Früh wachgeworden - gut gefrühstückt - ab ging die Post - es war wirklich kälter geworden, auch wenn die Sonne gleich da war, und so war lange Hose angesagt, das Hemd ließ ich im Rucksack - es muß ja Platz für Steigungen geben ...
Heute waren die Wegzeichen noch sparsamer oder verwitterter, als sonst. Gut, daß ich im letzten Jahr bereits auf Pilger 2.0 upgedatet hatte und mich nun GPS unterstützt, so konnte ich zumindest die grobe Richtung nachprüfen, denn die Via Baltica ist ja nicht der direkte Weg von A nach B, wie ihn die diversen Anwendungen des WWW vorgeben. Die längeren Wege nehme ich gerne in Kauf, wenn dafür der Untergrund einigermaßen fußfreundlich ist - was aber nicht immer der Fall ist.
Also grobe Richtung stimmt mit Wegbeschreibung mas o menus überein. Weiter geht's an Fischteichen entlang und dann auch schon mal zwischen zwei hindurch, als ich da plötzlich zwei Schwäne mit seiner ganzen Reihe von ihren Jungen gewahr wurde ... was nun 🤔 zurück, keine gute Alternative, naja es war keine Alternative ... ein der Schwäne beschloss die Seeseite zu sichern, d.h. glitt elegant ins Wasser und hielt sich geflissentlich aus der Sache heraus. Der andere war da anderer Meinung und scharte seine kleinen um und unter sich und fing giftig mit seinen Kauleisten zu klappern. Mir fiel ein gelesen zu haben, daß damit nicht zu Scherzen war ... was tun Wurfgeschosse konnte ich nicht auftreiben, also begann ich mit meinen Wanderstecken aufeinander zuklopfen, doch das beeindruckende den Schwan garnienicht. Also mußte ich da wohl durch der Schwan mit seinen Kauleisten, ich mit meinen Wanderstecken, er auf der einen, ich auf der anderen Seite, so kam ich kampflos an ihnen vorbei.
Geschafft, die Wegmarkierungen allerdings blieben nur Stückwerk heute.
Aber ich kann dennoch voran und wieder einmal über eine (ehemalige) Grenze.
Heute die zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein - früher zwischen DDR und BRD. Heute erinnert nicht einmal ein Hinweisschild oder ein Mahnmal daran und die Natur schert sich ja schon garnicht an so etwas. Ich denke so ein bischen Er Innern, Er Innerungsarbeit täte sicher NOT, gerade heute, wo wir in unserem Land und in Europa und schon gar weit im Westen die Gräben ausgehoben und die Mauern höher gezogen werden ... gerüstet für ein neues, fruchtbares gegen ein andere.
Und dabei ist es,zumindest in unserem Land noch garnicht so lange her, daß eine Mauer friedlich abgebaut wurde.
Und dann stand eigentlich Lübeck auf dem Plan, doch die Via Baltica fand nicht so recht in die Stadt, denn es sollte ein schöner Weg sein ... mir reichte es damit und ich orientierte mich an den hohen und spitzen Kirchtürmen und meinem tragbaren Stadtplan und verfolgte den direkten Weg
Nach und nach kamen auch die Erinnerungen an meinen ersten Aufenthalt hier vor etwas mehr als 7 Jahren.
Schön ist es hier und so hatte ich nur schnell den Rucksack abgelegt und schon pirschte ich durch die Stadt und verlängerte meine Etappe um mehr als zwei Stunden - werde ich morgen wahrscheinlich spüren ...
Aber schön war's trotzdem - auch wenn die Wetterwarnung recht hatte, daß ein Sturm durch die Straßen fegen würde.
Ja 7 Jahre ist es nun schon her, daß mir bei einem Urlaub hier die Via Baltica aufgefallen war und der Traum diesen Weg zu gehen kann ich mir nun erfüllen.
Auch wenn es nun bei der Herbergssuche in Hamburg etwas schwierig ist, sollte ich das doch hinbekommen können 😙.
Ob es nur Zufall ist, daß es jetzt klemmt oder daran liegt, daß ich eine ehemalige Grenze überschritten habe. Der weithere Weg wir es zeigen 😄😀😁😉😎
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