Samstag, 13. April 2013


 
APRIL (1)
 

 
Der Pilger ist wieder unterwegs. Zwar ist der Winter noch sehr zäh und vom Frühling noch scheinbar nichts zu sehen – doch dem kundigen Auge entgehen die winzigen Spuren doch nicht.
Die Natur hat in der Brachzeit des Winters neue Kräfte gesammelt
– auch wenn der Winter sich mit seinem Ostwind sich dagegen stemmt –
die Lebenskraft wird sich durchsetzen. 
‚Woher nehme ich eigentlich diese Zuversicht?‘ geht es dem Pilger durch den Kopf.
Reine Statistik – weil das eben immer so war…‘ verschiedene Stimmen gehen ihm durch den Sinn; jede mit einer anderen Gefühlsfärbung.
Je nachdem welcher er folgt hat das ganz subtile Auswirkungen auf seine Stimmung.
Plötzlich, wie er da noch seinen Gedanken, Überlegungen, Gefühlen nachhing, war da ein Mitpilger bei ihm, dem er auf seinem Weg schon öfters begegnet war – allerdings ohne direkt mit ihm gesprochen zu haben.
Der ging mit leichtem Gepäck und hatte doch alles was er benötigte.
Wenn er ihm im Wald begegnet war, hatte der Pilger das Empfinden, dass immer irgend
ein Tier in der Nähe war und die Vögel schienen froher, lauter und lebendiger zu singen.
Fast schien es, dass er mit den Tieren eine stumme Zwiesprache führte,
lebendigen Kontakt pflegte.
Auch in der Pilgerrunde, in der er war, ging es lebendig, froh und zufrieden zu.
Irgendwie ein lebensfroher Mensch, vom Leben erfüllt und das teilte er dann mit allen.
Ja, es kam vor, dass er mit einer Geige aus einem Ast und einem Zweig fröhlich
tanzend und musizierend Stimmung machte.
 
Während sie nun miteinander gingen, erzählte der Pilger von Brachzeit und Ostwind, vom Kräftesammeln der Natur und der bevorstehenden Frühlingszeit.
 
‚So war wohl Ostern!‘ sagte der Mitpilger.
‚Das klingt als seiest Du dabeigewesen!‘ versetzte der Pilger lachend.
‚Das eher nicht – aber jeder hat doch seine Vorstellung, wie das wohl gewesen sein könnte.‘
‚Naja, die überlieferten Berichte sind ja wohl nicht sehr schlüssig, wiedersprechen sich doch irgendwie in den Details! ‘
‚Ja, wie die Auferweckung sich in Raum und Zeit ereignet hat, das ist für uns Menschen wohl nicht begreifbar und damit auch nicht mit unserem techn. Verstand, unseren beschränkten Mitteln, die viel mit Zahlen und Fakten zu tun haben, zu beschreiben.‘
‚Wie würdest Du das dann beschreiben, damit auch ich es verstehen kann?‘



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