Aus dem Gefängnis wurden wir wieder gut entlassen und der Morgen begann mit wunderbarem Sonnenschein & dem obligatorischen GruppenAbzeigverpassen. War aber halb so schlimm, da ich nicht über den Hügel mußte.
Der Weg wurde dieses Mal anders geführt, sodaß ich mehr ins Landesinnere und etwas höher hinnauf gehen durfte: konsequente Belohnung ein traumhafter Blick - na klar wieder aufs Meer und auf der anderen Seite die Piccos de Europa ... schneebedeckte Berggipfel. Ein Traum zum Hineinsetzen. Die alte Alternative wäre ein alter, überschwemmter Wald (nett ganz nett - eher skurril, morbid) und dann am Strand entlang mit der Gefahr, daß ich, bei Flut (& wer weiß schon wann die kommt) einen Umweg gehen und, was um Dimensionen schrecklicher gewesen wäre, vielleicht hätte ich auch noch meine Wanderschuhe ausziehen müssen und durch den nassen Sand laufen: unmöglich, undenkbar.
Da waren die schneebedeckten Gipfel keine Alternative - sie waren die einzig wahre und mögliche Möglichkeiten.
Eben ein Traum ...
Nach der nächsten Ecke dann ein ebensolcher, nämlich der Panoramablick auf San Vincente de la Barquera.
Ein bißchen nahm ich mir schon Zeit, neben dem obligatorischen Cafe con Leche und den Pinxos, durch den Ort zu schlendern ... dieses Mal bei tollem Sonnenschein hier zu rasten ... die Gruppe wieder zu treffen ... da lag schon ein gewisser Reiz, eine VerLockung drin.
Doch die Erlebnisse in der Herberge beim letzten Mal machten den Zauber sofort zunichte.
Also suchte ich, nein nicht das Weite, sondern das nächste Muschelsternzeichen und folgte dem Weg, der zur Herberge hinnauf und warum auch immer dann wieder hinnunter führte. Warum unten kein Zeichnen zur Herberge führte der Weg aber normal weiter ging, weiß nicht einmal der Geier (hatte ich erwähnt, daß die Geier über uns gekreist waren vor ein paar Tagen, oder ... hatte ich)
Nach San Vincente gab es weiterhin schöne Landschaft, viel Landschaft und leider viel Asphalt und GsD eine große Lust am Laufen ... Zipperlein hier und da na klar, aber immer an abwechselnden Stellen im Rahmen des Erträglichen.
In Serdio, der ersten möglichen Pilgerherberge war ich schon nach eins, also weiter zur nächsten Herberge in ca. 9 km. (vor allem, weil sich in S. neben den Pilgern wohl nur Fuchs und Hase Gute Nacht sagen).
In Colombres traf ich auf eine internationale Gruppe aus NL, Japan, France, Schweiz: Nach dem üblichen woher und wohin kam die nette Einladung, daß noch jemand aus Deutschland fehle.
Tat mir gut, doch mein Plan war, daß ich mir nach 15 Tagen in einer Pilgerpension eine schnarchfreie Nacht gönnen wollte.
Doch zuvor entdeckte ich eine Bar, bei der ich bei meinem ersten del Norte schon Rast gemacht hatte. Also Pinxos und Cafe, mein Lebenselexir.
... und dann kam die Gruppe auch schon an mir vorbei gezogen hin gen Herberge ....
Die Pilgerpension schien von außen gesehen auch schon bessere Zeiten gesehen zu haben, also bin ich weiter gezogen über eine Brücke und dann hoppla, das hatte ich verdrängt, dann ging es nochmal kräftig hinnauf auch wenn die RückSicht eine schöne AusSicht war, es war am vermeintlichen Ende des Tages doch nochmals heftig ... der km-Zähler war schon über 30 als ich oben war ... diese Herberge hatte noch bessere Zeiten gesehen und so war ich noch nicht einmal traurig, daß mir ein Completo entgegen schallte.
Also nochmals gegen 8 km ...
mittlerweile hatte ich die internationale Gruppe eingeholt, die vor der gleichen Herausforderung stand.
Doch Sankt Jakobus läßt seine Pilger nicht hängen und belohnt GleichMut.
Nach ca 2 km beschenkte er uns mit einer Pilgerpension, die auch innen gute Zeiten sieht und nur unwesentlich teurer ist als die Pilgerherberge ... allerdings mit Doppelzimmer. LuxusPilgern !!!!
Donnerstag, 2. Juni 2016
02.06. Comillas - Colombres
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