Angelus
Sonntag, 31. Mai 2015
Eins und Alles
Im Grenzenlosen sich zu finden,
Wird gern der einzelne verschwinden,
Da löst sich aller Überdruß;
Statt heißem Wünschen, wildem Wollen,
Statt lästgem Fordern, strengem Sollen,
Sich aufzugeben ist Genuß.
Weltseele, komm, uns zu durchdringen!
Dann mit dem Weltgeist selbst zu ringen,
Wird unsrer Kräfte Hochberuf.
Teilnehmend führen gute Geister,
Gelinde leitend höchste Meister
Zu dem, der alles schafft und schuf.
Und umzuschaffen das Geschaffne,
Damit sich's nicht zum Starren waffne,
Wirkt ewiges, lebendiges Tun.
Und was nicht war, nun will es werden
Zu reinen Sonnen, farbigen Erden;
In keinem Falle darf es ruhn.
Es soll sich regen, schaffend handeln,
Erst sich gestalten, dann verwandeln;
Nur scheinbar steht's Momente still.
Das Ewige regt sich fort in allen:
Denn alles muß in Nichts zerfallen,
Wenn es im Sein beharren will.
Wird gern der einzelne verschwinden,
Da löst sich aller Überdruß;
Statt heißem Wünschen, wildem Wollen,
Statt lästgem Fordern, strengem Sollen,
Sich aufzugeben ist Genuß.
Weltseele, komm, uns zu durchdringen!
Dann mit dem Weltgeist selbst zu ringen,
Wird unsrer Kräfte Hochberuf.
Teilnehmend führen gute Geister,
Gelinde leitend höchste Meister
Zu dem, der alles schafft und schuf.
Und umzuschaffen das Geschaffne,
Damit sich's nicht zum Starren waffne,
Wirkt ewiges, lebendiges Tun.
Und was nicht war, nun will es werden
Zu reinen Sonnen, farbigen Erden;
In keinem Falle darf es ruhn.
Es soll sich regen, schaffend handeln,
Erst sich gestalten, dann verwandeln;
Nur scheinbar steht's Momente still.
Das Ewige regt sich fort in allen:
Denn alles muß in Nichts zerfallen,
Wenn es im Sein beharren will.
Johann Wolfgang von Goethe
Samstag, 30. Mai 2015
Wer von uns
kann ein Spiel mit Lachen verlieren?
Eine Niederlage
gelassen hinnehmen?
Wer kann seinen möglichen Sieg verschenken?
Der aus dem Überfluß lebt und weiß,
daß alles Verlorene vielfach
zu ihm zurückkommt als Geschenk.
Der ein volles Konto an Liebe sein eigen weiß
und die Zukunft mit vielen Siegen.
Dem der Strom des Lebens entgegenkommt.
dem für jedes zu Ende gehende Jahr
ein neues beginnt ohne Grenzen.
Dem die Niederlagen
nicht angerechnet werden
und der sich geliebt weiß
und voll Freuden empfangen,
wenn er das Seine verschenkt hat. -
Sollten so nicht die Väter
ihre Söhne siegen lassen ohne Angst?
Würden nicht die Vorfahrt-Berechtigten
einen anderen
"Spiel-Raum" geben inmitten der Enge der Straßen?
Könnte ein Lehrer die Kinder nicht ermutigen,
indem er ihnen auch sein Nichtwissen anvertraut?
Würden wir Christen nicht glücklicher leben
und anderen Freude machen zu glauben,
indem wir deutlich dieses bezeugen:
Gott hat freiwillig verloren aus Liebe!
Hieße nicht in einer Zeit
der verzweifelten Siege
und der unmenschlich
anstrengenden Leistung der Name Jesu:
"Der Verlierer gewinnt!"?
Gerhard Kiefel
Freitag, 29. Mai 2015
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