FEBRUAR (3)
Die Brachzeit war für den Pilger eine Zeit des
Kraftschöpfens, des Aus-Ruhen.
Er bemühte sich den Rhythmus und die Weisheit der Natur um
sich in sich hineinzulassen.
Und in diesen RuheRhythmus kamen auch immer wieder
Erinnerungen zu ihm.
Schon lange hatte er sich auf
diesen Ort gefreut – ein Ort gegründet in absoluter Einsamkeit vor vielen
Jahrhunderten – ein Ort der Ruhe, Zufriedenheit, Geschichte atmete – auch heute
noch wo ihn die Touristen längst überrannt hatten.
Viele Male war auch er als Tourist
dort angekommen und dann als Sinnender wieder weitergefahren – nun würde er
diesen Ort als Pilger und zu Fuß besuchen – er freute sich darauf in dem
Kloster Aufnahme zu finden – nahe an der jahrhundertalten Kirche die Nacht zu
verbringen und dann vielleicht einen Ruhetag lang dort ein zu kehren.
Sein Herz öffnete sich, als er
durch eine wild romantische Schlucht in schönsten Sonnenschein den Weg dorthin
ging.
Sein Herz öffnete sich ganz weit
– wunderbar!!!
Die erste Seifenblase platzte als
er erfuhr, dass den Pilgern zwar von dem Kloster Herberge angeboten wurde,
allerdings ein (un-)gehörigen Abstand davon...
Die Stimmungslage des Pilgers ging einen Wertungspunkt nach unten...
Er hatte sich das doch so schön ausgemalt und vorgeplant...
Die zweite Seifenblase als frau
ihm mitteilte, dass es die Räume der Herberge leider von kleinen Tierchen
bevölkert wurde und die alternativ bereitgestellten Räume leider schon belegt
seien – und außerdem könnte sie/man ihm nicht weiterhelfen – es gäbe aber noch
andere Alternativen...
Die Stimmungslage des Pilgers ging weitere Wertungspunkte nach unten...
Er hatte sich das doch so schön ausgemalt und vorgeplant...
Die Herbergssuche ging weiter... Die nächsten Herbergen waren
ebenfalls überfüllt...
Wie hatte er sich
darauf gefreut in diesem Ort zu nächtigen und zu rasten – nun begann er auszu
rasten – so war das nicht geplant
Die Sonne wurde von dunklen Wolken bedeckt – auch wenn sie
im Außen noch schien.
Die Stimmungslage des Pilgers ging nun ganz nach unten...
Nur die Wolken hatten ihre
Schleusen noch nicht geöffnet.
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