Ich habe gesagt: „Man hat kein Recht,
irgendwelche Forderungen zu stellen."
Bezieht sich das auch auf unsere
Kinder? Früher oder später wird sich Ihr Kind - mit Gottes Segen - von Ihnen
lösen müssen.
Und Sie werden keine Rechte mehr über Ihre Tochter oder Ihren
Sohn haben. Im Grunde ist sie oder er auch nicht Ihr Kind - das sind sie nie
gewesen.
Ihr Kind gehört dem Leben, nicht Ihnen. Niemand gehört Ihnen. Wovon
Sie sprechen, ist die Erziehung des Kindes: Wenn du zu Mittag essen willst, musst
du zwischen zwölf und eins zu Hause sein, sonst bekommst du eben nichts mehr.
Punktum. So ist das bei uns. Bist du nicht pünktlich, gibt es kein Essen.
Du
bist frei, aber die Konsequenzen musst du tragen.
Wenn ich sage, dass man keine Erwartungen an
andere haben soll, keine Forderungen stellen soll,
meine ich damit Erwartungen
und Forderungen, die meinem eigenen Wohlbefinden dienen.
Der Präsident der
Vereinigten Staaten muss zwangsläufig Forderungen an die Bürger stellen.
Der
Verkehrspolizist muss zwangsläufig Forderungen an die Verkehrsteilnehmer
stellen.
Aber diese Forderungen betreffen das allgemeine Verhalten -
Verkehrsregeln, gute Organisation, das reibungslose Funktionieren der
Gesellschaft -, sie sind nicht dazu da, dass der Präsident oder der
Verkehrspolizist sich wohl fühlen können.
Anthony de Mello
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