Samstag, 16. Dezember 2017


Heute ist der vierzehnte Juli (04)

Wir haben aus unserem Leben eine Turnübung gemacht.
Wir vergessen, dass es in deinen Armen getanzt sein will,
Dass dein heiliger Wille von unerschöpflicher Phantasie ist.
Und dass es monoton und langweilig
Nur für grämliche Seelen zugeht,
Die als Mauerblümchen sitzen am Rand
Des fröhlichen Balls deiner Liebe.

Herr, komm und lade uns ein.
Wir sind bereit, dir diese Besorgung vorzutanzen,
Dieses Haushaltungsbuch,
dieses Essen, das bereitet werden muss,
diese Nachtwache,
Bei der wir schläfrig sein werden.
Wir sind bereit, dir diesen Tanz der Arbeit zu tanzen,
Den der Hitze und dann wieder den der Kälte.
Wenn gewisse Melodien in Moll stehen,
werden wir nicht behaupten,
Sie seien traurig;
Wenn andere uns etwas außer Atem bringen, sagen wir nicht,
Sie stießen uns die Lunge aus dem Leib.
Und wenn uns jemand anrempelt, nehmen wir es lachend hin,
Weil wir wissen, dass so was beim Tanz immer vorkommt.

Herr, lehre uns den Platz,
Den in dem endlosen Roman,
Der zwischen dir und uns begonnen hat,

Der Tanz einnimmt, dieser seltsame Tanz unsres Gehorsams.


Madeleine Delbrél

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