Bahnhof von Confranc - Estacion |
Wie eine Trennungslinie liegen die Pyrenäen auf seinem Weg von Frankreich nach Spanien.
Nur wenige Pässe führen darüber und ermöglichen einen Übergang, einen Austausch.
Der Pass, den er gehen will führt ihn durch eine urtümliche Schlucht, in der es am Anfang viel Platz für seinen Weg, eine Straße und einen Gebirgsfluß gibt.
Kühe weiden auf den Wiesen. Kleine Ortschaften schmiegen sich an die Hänge, Bauernhöfe grüßen aus entfernten Höhen und zeigen, dass Menschen auch in dieser Gegend leben und sie bewirtschaften – weit ab von Industrie und Ballungszentren.
Kilometerweit führt sein Weg auf einmal kerzengerade durch die Wiesen und Felder. Er folgt einer alten Eisenbahntrasse, die heute aufgegeben ist. Der Pilger entdeckt immer mehr Relikte dieses Versuches die Trennung durch die Berge der Pyrenäen zu überwinden.
Brücken und Viadukte spannen sich über Gebirgsbäche und kleinere Seitentäler – doch nun sind sie ohne weitere Anbindung an Straße oder Schiene.
Sein Weg ist ein Teil einer alten Bahnstrecke, die vor hundert Jahren gebaut wurde, um Frankreich mit Spanien über diesen Pass miteinander zu verbinden. Ein acht Kilometer langer Tunnel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Passhöhe durch das Gebirge geschlagen – Brücken und Viadukte krallten sich in schwindelerregenden Höhen an den Felsen.
Eine gewaltige Anstrengung wurde unternommen. Ob auch daran gedacht wurde, wie viele Menschen dabei ihr Leben und ihre Gesundheit riskierten und vielleicht auch verloren haben...
Auf der spanischen Seite wurde ein beeindruckender Bahnhof erbaut – mitten im Gebirge. Mit einer Länge von 214m war er der größte in Spanien – in Europa war nur der Bahnhof in Leipzig größer.
1928 wurde er vom span. König und dem französ. Ministerpräsident mit dem Spruch: ‚Es gibt keine Pyrenäen mehr!‘ eröffnet.
Die Infrastruktur war auf mehrere tausend Zugreisende ausgelegt. Die wirtschaftliche Zukunft konnte beginnen...
Doch Wirtschaftskriese, Bürgerkrieg, 2.Weltkrieg und die technische Weiterentwicklung machten dieses gewaltige Projekt zunichte.
Immer wieder traf der Pilger auf die Relikte dieses gewaltigen Traums, von dem nun nur noch die Ruinen der Brücken, Viadukte, die Wege, die dem Schienenweg nun folgen und schließlich das Gerippe des gewaltigen Bahnhofs Zeugnis abgeben.
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