Montag, 11. September 2017

170911 Mnichovo Hradiště - Mladá Bolesla

Zwei Tage zum abhaken ... welche Gedanken Pilger da durch Kopf und Gefühle durch Herz und Magen gehen ... sicher geglaubte Standpunkte und Laufwege einfach verschwunden ... anderes schiebt sich wieder vor ... KarErfahrungen ...
Dann der dritte Tag ...
Alles ist anders ...
Was ????
Ich kann es nicht sagen ...
Ich kann Symptome aufzählen ...
Und da wir Erklärungen ,  Systeme, Schachteln,  anSCHEINend, warum auch immer benötigen - vielleicht zu unserer Sicherheit?  - nehmen wir diese als GrundLAGE für unsere Vorstellungen ... auch so eine VerStellung ...
Vielleicht lag es am ersten warme Essen seit einigen Tagen und es hat richtig gut getan ...
Oder am opulenten Frühstück - einfach klasse ...
Oder eher an dem Gespräch, in dem ich einfach so los reden konnte ...
Oder daß das Wetter doch nicht so kalt war wie vorgeSTELLT ...
Oder, daß meine Lieblingschefin zum Geburtstag gratuliert hat ....
Oder ....
Oder ....
Oder ....
Oder am dritten Tag ...
Auf jeden Fall lief ich heute einfach los
ohne schmerzende Beine
ohne Regenvorsorge
einfach so
war die Spannung wieder da
war die Lust aufs Laufen da
war es wieder da, das Pilgergefühl
war das wieder da
war es wieder da
Der Weg hatte plötzlich wieder seine interessanten Seiten
und doch war der Weg einfach der Weg
Der Wald hatte wieder seine Geheimnisse und war plötzlich wieder geheimnisumwoben und grandios
und doch war der Wald einfach der Wald.
Der Bach war gluckerte und rauschte neu, interessante Geschichten, Märchen und Sagen aus uralten Zeiten
Und doch war der Bahn einfach der Bach.

Dann machte es nichts mehr aus, daß das Wegzeichen plötzlich wieder ein ein WegZeichen , also einfach weg (fort, einfach nicht mehr da Zeichen) war.
Da ging ich einfach,  ohne Frust und Ärger, alternativ.
Dann machte es nichts mehr aus, daß das Wegzeichen wieder da war und ich es voll Freunde in der falschen Richtung hinnnab ging, um, als ich es merkte, den selben Weg halt wieder hinnnnauf ging - ohne Frust und Ärger.

Plötzlich brauchte ich keine Begründung, warum ich das tue ... jemand war da der es weiß - das genügte mir...

Den LangMUT, die AusDAUER, den langen Atem aufBRINGEN ....

Dem dritten Tag trauen ....

Die Schmerzen kamen am Nachmittag wieder genau wie die grauen Wolken ...
und doch war es, war der Pilger anders -er war a geführt - wieder berührt, von dem Größeren -  anGESCHLOSSEN ...  nicht mehr entZWEIT (verZWEIfelt würde zu melodramatisch klingen - trifft den Vorgang faßt noch besser )

Und dann kann ich alle o.a. Symptome, Erklärungen,  Systeme, Schachteln wieder hervorzerren, aus- & aufstellen, wenden & drehen, auseinander nehmen und wieder zusammen setzten, immer wieder & wieder
und ich werde keine Klärung finden ....
Außer es war DER DRITTE TAG....

Unverdientes Geschenk, Geschenk, das nicht gemacht nicht ergründet noch deduziert werden kann

dem man nur verTRAUENsvoll die leeren Händen hinhalten kann, voll Hoffnung, auch wenn man ohne Glaube sei ...

Unser Leben ist ein Abfolge von Karfreitagserfahrumgen, gefolgt von Ahnungen der Auferstehung  (einer der Wüstenväter, die Urahnen der Pilger, vielleichtauch die ersten Pilger)

PS: Als ich hier ankam traf ich auf einen jungen Kaplan, der bereits von Tschechien nach Lisieux und vom Brenner nach Rom gepilgert war.
PPS: Hier sind die Skodawerke, zumindest die technische Entwicklung ... das stand in deutsch da und am Nebentisch wird deutsch über Audi, VW u.ä. geredet.

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