich bewahren und war sich sicher, dass er es zur rechten Zeit verstehen und
erkennen würde.
Das Gespräch wurde immer
dichter und tiefer, sodass er schließlich auch
die letzte und bedrängenste
Frage nach Leid und Tod und Kreuz stellen konnte.
Nun
wurde sein Mitpilger still – da gab es keine tiefschürfenden Erklärungen, keine
Weisheitsworte – nur Schweigen …
Als
der Pilger seine Frage vorsichtig nochmals stellen wollte, antwortete ER dann
doch.
ER
erzählte von sich, dem Zimmermannssohn, der die Menschen und das Leben einfach
liebte.
ER
erzählte von seinem Leben und seiner Lehre, die einfach war und mit der ER dann
immer mehr aneckte,
weil
viele spürten, dass sie das Leben und die Mitmenschen anders sehen und
behandeln müssten; sie spürten, dass sie Macht und Herrschaftsansprüche,
Besitztümer und Sicherheiten aufgeben müssten; dass sie aus der scheinbaren Sicherheit der
Sesshaftigkeit aufbrechen und sich auf den WEG einlassen müssten;
Und
dann konnten sie es nicht mehr ertragen – er musste weg – aus ihrer Stadt
hinaus – aus ihrem Leben hinaus sollte er das Kreuz tragen – damit sie ihre
Ruhe hätten …
Es
musste draußen vor der Stadt sein,
damit sie sich danach nicht mehr mit ihm abgeben und sich an ihn erinnern
mussten …
er nahm sein Kreuz auf sich
und trug es hinaus aus der Stadt
sein Leben war zu Ende – so
wie sie es sich gewünscht hatten
Doch am dritten Tag entkam
er dem Tod und eröffnete ein neues nie gekanntes Leben
seine
ersten Zeugen waren eine Frau, ohne jegliches Ansehen und Fischer …
wie schon bei seiner Geburt, welche, die eher draußen als sesshaft waren
Und
seit dieser Zeit geht ER mit allen, ob sesshaft oder pilgernd unterwegs –
hören können ihn allerdings die leichter, die
weniger Geräusche um sich haben
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