Dienstag, 2. September 2014



Ich habe gesagt: „Man hat kein Recht, irgendwelche Forderungen zu stellen." 
Bezieht sich das auch auf unsere Kinder? Früher oder später wird sich Ihr Kind - mit Gottes Segen - von Ihnen lösen müssen. 
Und Sie werden keine Rechte mehr über Ihre Tochter oder Ihren Sohn haben. Im Grunde ist sie oder er auch nicht Ihr Kind - das sind sie nie gewesen. 
Ihr Kind gehört dem Leben, nicht Ihnen. Niemand gehört Ihnen. Wovon Sie sprechen, ist die Erziehung des Kindes: Wenn du zu Mittag essen willst, musst du zwischen zwölf und eins zu Hause sein, sonst bekommst du eben nichts mehr. Punktum. So ist das bei uns. Bist du nicht pünktlich, gibt es kein Essen. 
Du bist frei, aber die Konsequenzen musst du tragen.

Wenn ich sage, dass man keine Erwartungen an andere haben soll, keine Forderungen stellen soll, 
meine ich damit Erwartungen und Forderungen, die meinem eigenen Wohlbefinden dienen. 
Der Präsident der Vereinigten Staaten muss zwangsläufig Forderungen an die Bürger stellen. 
Der Verkehrspolizist muss zwangsläufig Forderungen an die Verkehrsteilnehmer stellen. 

Aber diese Forderungen betreffen das allgemeine Verhalten - Verkehrsregeln, gute Organisation, das reibungslose Funktionieren der Gesellschaft -, sie sind nicht dazu da, dass der Präsident oder der Verkehrspolizist sich wohl fühlen können.

Anthony de Mello















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