Anmut
und Behagen (1)
Unser großer Schmerz ist, daß wir
dich ohne Freude lieben,
o du, von dem wir «glauben», du
seist unser Jubel;
daß wir ohne Behagen und Anmut
an deinen Willen gekrampft sind,
der unsere Tage bewegt.
Ein großer Schmerz, Herr, ist es
für uns,
einen Künstler zu hören,
wie er die Menschenmusik ohne
Ermüdung spielt,
indem er sich von ihr tragen läßt,
und durch die Akrobatik der
Harmonien hindurch
einer Welle von Liebe begegnet,
die doch nur Menschenmaß hat.
Von ihm vielleicht sollten wir es
lernen,
deine Liebe zu spielen,
wir, für die diese Liebe zu groß,
zu schwer ist.
Madeleine Delbrêl
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