Je näher dem Ziel, desto stiller, schweigsamer - nach denklicher ...
Die Nacht hatte es noch geregnet ... am Morgenhimmel waren noch graue Wolken ...
Das Frühstück war später, wegen der Hl. Messe ... eine spezielle Einladung für mich war nicht nötig, das war die Einladung! Zusammen mit dem Konvent der Brigita-Schwestern ... dann Frühstück mit einem deutschen Paar, das von Rom aus aufgebrochen war, um über Assisi, Florenz, Bologna, Venedig nach München zu gehen.
Ganz im Sinne von gestern ... so oder ganz anders ... war dann der Start in meine vor letzte Etappe, bevor dann mein Weg mich nach Rom führen sollen ... nach ein bißchen Suchen ging ich den morgendlichen Aufstieg an ... und war froh über jeden Stein auf dem Weg und dankbar für meinen Pilgerstab. Denn es ging einen steilen Waldweg nach oben. Da es ja geregnet hatte war der Untergrund fast wie Schmierseife ... da war jeder Stein, der sonst zum Stolperstein werden kann ein willkommener Halt, genau wie der Pilgerstab Halt und Stütze war.
Nach diesem Aufstieg ging der Weg eine Weile am Hang entlang mit herrlichem Ausblick auf Orte auf dem Berg. Danach eigentlich durchweg auf Asphalt und Straßen.
Mehr und mehr kam die Sonne dann wieder zum Vorschein, auch wenn sie noch eine Weile gegen die grauen Wolken angehen mußte und noch ein paar Abschiedsregentropfen vom Himmel herunter kamen.
Spannend war es dann nochmal, als sich in meiner Laufrichtung sich wie es schien noch einmal alle grauen Wolken zu versammeln schienen, doch letztlich hatten sie keine Chance - die Sonne setzte sich wieder durch und als ich den Anstieg hoch nach Montelibretti anging brannte sie wieder wunderbar auf mich herunter!
Ja und was mich dann doch noch beschäftige - außer dem Nach - denken und -spüren des Wegs und der bevorstehenden Ankunft in der Lieblingsstadt einer lang zurückliegenden Zeit - war die Frage des Paares: 'Und schon neue Pläne?'
... noch nicht am Ziel und schon die Frage nach einem neuen Ziel ... ob nur Pilger so denken ...
Ja, das Pilger-Ich hatte eine langgehegten Wunsch für nächstes Jahr ... doch auf dem Weg hat dieser Traum seinen 'Geschmack' verloren. Ja das gibt es, bei Wegen, die ich angehen möchte. Eine Idee, ein Wunsch und bei dem entsprechenden 'Geschmack' (es fällt mir kein besseres Äquivalent ein) gärt es weiter und der Weg wnt steht dann langsam in mir. Und der Wunsch nach diesem Traumweg ist noch da ... doch ich kann mir im Moment nicht vorstellen so lange unterwegs zu sein, wie dieser Weg ist.
Doch es hat sich ein anderer Weg aufgetan, der auf meiner Wunschliste bislang etwas nach hinten gerutscht war hat sich nach vorne geschoben ... mal sehen, ob er noch mehr Form annimmt ... ent steht.
Noch ein Traum, der sich weiter ent wickeln muß ... näher an die Realität rücken muß und dazu hat er noch Zeit, denn nun steht erst Rom vor mir auf dem Weg.
Und darauf freue ich mich sehr!!!
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