Es ähm er geht looos.
Nach etwas über 2,5 h Zugfahrt bin ich dann von Swinemünde aus aufgebrochen, um die Via Baltica zu Pilgern.
Wieder spielte das Wetter super mit - Sonne zum Aufwachen und Frühstück - ab Bahnhof grau ? doch etwas Regen ... ab Swinemünde wunderbarer Sonnenschein - blauer Himmel mit weißen Wolken - angenehmer, aber unaufdringlicher Wind ... perfektes Pilger- und Wanderwetter.
In Swinemünde wurde ich dann auch gleich ( auf der obligatorischen, nicht endenwollenden Ausfallstraße) von einem Mann mit Muschelsternzeichen- T-Shirt angesprochen, ob ich ein Pilger sei, wohin und woher und wo denn dann meine Muschel sei - so die typischen, einleitenden Fragen wenn sich Pilger treffen.
Er erzählte dann, daß in drei Etappen von Swinemünde über Köln und Tours nach Santiago gepilgert war - alle Hochachtung und Respekt! Viel hätte nicht gefehlt und er hätte mich zu sich nach Hause eingeladen - wunderbarer Start auf dem Camino - Danke Jakobus!
Und ich war ja noch fast nichts gelaufen.
Lief ich im letzten Jahr von Görlitz aus einige Zeit und Kilometer an der deutsch-polnischen Grenze entlang gab es diesmal nur einen Gegenübertritt
... einige Kilometer in Polen, eine kleine, unscheinbare Fußgängerbrücke und schon war ich in Deutschland. Hüben und drüben die gleiche Luft, der gleiche Himmel, die selben Wiesen und Blumen ... nur die Menschen sehen durch ihre Geschichtsbrille eine Grenze und sind möglicherweise auch noch stolz darauf ... welch ein UnSinn, der uns gerade wieder zu unSinnigen Ab- und Irrwegen zu führen scheint, die doch wohl nur eine kleine Gruppe ernsthaft ansteuern will. Ob die Masse dann immer noch ernsthaft beteuern wird das nicht gewollt zu haben bzw es ganz anders gemeint zu haben ...
Von Grenzwegen wieder zu Pilgerwegen, denn die waren heute auch stellenweise wunderbar - neben dem obligatorischen Asphalt und dem Betonplattenwegen (doch hoffentlich nicht von den o.a. Betonköpfen) gab es auch längere Passagen mit weichen Waldwegen, die obwohl sandig trotzdem fest und griffig waren - sehr angenehm für meine Beine und Füße.
Auch die Markierungen mit Muschelsternzeichen und gelben Pfeilen war zielführend ... hin zu meiner Herberge, einer wirklich schönen Herberge, die anscheinend auch als Ferienwohnung genutzt wurde. Doch wie lange die Herberge noch als solche angeboten werden kann scheint ungewiß, den die Hospitalera macht diesen Dienst ehrenamtlich und alleine ... eine zweite Person nicht in Sicht ... sie deutete an, daß es noch andere Herbergen mit dem gleichen Problem geben soll ... ich werde sehen wie das auf dem Weg ist.
So - morgen dann nach Usedom -
Ultreia, Ultreia, et Suseia, Deus, adjuva nos!
Das ist ein alter Pilgerspruch und bedeutet
Vorwärts, immer weiter und aufwärts (im geistigen Sinne) Gott helfe uns auf unserem Weg.
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