Heute nach dem Aufbruch von dem 'edlen' Schlafsaal ging der Weg nochmals durch das langsam erwachenden Sansepolcro. Dabei wurde mir wieder einmal bewußt, wie verschieden ein und derselbe Weg (Stadt, ... ,Mensch? ) sein kann -je nachdem ich selbst bin bzw mich fühle ... gestern nachmittag war ich müde und k.o. ... die Stadt hatte nichts besonderes. Sicher ein nettes Städtchen ...
Heute morgen - ausgeschlafen und unternehmensdurstig - hatte ich Mühe mich loszureißen ... da gab es so manches, was ich einfach fotografieren 'mußte'....
Und dann beim herausgehen aus dem Städtchen war dann 'folgerichtig' ;-);-) auch der supermercado da ... gestern einfach einwenig weiter gehen (ich war ja müde. ..) oder mal fragen (fragen ... das finde ich doch selbst :-D )
Dann ging der Weg hoch zu einer noch bewohnten franziskanischen Einsiedelei.
Auf dem Weg war die Beschreibung meines Pilgerführers nicht so ganz eindeutig, so daß ich mich für die Variante 'Markierung' entschied. Das hatte als Konsequenz, daß ich eben die Straße und nicht den Weg durch Natur einschlug.
Und irgendwie war das keine gute Vorbereitung für mich: ich war freudig gespannt auf eine Einsiedelei, die 1213 von einem anderen Orden an Franziskus übergeben wurde ... doch eine breite Asphaltstraße ging dorthin ... ein Franziskaner kam mir im Auto entgegegen - neben etlichen anderen Autos.
Und als ich dann endlich oben war und frohgemut in das Eingangstor gehen wollte kamen mir auch schon zwei prächtige Schäferhunde entgegen, vor denen ein Schild gewarnt hatte, das ich aber einfach ignoriert hatte (Franziskus und sich wildgebärdende Hunde ... nä oder ;-) )
Irgendwie war da meine Vor-Stellung und die Realität wieder einmal nicht so ganz konform!
Als ich dann auch noch das Schild mit Bar und Restaurant entdeckte auf meinem etwas plötzlichen Rückzug dachte ich kurz, daß ich einfach noch nicht bei der Erimo Montecasale sei.
Doch da war ich schon richtig und das merkte ich dann auch als ich in die kleine und beeindruckende Kirche kam. Auch in den ganz kleinen Kreuzgang konnte ich gehen. Dort spürte ich dann schon franziskan. Geist. Es war schon ein besonderer Ort!
Da war ich schon richtig!
Der Weg ging dann - entgegen meiner gestrigen Befürchtungen wieder durch schönen Wald vorbei an einigen Ruinen, die mich an eine besondere Herberge auf dem Camino Aragones in Spanien erinnerte. In einem verlassenen Dorf gab es eine schöne Pilgerherberge, da eine Gewerkschaft ein zwei Häuser wieder hergerichtet hatte und dort auch Jakobspilger aufnahm! So verbanden sich zwei Caminos an einem wunderschönen Nachmittag.
Der Weg führte dann auch an die Grenze zwischen der Toskana und Umbrien und dann doch hinunter in die Ebene des Tibers.
Die letzten km waren dann auch eben sehr eben eben ;-).
Einige wenige Regentropfen waren auch noch da ... der Tag war eigentlich sehr sonnig und warm - weiter unten dann schon heiß, weil auch ohne viel Schatten.
Doch dann erbarmen sich ein paar Wolken und gaben etwas Sonnenschutz. Bis sich dann eine etwas dickere, graue Wolke schützend über mich begab ... leider war sie leicht perforiert, aber nur unwesentlich!
Der Regen kam dann später als ich schon meinen Rucksack in der Herberge abgelegt hatte und ich Citta erkundete, sowie meine Vorräte auffüllen wollte.
Denn normalerweise falle ich beim Pilgern aus der Zeit: sie hat eine andere Bedeutung und Einteilung und der Tag wird ganz anders strukturiert als in der Seßhaftigkeit. Doch, da es an manchen Tagen schwierig ist etwas zu essen und zu trinken zu bekommen ist es notwendig auch vorzusorgen.
Ja der Regen kam herrlich warm vom Himmel und dabei schien noch die Sonne. Es war ein Genuß ohne Rucksack unter dem Regenbogen zu laufen, auch wenn ich den nur über mir wußte und nicht sah.
Da die Herberge in der Altstadt liegt höre ich auch ganz deutlich, daß ich wieder in der 'Zivilisation' angekommen bin ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen