FEBRUAR (4)
Er saß vor der vollen Herberge –
umgeben von Mauern und einem alten Steinturm – unempfänglich für die Schönheit
des alten Dörfchens, das sich in keinerlei Weise geändert hatte...
Hier gab es für ihn keine Empfang!
Doch da erreichte ihn ein Anruf
eines Freundes, aus vergangen Tagen, der von seine Herbergssuche gehört hatte.
Er lud ihn in sein Haus ein – das eine Wegstunde entfernt war!
Plötzlich schiene die Sonne
wieder – der Ort mit seinen engen Gäßchen und alten Häusern war wieder pittoresk
und einladend.
Die Stimmungslage des Pilgers drehte sich total.
So hatte er es sich nicht ausgemalt und vorgeplant...
Auf dem Weg zu seiner Herberge fragte
er sich, ob er nicht oft in den Seifenblasen seiner Vorstellung und Pläne
gefangen war, die ihm Realität in den verschiedensten Fehlfarben vorgaukelte.
Und immer wieder, wenn eine davon
platze verfinsterte sich die Sonne – sein Illusion war am Leben, wie es nun
einmal ist, zerplatzt.
Er war enttäuscht worden – doch
mit der entTäuschung auch dem etwas näher gekommen, was in und hinter seinem
Leben wirkt und webt.Eine seiner Konstrukte war als nicht haltbar zerbrochen – doch dem Leben war er näher gekommen.
Er nahm sich vor immer wieder
aufs Neue auf seine Seifenblasen zu achten und sich nicht zu sehr zu krämen,
wenn sie zerplatzen an der Realität des Lebens wie es nun mal ist – vielleicht
konnte er ja lernen, dass Ent-täuschung ihn von Täuschungen befreiten und ihn
näher zum Leben führten – irgendwie höher führten.
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