Sonntag, 27. Mai 2012


JUNI

Sein Weg führte den Pilger durch eine hügelige, dicht bewaldete Gegend,
Bei den vereinzelten Ausblicken, die ihm der Wald gewährte, sah er eine Burg, auf die er zu ging. Immer größer und mächtiger, bedrohlicher zeigte sie sich ihm – hoch und stolz auf dem Berg.

Ihr Ursprung ging lange zurück – in grauer Vorzeit hatten sich Menschen in unsicheren Zeiten auf diesen Berg zurückgezogen, hatten ihn befestigt, so dass sie Schutz vor Überfällen und in Kriegszeiten für sich und ihr Hab und Gut fanden.

Dann irgendwann hatten sich Herren dieses Berges bemächtigt und eine Burg bauen lassen von den Untertanen, die dann oft keinen Schutz sondern Unterdrückung und Frondienste ertragen mussten.

Schutz dort oben                                       Sinn um kehr                        Unterdrückung von oben

Als er durch das Burgtor in den innersten Hof kam sah er die weißen Tauben, die auf dem Zaun um eine Kanone saßen.

Waffe des Krieges                                    Sinn um kehr                              Symbol des Friedens

Um Schwerter in Pflugscharen, Kanonen in Glocken um zu schmieden
muss ich erst erkennen, was bei mir oben ist ging es ihm durch den Sinn:
denn
je nachdem was bei uns oben ist
was für uns oben ist
das kommt auch auf uns herab
für jeden ist etwas anderes oben

für uns Christen* müßte jesus oben sein
                                                        oberstes prinzip müßte jesus sein

und wenn das wäre
dann käme der geist jesu                                                                  auch wie feuer auf uns herab

wie regen                              wie freude                     wie Wahrheit                      wie ein wunder

wenn jesus oben wäre für uns
sprächen wir eine andere sprache
dann brauchten wir keine verbuchte religion zu sein
die glaubt dadurch alles in Ordnung und in  der wahrheit zu halten und im gesetz
daß sie alles festlegt


der heilige geist ist kein papagei der nur nachplappert
was einstudiert ist
nachplappert durch den mund von papstes durch den mund von bischöfen pastören
und die anderen
haben ja nicht einstudiert also haben die auch nichts zu sagen
und wehe
wenn einer das nicht einstudierte spricht
er überlegt, was bei ihm „oben“ ist
und was dann auf ihn herabkommen wird
der heilige geist
ist ein wind ein sturm
im hebräischen und im griechischen
gibt es für wind und für geist nur ein wort
der wind aber
ist der einzig freie im land

wenn man den versucht
zu lenken zu dirigieren festzulegen
dann ist es sofort aus mit ihm
der wind und der wahre geist
sind die einzig freien im land

sehen wir also zu
was über uns ist was für uns oben ist wer für uns oben ist
denn was oben ist
kommt auch als geist
auf uns herab

Tauben und Kanone auf der Wartburg                                                                                                                                    © Bernd H Brang
dem nachspüren, was bei mir oben ist
Text aus wilhelm willms der geerdete himmel
* je nach Bekenntnis / Glaubensrichtung anpassbar

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