Freitag, 10. Mai 2013




Befragt über sein Verhältnis zur Natur, sagte Herr K.:

„ich würde gern mitunter aus dem Haus tretend ein paar Bäume sehen.
Besonders da sie durch ihr der Tages- und Jahreszeit entsprechendes Andersaussehen
einen so besonderen Grad von Realität erreichen.

Auch verwirrt es uns in den Städten mit der Zeit,
immer nur Gebrauchsgegenstände zu sehen,
Häuser und Bahnen, die unbewohnt leer, unbenutzt sinnlos wären.

Unsere eigentümliche Gesellschaftsordnung läßt uns ja auch die Menschen
zu solchen Gebrauchsgegenständen zählen,
und da haben Bäume wenigstens für mich, der ich kein Schreiner bin,
etwas beruhigend Selbständiges, von mir Absehendes,
und ich hoffe sogar, sie haben selbst für die Schreiner
einiges an sich, was nicht verwertet werden kann."

 Bertolt Brecht

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen