Der Ball des Gehorsams (2)
Denn ich glaube, du hast von den Leuten genug,
die
ständig davon reden, dir zu dienen
mit
der Miene von Feldwebeln,
Dich
zu kennen mit dem Gehabe von Professoren,
Zu
dir zu gelangen nach den Regeln des Sports
Und
dich zu lieben,
wie
man sich nach langen Ehejahren liebt.
Eines
Tages,
als
du ein wenig Lust auf etwas Anderes hattest,
hast
du den heiligen Franz erfunden
und
aus ihm Deinen Gaukler gemacht.
An
uns ist’s, uns von dir erfinden zu lassen,
um
fröhliche Leute zu sein,
die
ihr Leben mit dir tanzen.
Um
gut tanzen zu können, mit dir oder auch sonst
Braucht
man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt.
Man
muss ihm nur folgen,
darauf
gestimmt sein, schwerelos sein,
Und
vor allem: Man darf sich nicht versteifen.
Man
soll dir keine Erklärungen abverlangen
Über
die Schritte, die du zu tun beliebst,
Sondern
ganz mit dir eins sein – und lebendig pulsierend
Einschwingen
auf den Takt des Orchesters
den
du auf uns überträgst.
Man
darf nicht um jeden Preis vorwärtskommen wollen,
manchmal
muss man sich drehen oder seitwärts gehen.
Und
man muss auch innehalten können
oder
gleiten, anstatt zu marschieren.
Und
all das wären ganz sinnlose Schritte,
Wenn
die Musik nicht eine Harmonie daraus machte.
Madeleine
Debrél
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